Gebäudereiniger erreichen geplanten Mindestlohn

WIEN. Mit der nächsten Lohnerhöhung steigt der Mindestlohn auf über 1500 Euro.
Die Gebäudereinigungs-Branche mit ihren 53.000 Beschäftigten wird den geforderten Mindestlohn von 1500 Euro brutto monatlich auf Sozialpartnerebene schaffen und brauche daher keinen Eingriff der Regierung, sagte der Wiener Landesinnungsmeister, Gerhard Komarek, diese Woche in Wien.
Samt der schon fixierten nächsten Kollektivvertrags-Erhöhung im Ausmaß von Inflationsrate plus 0,5 Prozent komme man mit knapp über zwei Prozent Anhebung über die 1500 Euro. Bis zum Jahr 2020 wäre an sich das Ziel 1650 Euro gewesen, sagte Komarek. Das wäre aber davon abhängig von bestimmten Flexibilisierungen gewesen, etwa längeren Durchrechnungszeiträume. Dieses Ziel werde man daher nicht erreichen.
Mit ihrem hohen Teilzeit-Anteil von 38 Prozent der Beschäftigten leide die Gebäudereinigungsbranche unter dem geringen Abstand zur bedarfsorientierten Mindestsicherung.
Dazu ein Beispiel: Bei 1537 Euro monatlich brutto in Lohngruppe vier verdiene eine Teilzeitkraft in Gebäudereinigung mit 20 Wochenstunden 765 Euro, die Mindestsicherung beträgt in Wien 840 Euro. "Da ist es sicher sehr schwierig, jemanden zu finden, der für 765 Euro arbeitet", sagte Komarek.