Gewalt gegen Frauen: Jede fünfte ist in ihrem Leben betroffen
Es ist ein Problem, das die Politik und alle in der Gesellschaft lösen müssen – darüber waren sich die Politikerinnen der Diskussionsrunde "Weil sie Frauen sind" einig.
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Die Bilder vom OÖN-Frauentag
Bildergalerie: Das war der OÖN-Frauentag 2022
Galerie ansehenÖsterreich ist trauriger Spitzenreiter bei Femiziden (Frauenmorde), sagte die Sozialwissenschaftlerin Anna Maria Dieplinger. Justizministerin Alma Zadic hielt in einer Videobotschaft zum OÖN-Frauentag mit ihren Gefühlen nicht hinterm Berg: "2021 konnten wir 31 Femizide nicht verhindern, das macht mich traurig und wütend." Es seien viele kleine Schrauben, an denen wir als Gesellschaft drehen müssten, um Gewalt an Frauen zu verhindern. Eine davon sei die verbesserte Beweissicherung vor Gericht. Im Grunde müsse man verhindern, dass überhaupt Täter entstehen, sagte Frauenlandesrätin Christine Haberlander (ÖVP). Schon im Kindergarten könne man Prävention betreiben. Zum Standardprogramm gehöre die Frauenberatung, Krankenhauspersonal zu schulen und Frauenhäuser zu betreiben. Hier hakte SP-Nationalratsabgeordnete Eva Maria Holzleitner ein. "Die Frauenberatungsstellen in Österreich haben kaum Geld, um Beratungen abzuwickeln. Es bräuchte eine satte Basisfinanzierung, nicht nur eine auf Projektbasis."
Gewalt gebe es vor allem in der Familie in allen Schichten, sagte die grüne Stadtpolitikerin Eva Schobesberger. Man müsse den Mut haben, in solchen Fällen als Nachbarin zu handeln, die Polizei zu holen oder "an der Tür zu läuten und nach Zucker zu fragen", um die Situation zu neutralisieren.
Frauen blieben oft zu lange in gewaltsamen Beziehungen, "weil sie nicht gut auf eigenen finanziellen Füßen stehen" und Angst hätten, dass sie allein die Kinder nicht versorgen und "den Kühlschrank nicht füllen können", so die FP-Abgeordnete Rosa Ecker. Auch im Internet sei verbale Gewalt gegen Frauen "eine sehr systematisierte Art, Frauen mundtot zu machen", sagte Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger.
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