Beton-Fertigteile nachgefragt wie noch nie
WIEN. Starke Konjunktur in der Bauwirtschaft zeigt aber schon erste Schattenseiten.
Die deutliche Belebung des Baugeschäfts hat auch heuer im ersten Halbjahr angehalten. Die gute Wirtschaftslage und die gesteigerte Nachfrage führen zwar zu gesteigerten Umsätzen, in der Betonfertigteilbranche spürt man allerdings schon die Schattenseiten des Booms.
Die Branche kämpft laut des Verbandes Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) mit Ressourcenknappheit und der mangelnden Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Dem Konjunkturbarometer des Verbandes zufolge verzeichneten 83 Prozent der Unternehmen heuer in den ersten sechs Monaten gleichbleibende oder steigende Umsätze. Zwei Drittel der Beton- und Fertigteilwerke erwarten für das Gesamtjahr eine erneute Umsatzsteigerung von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Ressourcen werden knapp
Doch mittlerweile machen sich auch negative Begleiterscheinungen bemerkbar. Das heurige Jahr würde zwar durchaus ein Plus in den Auftragsbüchern in der Beton- und Fertigteilbranche bringen, in vielen Bereichen allerdings schon zu Ressourcenknappheit führen, so VÖB-Präsident Franz Josef Eder in einer Aussendung. Verschärft würde diese Situation durch "hamsterartiges Verhalten" einzelner Kunden und Auftraggeber.
Zudem hätten viele Betriebe bereits Probleme, neue Mitarbeiter, insbesondere Lehrlinge, zu rekrutieren. Laut Konjunkturbarometer bildet zwar jeder zweite Betrieb auch selbst aus, jeder Dritte hat aber Probleme, Auszubildende zu finden. Grund hierfür sei ein mangelndes Interesse an den Lehrberufen. Vor allem der Beruf des Betonfertigungstechnikers sei stark unterbesetzt. "Mitarbeiter fehlen nicht nur am Bau, sondern auch in unserer Branche", sagte Eder.