Fertighaus-Branche hinkt der Baukonjunktur nach

03.Februar 2018

Die österreichische Fertighaus-Branche hat zwar im Vorjahr leicht zulegen können, aber die Anzahl der errichteten Fertighäuser steigt weniger stark als die allgemeine Baukonjunktur. Das geht aus einer Erhebung des Beratungsunternehmens Interconnection Consulting hervor, die am Donnerstag in Wien präsentiert wurde.

Insgesamt betrug das Marktvolumen des österreichischen Fertighaus-Marktes im vergangenen Jahr 779 Millionen Euro. Das ist ein Zuwachs um 3,1 Prozent im Vergleich zu 2016. Die Industrie profitiere dabei von den günstigen Wohnbaukrediten und der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.

"Flucht in Sachwerte"

"Die derzeitig steigende Inflation führt zudem zu einer Flucht von Investitionen in Sachwerte", sagte Frederik Lehner, Geschäftsführer von Interconnection. Die Anzahl der fertiggestellten Ein- und Zweifamilienhäuser stieg 2017 insgesamt um 1,6 Prozent.

Dennoch zeige ein Blick auf die erteilten Baugenehmigungen, dass das Wachstum nur kurzfristig gewesen sei. Insgesamt werde die Anzahl der fertiggestellten Ein- und Zweifamilienhäuser 2018 zurückgehen, so Lehner. Er erwartet aber, dass die Zahl der Fertighäuser in diesem Bereich von 4072 auf 4725 ansteigen werden. In den nächsten vier Jahren bis 2021 liege das durchschnittlich erwartete Wachstum bei 0,6 Prozent.

2017 sei der durchschnittliche Preis um zwei Prozent im Vergleich zum Jahr davor gestiegen. Zwar wüchsen die Preise weniger stark als in den "goldenen Zeiten der Fertighausindustrie", dennoch ließen energieeffiziente Bauten kombiniert mit Themen wie Brandschutz und modernem Design die Preise kontinuierlich steigen, sagte Lehner. Hinzu komme, dass das Bauen durch das Steigen der Grundstückspreise immer teurer werde.