Flucht aus der Förderung: Land setzt neue Anreize für Häuslbauer

07.Juli 2018

Neuigkeiten für Häuslbauer: Seit dem 1. Juli ist die überarbeitete "Oberösterreichische Eigenheim-Verordnung" in Kraft. Diese soll den Weg zum Eigenheim einfacher und planbarer machen, sagt Wohnbau-Landesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ).

Die Neuerungen betreffen konkret drei Punkte: Einerseits wurde die Fixzinsvariante für Eigenheimdarlehen, die es seit 2017 gibt, verlängert. Das Darlehen läuft 20 Jahre und ist mit 2,5 Prozent verzinst. Der Fördernehmer muss ein Prozent der Zinsen begleichen, den Rest übernimmt das Land. Zwei Drittel der Fördernehmer entscheiden sich laut Andreas Mitterlehner, Generaldirektor der Hypo Oberösterreich, für diese Fördervariante. Die Häuslbauer wüssten von Anfang an, wie hoch die Raten sind, die sie zu begleichen haben. Das garantiere Planungssicherheit.

Zusätzlich wurde die variable Verzinsung des Eigenheimdarlehens auf den aktuellen Stand gebracht: Bei dieser Variante läuft das Darlehen 30 Jahre. Bisher zahlten die Darlehensnehmer in den ersten Jahren geringere Beiträge, die in der zweiten Hälfte der Laufzeit rasch stiegen.

Weniger Schwankungen

"Ab sofort zahlen die Fördernehmer in der ersten Hälfte höhere Annuitäten. Wenn sich die Zinsen am Kapitalmarkt erhöhen, wurde aber bereits ein höherer Anteil getilgt, die Gesamtbelastung sinkt. Die Fördernehmer sind weniger von den Schwankungen am Kapitalmarkt abhängig", sagt Irene Simader, Leiterin der Abteilung Wohnbauförderung. Der Zuschuss beträgt ein Sechstel der Darlehenssumme.

Neu ist zudem ein Anreizsystem: Anders als bisher gibt es eine Förderung bereits dann, wenn das Haus bezüglich Energieeffizienz und Heizwärmebedarf den Vorgaben des Baurechts entspricht. Entscheidet sich der Darlehensnehmer freiwillig für eine energieeffiziente Bauweise, wird dies mit Zuschlägen belohnt. Für ein Niedrigenergiehaus gibt es etwa 5000 Euro. Der Zieglerverband bezeichnete diesen Schritt in einer Aussendung als "positive Maßnahme". Wer zudem auf mineralölbasierte Dämmstoffe verzichtet, bekommt 10.000 Euro Förderzuschlag.

Mit Maßnahmen wie diesen soll auch der sogenannten "Flucht aus der Förderung" entgegengewirkt werden. Seit 2016 gebe es hier wieder eine Trendumkehr, so Haimbuchner. 1400 Personen haben sie 2017 in Anspruch genommen. (prel)