Begrünungs-Sets sollen Häuser in Wien abkühlen
WIEN. 50 Gebäude als Testgebiet für Bepflanzungsmodule.
Im heurigen Sommer wurde es einmal mehr deutlich: Der Klimawandel lässt vor allem die Stadtbewohner zunehmend schwitzen. Wien will nun mit mehr Fassadenbegrünungen gegensteuern. Dafür entwickelt die Stadt fixfertige Bepflanzungsmodule, die Hauseigentümern einen günstigen und unkomplizierten Einsatz ermöglichen sollen. Als Pionierareal wurde Innerfavoriten auserkoren.
"50 grüne Häuser" heißt das im 10. Bezirk angesiedelte Projekt. Demnach sollen ab kommendem Sommer 50 dieser neuen Module im Zielgebiet zwischen Reumannplatz, Gudrunstraße, Südosttangente und Laaer-Berg-Straße installiert werden. Der Prototyp der Bepflanzungsmodule soll bis Februar abgeschlossen sein. Im Frühjahr startet dann die Bewerbungsphase, in der sich interessierte Haushalte bzw. Hauseigentümer melden können, erklärt Jürgen Preiss von der Wiener Umweltschutzabteilung.
Die Sets sollen ab 2020 möglichst breit im ganzen Stadtgebiet ausgerollt werden. Der Plan: Verschiedene Modelle sollen zur Auswahl stehen, um den jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden.
Die positive Wirkung begrünter Fassaden sei längst bekannt, sagt Susanne Lins von "tatwort" – zuständig für die Konsortialführung des Projekts. Demnach reduzieren sie die gefühlte Temperatur um bis zu 13 Grad, verhindern das Aufheizen von Bauwerken, binden Feinstaub, schlucken Verkehrslärm und erhöhen den Wohlfühlfaktor. Dank einfacher Genehmigungen und Kosten von weniger als 2000 Euro pro Modul – damit können etwa acht Quadratmeter begrünt werden – soll sich das ändern.