Weihnachten ohne Mama: "Ein wichtiger Teil der Familie fehlt"
OBERÖSTERREICH. Nach dem Tod der Mutter hilft das OÖN-Christkindl einem alleinerziehenden Vater und seinen beiden Töchtern.
„Es gibt so viele alleinerziehende Mütter, die den Alltag mit ihren Kindern stemmen. Das muss ich doch auch schaffen“, sagt Bernhard M.*. Obwohl Stärke und Hoffnung in seiner Stimme liegen, ist deutlich spürbar: Seit einigen Monaten fehlt seine Lebensgefährtin und die Mutter der beiden Töchter Lena (11) und Laura (4)*.
Nach der Geburt von Tochter Laura vor vier Jahren wurde bei der Lebensgefährtin von Bernhard M. ein erhöhter Pap-Wert mit erhöhtem Risiko auf Gebärmutterhalskrebs festgestellt. „Sie wollte es am Anfang nicht wahrhaben. Es hatte immer alles gepasst, unsere Töchter sind gesund und das Familienleben war unbeschwert. Auf einmal waren Untersuchungen auf der Onkologie notwendig. So etwas trifft einen aus dem Nichts“, sagt M.
"Töchter haben Vorrang"
Trotz Maßnahmen verbesserte sich der Zustand seiner Lebensgefährtin nicht – im Gegenteil. Nach einer Sturzblutung wurde sie ins Krankenhaus gebracht, selbst die Ärzte wussten kaum noch weiter, sodass die junge Frau auf die Palliativstation verlegt wurde.
„Bereits zu diesem Zeitpunkt war ich auf mich alleine gestellt, konnte zum Glück auch beruflich auf weniger Stunden umsteigen. Meine Töchter haben Vorrang“, erzählt Bernhard M. Vor einem halben Jahr wurde die Befürchtung zur traurigen Gewissheit: Eine Besserung würde sich nicht mehr einstellen. „Wir haben sie im Krankenhaus besucht, aber es war durch die räumliche Trennung von zu Hause und Spital bereits ein Abschied auf Raten“, sagt M.
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Hohe Kreditraten für Haus
Mit seinen Töchtern hat er immer sehr offen über die Krankheit und den Zustand ihrer Mutter gesprochen. „Ich habe es bewusst vermieden, dass wir sagen: ,Sie wird einschlafen.‘ Es war nicht leicht und das wird es niemals sein. Meine Mutter ist auch eine große Hilfe für die Mädels und mich.“
Neben der alleinigen Erziehung seiner Töchter muss auch noch das Haus der Familie abbezahlt werden. Um diese Kosten zu bewerkstelligen, unterstützt das OÖN-Christkindl die Familie, um wenigstens die finanziellen Sorgen zu lindern. In Weihnachtsstimmung ist die Familie jedoch nicht. „Wir werden das Fest schon irgendwie rüberbringen. Aber es ist natürlich das Gefühl, dass ein wichtiger Teil der Familie fehlt.“
*Namen von der Redaktion geändert
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