Es mag zwar kommerziell nicht mehr die wichtigste Möbelmesse der Welt sein, doch was Design und Kreativität angeht, ist der Salone Internazionale del Mobile in Mailand noch immer die unangefochtene Nummer eins. Kommende Woche, von 14. bis 19. April, geht der Salone in seine 54. Auflage.
Seit vielen Jahren ist es nicht nur die Messe selbst, die hunderttausende Besucher aus aller Welt in die lombardische Metropole lockt, sondern auch die vielen kleinen Veranstaltungen rund um die Messe.
Einen Namen gemacht hat sich dabei die österreichische Designausstellung, die von der österreichischen Möbelwirtschaft und dem Außenwirtschaftscenter in Mailand heuer bereits zum sechsten Mal veranstaltet wird. 70 Aussteller zeigen heuer in "La Pelota", einer ehemaligen Sportanlage, in der mittlerweile Präsentationen und Modeschauen stattfinden, ihre neuesten Designstücke.
Die Palette an Ausstellern ist vielfältig – von Wohnmöbelherstellern wie Team 7 oder Joka über Büromöbelbauer wie Bene oder Wiesner-Hager bis hin zu jungen Designern.
Das Motto lautet heuer "Austrian Design Pioneers" und soll auf die lange Designtradition Österreichs hinweisen. "Ob Jungdesigner oder etabliertes Unternehmen – in Mailand können wir uns als eine Designnation präsentieren, die noch heute richtungsweisende Trends setzt, auf Tradition baut, gleichzeitig aber Mut zu neuen Entwicklungen hat", sagt Team 7-Chef Georg Emprechtinger, Vorsitzender der österreichischen Möbelindustrie.
Neben den etablierten Firmen sind auch fünf oberösterreichische Jungdesigner in Mailand, denen die Teilnahme an der Ausstellung von der Creative Region Linz ermöglicht wurde.
Robert Comploj (Glashütte Comploj) aus Traun stellt seine mundgeblasene Vase "Shadow" vor. Der Industriedesigner Clemens Hanserl aus Steyr die Schale "Parabol".
Klara Schuster (frauklarer) aus Linz präsentiert ebenfalls eine Vase – allerdings nicht aus Glas oder Porzellan, sondern aus Beton.
Besonders innovativ ist der "Purzelbock" der Linzer Designerin Magdalena Haas. Die Holzkonstruktion für Kinder ist vielseitig einsetzbar. Einerseits ein kompakter Hocker, kann das Stück auch als Schaukelpferd herhalten. Ganz praktisch wird es, wenn man es um die eigene Achse dreht: dann ist der Purzelbock plötzlich eine kleine Scheibtruhe.
Auf die ganz praktische Seite hat sich das Linzer Designduo Andrea Gintner und Adnan Nakicevic geschlagen. Ihre Werkkarte aus gehärtetem Stahl (siehe Bild unten) ist praktisch eine kleine Werkzeugkiste für die Hosentasche – die noch dazu gut aussieht.
In den vergangenen Jahren kamen bis zu 20.000 Besucher zur österreichischen Designausstellung. Heuer werden es wohl kaum weniger werden, immerhin ist auch der allgemeine Andrang zum Salone enorm – er gilt als inoffizieller Vorbote der Expo in Mailand , die am 1. Mai eröffnet wird. (stef)