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Ein Streifzug durch ein bewegtes Leben

05.März 2022

Das Publikum folgte dieser Reise gebannt, kein Laut war zu hören, als Pluhar spontan ihr Lied "Frau, lauf weg!" anstimmte. "Es ist leider ein bisschen zeitlos", meinte die Sängerin im Anschluss. Mit formalen Kämpfen der Frauenbewegung habe sie immer etwas gehadert, aber Gleichberechtigung und Selbstbestimmung seien unabdingbar: "Und natürlich gleiches Geld!"

Sehr nah geht auch ihr der Krieg in der Ukraine, denn er weckt tragische Kindheitserinnerungen. "Ich habe vieles erlebt, aber die Erinnerungen an den Krieg, an die Bombardierung von Wien, lebt noch in mir", so die 1939 Geborene. Es sei vor allem ein Gefühl, an das sie sich erinnert: "Diese unglaubliche Angst, die man auch von allen anderen rundherum spürt."

Pluhar sprach offen über ihre Ex-Ehemänner, den Tod der Tochter – "Meine Anna ist immer da" – und die verschiedenen Stationen ihres Lebens. Offen zu sein, sei für sie kein Problem, auch in den Büchern nicht: "Ich schreibe die Bücher mit der Kompetenz meiner Erfahrung."

Dass sie schon so lange in der Öffentlichkeit steht, habe sie auch viel gelehrt, sagte Pluhar zum Schluss. Denn angebetet sei immer Erika Pluhar geworden, nicht "die Erika": "Die hat lernen müssen, dass es wichtig ist, mit sich selber gut auszukommen. Und dass man auch die klägliche Erika gernhaben kann." Abschließend dazu gefragt, was sie sich für ihre Urenkerl wünscht, zeigte sich Pluhar von ihrer politischen Seite: "Wir müssen wirklich etwas tun gegen diese Klimakatastrophe, damit diese Welt auch lebenswert bleibt."

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23. April 2024