Günther Weidlinger braucht viel Raum

Auf der Fahrt zu Günther Weidlinger genießen wir eine herrlich weitläufige Landschaft. Hin und wieder führt die Straße an einem Bauernhaus vorbei, große Wohnsiedlungen sucht man hier vergebens. Obwohl die Hauptverkehrsader A1 nicht weit weg ist, ist es herrlich ruhig in Weyerbach, einer kleinen Nebenortschaft von Weißkirchen.

Günther Weidlinger wartet bereits vor der Haustüre auf uns. Die Außenfassade des Hauses erinnert ein wenig an ein Bauernhaus. Tatsächlich ist das Domizil der Familie Weidlinger aber doch "nur" ein großes Einfamilienhaus.

Sohnemann Patrice genießt die Abkühlung direkt vor der Haustüre.

 

Der Eingang befindet sich im Kellergeschoss, wo sich gleich das Lieblings-Möbelstück des Lauf-Coach befindet: Ein vom Tischler eingepasster Schuhschank, der nicht nur mit Lüftung, sondern auch mit ausziehbaren Laden beeindruckt. "So haben wir den verlorenen Platz unterhalb der Stiege optimal ausnützen können. Da in unserem Haushalt untypischerweise der Mann die meisten Schuhe besitzt, freue ich mich jedes Mal über diese ausgeklügelte Konstruktion", sagt der 39-Jährige, der in diesem Schuhschrank unzählige Paar Lauf- und Sportschuhe unterbringt.

Eine Treppe führt ins Obergeschoss des Hauses, wo einem beim Betreten des loftartigen Wohn-, Ess- und Küchenbereichs kurz der Mund offen stehen bleibt. "Wow! war auch unser erster Gedanke, als wir diesen knapp sieben Meter hohen Raum zum ersten Mal gesehen haben", erzählt Günther Weidlinger, der mit seiner Frau Eveline das Haus im Jahr 2011 gekauft hat.

Der hohe Raum mit teilweise frei gelegten Tramen wirkt riesig, aber trotzdem sehr gemütlich und einladend. Der herrliche Blick in den weitläufigen Garten, der an die umliegenden Felder und Wälder grenzt, scheint wie das berühmte Tüpfelchen auf dem i.

Günther Weidlinger hat im Keller seinen Trainingsraum und Arbeitsplatz.

 

Wohnraum zum Wohlfühlen

"Wir haben zuvor in einer Wohnung in Linz gewohnt. Da habe ich mich sehr eingeengt gefühlt, darum genieße ich die Weite hier umso mehr", sagt der gebürtige Oberösterreicher.

Lichtdurchflutet erstreckt sich der Essbereich, wo ein langer Holztisch dominiert, über den Wohnbereich mit großzügiger Sitzlandschaft und einer außergewöhnlich hohen Bücherwand. "Diese verdankt ihre Dimension meiner Frau. Der Tischler konnte sein Werk erst komplett bei uns im Wohnzimmer aufbauen, bei ihm war die Halle zu klein", erzählt Günther Weidlinger, der hier auch einige seiner Trophäen und seinen allerersten Pokal aufbewahrt.

Um den sieben Meter hohen Raum optimal zu nutzen, hat der Sportler oberhalb des Essbereichs eine Galerie einziehen lassen, die als Arbeitsbereich dient.

Als besondere Raffinesse ist im Boden der Galerie eine begehbare Glasfront eingebaut. "Darüber befindet sich ein Dachflächenfenster, mit dem Glas nimmt man sich nicht das Licht", sagt der Hausherr. Im Keller haben sich Eveline und Günther Weidlinger eine Sauna als Wohlfühl-Oase eingerichtet, ein weiteres Büro und ein Trainingsraum sind ebenfalls vorhanden. Diesen nutzt der Personal-Trainer hauptsächlich für seine Kunden.

Seit seinem Karriere-Ende 2014 ist der Ex-Laufprofi neben seiner Anstellung bei der LIVA für den Linz Marathon auch als Lauf-Coach und Personal-Trainer tätig.

Besonders die Arbeit mit Kindern hat es dem zweifachen Familienvater angetan. Sein speziell für Volkssschulkinder ausgerichtetes Projekt "Brain running – Bewegung macht schlau" erreichte rund 4000 Kinder im letzten Schuljahr.

 

Zur Person

Günther Weidlinger ist einer der erfolgreichsten österreichischen Leichtathleten. Vier Olympiastarts in vier verschiedenen Disziplinen, fünf Finalteilnahmen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften.
Der Familienvater beendete seine aktive Karriere im Jahr 2014, seither ist er u. a. als Laufcoach tätig.

Nachgefragt

Ihr Lieblingsplatz? Ich bin gerne im Garten. Herinnen sitze ich am liebsten im Schaukelstuhl vor der Bücherwand.

Derzeit am Nachtkasterl? Mein Handy, weil es als Wecker dient, und ein kleines Notizbuch, um nächtliche Geistesblitze festzuhalten.

Immer im Kühlschrank? Milch, wir essen viel Müsli