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"Mein Immunsystem arbeitet gegen mich"

Von René Laglstorfer, 23. November 2020, 00:04 Uhr
"Mein Immunsystem arbeitet gegen mich"
„Ich bin fest davon überzeugt, dass Multiple Sklerose eines Tages geheilt werden kann“, sagt Sabrina P. Bild: Volker Weihbold

LINZ. Sabrina P. (33) aus Linz lebt seit 13 Jahren mit einer unheilbaren Erkrankung des Nervensystems: Multiple Sklerose.

"Dieses Jahr gibt es zu Weihnachten weder Geschenke noch einen Baum. Ich bin am Ende meiner Kräfte und ziehe am letzten Strohhalm", schreibt Sabrina P. an das Christkindl. Sie sitzt allein zu Hause in ihrem Rollstuhl und denkt über ihr früheres Leben nach. Die Linzerin war einmal eine selbständige junge Frau, die schon mit 16 von daheim auszog und eine Lehre im Handel begann. Wie viele andere Jugendliche in ihrem Alter auch ging Sabrina gerne mit ihren Freunden fort zum Tanzen und spielte regelmäßig Eishockey.

Doch einige Monate nach ihrem 20. Geburtstag sollte sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen für immer verändern. "Meine gesamte rechte Körperhälfte war plötzlich wie gelähmt, ich spürte einfach nichts mehr", erinnert sich die heute 33-Jährige. Nach einer Magnetresonanztomographie im Spital bestätigte sich der Verdacht auf Multiple Sklerose – wegen ihrer vielen Verlaufsformen auch "Krankheit der 1000 Gesichter" genannt.

Bei dieser unheilbaren Erkrankung des zentralen Nervensystems bilden sich im Gehirn und Rückenmark viele (multiple) Entzündungsherde. "Vereinfacht gesagt arbeitet mein Immunsystem nicht für, sondern gegen mich", sagt Sabrina, die seit 13 Jahren überwiegend auf den Rollstuhl angewiesen ist.

Nach Entzündungsschüben benötigt sie Infusionen mit Cortison, das über die Jahre ihre Zähne und Knochen schwer angegriffen und porös gemacht hat. Mehrere Zähne mussten der 33-Jährigen gezogen werden. Anstelle von ihnen trägt sie nun einfache Schienen. "Ich würde gerne einfach mal wieder normal Zähne putzen und lachen können. Aber mir fehlt das Geld für Zahnimplantante, wenigstens für oben", sagt Sabrina. Später wurden bei ihr auch noch Knocheninfarkte diagnostiziert. "Seither soll ich gar nicht mehr aus dem Rollstuhl aufstehen, weil die Gefahr besteht, dass meine Knie jederzeit wegbrechen."

Lehre, Wohnung, Führerschein

Der schönste Tag in ihrem Leben war vor knapp drei Jahren ihre Hochzeit mit Vincent, den sie im Internet kennengelernt hatte. "Es war ein schönes Gefühl. Wow, jemand will mich – trotz der Umstände." Doch das Zusammenleben und ihre Ehe scheiterten. "Ich muss dringend aus der Wohnung raus, weil sie für mich alleine unmöglich leistbar ist", sagt Sabrina. Nun sucht sie dringend nach einer kleineren, ebenerdigen Wohnung in Linz, "vielleicht mit Garten, um ab und zu die Sonne zu genießen".

Noch bis April absolviert sie im Beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrum (BBRZ) in Linz einen Kurs, um dann einen Lehrplatz als Bürokauffrau zu finden. "Ich bin mehr als motiviert und bekomm im BBRZ sehr positives Feedback", sagt die Linzerin. Ein weiteres großes Ziel von ihr ist, nach einer Untersuchung beim Amtsarzt endlich den Führerschein machen zu dürfen. "Ich möchte selbständig und nicht immer auf andere angewiesen sein." Unterstützung erhält sie von ihrer herzkranken Mama, ihrer Oma und ihren beiden Schwestern.

"Alles, was ich nicht kann"

Oft sitzt die 33-Jährige in ihrem Rollstuhl alleine zu Hause. Dann spielt sie gerne Online-Rollenspiele und denkt sich dabei die unterschiedlichsten Charaktere aus. "Die können dann alles, was ich nicht kann", sagt Sabrina.

OÖN-Christkindl: Helfen Sie beim helfen

Für viele Oberösterreicher ist Weihnachten kein Fest der Freude – wenn plötzliche Todesfälle, schlimme Diagnosen und dazu noch finanzielle Nöte das Leben belasten. Mit einer Spende an das Christkindl-Konto (IBAN: AT94 2032 0000 0011 1790) können Sie diesen Menschen helfen.

Unternehmen, die spenden möchten, können sich an
v.gabriel@nachrichten.at wenden. Als Dankeschön werden Spendenfotos ab 2000 Euro in der landesweiten OÖN-Ausgabe veröffentlicht.

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Autor
René Laglstorfer
Redakteur Land und Leute
René Laglstorfer

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