Wohnbau-Manager für mehr Betreutes Wohnen
WIEN. Zur Finanzierung plädiert die Arge Eigenheim dafür, mit Pensionskassen zusammenzuarbeiten.
Modelle für "Wohnen im Alter" werden aufgrund der demographischen Entwicklung immer wichtiger. Das war eine Grundaussage bei den "24. St. Wolfganger Tagen" von Donnerstag bis heute, Samstag.
Laut Statistik Austria werden in Österreich 2030 rund 9,3 Millionen Menschen leben. Knapp ein Viertel davon wird älter als 65 Jahre sein.
"Dieser Entwicklung müssen wir Rechnung tragen und rechtzeitig mit geeigneten Wohnformen fürs Alter vorsorgen", sagte Christian Struber, Bundesobmann der Arge Eigenheim, dem Zusammenschluss von rund 100 VP-Nahen gemeinnützigen Wohnbauträgern. Gelinge das nicht, würden die Nachfrage nach Senioren- und Pflegeheimen und die Kosten für die öffentliche Hand extrem steigen.
Struber verweist darauf, dass in Österreich rund 455.000 Personen Pflegegeld beziehen, davon sind 16 Prozent in Altenheimen, 84 Prozent werden daheim von Angehörigen, mit Unterstützung von mobilen Hilfsdiensten, mit 24-Stunden-Pflege und in teilstationären Einrichtungen betreut. "Dieses Verhältnis ist derzeit finanzierbar. Wenn aber die Zahl der älteren Menschen steigt, müssen wir vorbereitet sein", sagte Struber, der dafür plädiert, pro 1000 Einwohner ein Mindestmaß von zehn Wohneinheiten für "Betreutes Wohnen" zu errichten.
Eine Finanzierung könnte er sich mit Pensions- und Mitarbeitervorsorgekassen in diesem Bereich gut vorstellen. "Sowohl Wohnen als auch Pensionen sind langfristig zu finanzieren und passen daher sehr gut zusammen", so Struber.
Natürlich war auch das Thema leistbares Wohnen omnipräsent. "Um leistbaren, zukunftsträchtigen Wohnraum schaffen zu können, spielen viele Faktoren eine immer wichtigere Rolle. Deshalb sind die Gemeinnützigen zunehmend gefordert, kreative Wege einzuschlagen, um Hürden entgegenzuwirken und auf gesellschaftliche Entwicklungen rechtzeitig eingehen zu können", sagte Herwig Pernsteiner, Obmann der Arge Eigenheim Oberösterreich.