Bauwirtschaft wächst wieder so stark wie vor der Krise

09.Dezember 2017

In diesem Jahr werde das Bauvolumen in den europäischen Ländern um 3,5 Prozent zunehmen. Das sei das stärkste Wachstum seit dem Vorkrisenjahr 2006, hieß es kürzlich in einer Aussendung des Wifo. Auch das österreichische Bauwesen entwickle sich mit einem Plus von 2,8 Prozent besonders dynamisch, so die Wirtschaftsforscher.

Das bestätigen oberösterreichische Bauunternehmen, sowohl im Gewerbe als auch in der Industrie. "Wir sehen in der Branche ein massives Wachstum", sagt Karl Weidlinger, Geschäftsführer des Baukonzerns Swietelsky im Gespräch mit den OÖNachrichten. Sein Unternehmen habe im Halbjahr zwischen April und September die Bauleistung um 16 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro steigern können und das Ergebnis (Ebt) um 17 Prozent auf 63,3 Millionen Euro.

Gut laufe es vor allem im Wohnbau und im Industrie- und Gewerbebau. Im Tiefbau stagniere die Entwicklung eher, sagt Weidlinger. Dort schlage der Sparzwang der öffentlichen Auftraggeber durch.

Dass sich die Bauwirtschaft generell wieder erholt habe, liege vor allem daran, dass "die Zuversicht auf breiter Basis" zurückgekehrt sei. Firmen und Private seien jetzt wieder bereit, in Wohnungen, Häuser und auch in Werkshallen zu investieren.

Auch im Baugewerbe laufe es gut, sagt der stellvertretende Innungsmeister in Oberösterreich, Herbert Pichler. Er verweist aber gleich auf die Kehrseite der Medaille: "Wir haben zu wenige Facharbeiter." Ein Urteil, das er mit dem Bauindustrie-Sprecher Weidlinger teilt. "Man muss jetzt auf seine Leute schauen, das ist sehr wichtig", sagt Weidlinger. Vor allem müsse man in die Aus- und Weiterbildung investieren. (hn)