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Ein Winter der Extreme: Wie der Klimawandel die Alpen trifft

Von nachrichten.at/apa, 12. Juni 2024, 21:01 Uhr
Saharastaub
Saharastaub färbte die Berge Ende März rot. (Symbolbild) Bild: Hörmandinger

WIEN. Saharastaub, extreme Niederschläge und Temperaturen: Mit der Bilanz zum Alpenklima im Winterhalbjahr 2023/24 haben die Geosphere Austria, der Deutsche Wetterdienst und MeteoSchweiz am Mittwoch ihre neueste Publikation online präsentiert.

Gudrun Mühlbacher vom Deutschen Wetterdienst erinnerte daran, dass der Alpenraum als äußerst vulnerables Ökosystem besonders vom Klimawandel betroffen ist. Er wurde im Berichtszeitraum mit extremen Niederschlägen und Temperaturen sowie überdurchschnittlich viel Saharastaub konfrontiert.

Extreme in den Nordalpen

Geosphere-Klimatologe Alexander Orlik fasste die Niederschlagsentwicklung in den Monaten November 2023 bis April 2024 zusammen. Hier erwies sich der erste Monat in der Reihe an vielen Messstandorten mit längeren Messreihen als nassester seit Aufzeichnungsbeginn. Auslöser seien "stark atlantisch geprägte Wetterlagen" gewesen, die insbesondere in den Nordalpen für Extreme sorgten.

Neben der Alpennordseite wurden auch Südschweizer Kanton Wallis weit überdurchschnittliche Monatssummen verzeichnet, mit denen bereits zur Novembermitte die monatlichen Referenzwerte lokal sogar um das Doppelte übertroffen wurden, wie etwa am Arlberg zwischen Tirol und Vorarlberg. In den Südalpen war es da noch trocken, hier wurden dann aber im März überdurchschnittliche Niederschläge verzeichnet.

Februar war viel zu warm 

Katrin Sedlmeier vom Deutschen Wetterdienst fasste die Besonderheiten beim Temperaturverlauf zusammen. Hier zeigte sich auch im Alpenraum, dass der Februar an fast allen Stationen der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war. Im Februarmittel lagen die Temperaturen im Alpengebiet der drei Länder 5,1 Grad Celsius über dem vieljährigen Durchschnitt 1991-2020. "Der Februar 2024 war auch global der bisher wärmste. Bis Mitte April hielten sich im Alpenraum diese überdurchschnittlichen Temperaturen, dann wurden sie von einem massiven Kaltlufteinbruch abgelöst", fasste Sedlmeier die Entwicklung zusammen. Das führte erst dazu, dass im Februar in den Lagen unter 1.500 keine Eistage verzeichnet wurden, normalerweise seien es bis zu acht gewesen. Am 6. April folgte dann vielen Stationen einer der frühesten Sommertage (Tage mit einem Temperaturmaximum von mindestens 25 Grad) seit Messbeginn.

Außergewöhnlich viel Saharastaub

Über außergewöhnliche Mengen an Saharastaub – insbesondere am Osterwochenende Ende März und die Woche darauf – berichtete Elias Zubler, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter bei MeteoSchweiz. Die Folgen werden sich teilweise noch im Jahresverlauf zeigen, denn bei der sommerlichen Schneeschmelze auf den Gletschern kann der dunkle Staub dann die Gletscherschmelze intensivieren, so Zubler. Saharastaub werden an den drei Standorten Jungfraujoch (CH), Zugspitze (D) und Sonnblick (AT) gemessen. Aus einer Auswertung am Schweizer Standort ergab sich, dass dort im Zeitraum von 2001 bis 2019 in den Monaten März und April im Durchschnitt 40 Stunden an Staubaufkommen erfasst wurden - "2024 waren es 200 Stunden, also das Fünffache", sagte Zubler.

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