Tablets für Bau-Lehrlinge, Maurer wird "Hochbauer"
WIEN. Bauindustrie und Baugewerbe attraktivieren duale Ausbildung.
Angesichts der Knappheit an Lehrlingen rüsten Baugewerbe und Bauindustrie auf. Ab Herbst 2019 bekommen alle Bau-Lehrlinge im zweiten Lehrjahr gratis ein Tablet zur Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung.
Die Bau-Lehre soll insgesamt reformiert werden. Am Dienstag wurde in Wien ein Konzept präsentiert – von Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer, Karl Weidlinger, Obmann-Stv. des Fachverbandes der Bauindustrie und Geschäftsführer des Linzer Bauunternehmens Swietelsky, sowie Hans-Werner Frömmel, Innungsmeister für das Baugewerbe. Wunschtermin für das Inkrafttreten der neuen Verordnung sei der Juni 2019, hieß es.
Eine Expertengruppe hat seit Jahresanfang am Konzept "Bau-Lehre 2020" gearbeitet. Neue Arbeitstechniken (digitale Vermessung, elektronisches Daten-Management etc.) sollen in die Lehre einfließen. Mit "Building Information Modeling" sollen künftig alle relevanten Bauwerksdaten digital erfasst, kombiniert und bearbeitet werden. Bei Vermessungsarbeiten ist digital unterstützte Ausrüstung schon heute fixer Bestandteil auf der Baustelle.
Für die neuen Berufsbilder sind Umbenennungen geplant: Der Maurer soll künftig "Hochbauer" heißen und bildet damit das Gegenstück zum Beruf Tiefbauer. Der Schalungsbauer wird zum "Betonbauer".
Weiters ist die Einführung einer "Kaderlehre" mit einer vertieften baubetriebswirtschaftlichen Ausbildung sowie einem zusätzlich wählbaren technischen Schwerpunkt vorgesehen.
Rund tausend Lehrlinge gibt es pro Lehrjahr in der Branche. Die Kosten für das Tablet tragen Baugewerbe und Bauindustrie. Die Tablets sollen mit Internet-Zugang und vorinstallierten E-Learning-Programmen sowie weiteren Applikationen zu Themen wie Arbeitssicherheit, Normen und Baustellendokumentation ausgestattet sein. Das Gerät kann nicht nur in der Schule, sondern auch auf der Baustelle eingesetzt werden und in die EDV-Struktur des Lehrbetriebs eingebunden werden.