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Lena Holzer: „Der Roboterarm ist schon ein Teil von mir“

Von Sarah Kowatschek, 08. November 2024, 14:42 Uhr
Lena Holzer mit Roboterarm
Mit dem Joystick navigiert die junge Frau den Roboterarm, mit dem sie nun etwa allein essen und trinken kann. Bild: OÖNTV/Christoph Kempter

GUTAU. Lena Holzer (24) kann Arme und Beine kaum bewegen – auch dank des OÖN-Christkindls führt sie nun ein selbstständigeres Leben

Behutsam führt Lena Holzer das Glas zum Mund, trinkt ein paar Schluck Wasser und stellt es dann wieder auf dem Tisch vor ihr ab. Was für andere etwas ganz Alltägliches ist, ist für die 24-Jährige ein kleines Wunder.

Lena hat seit ihrer Geburt eine Muskelschwäche. Sie kann Arme und Beine kaum bewegen und sitzt im Rollstuhl. Allein Türen öffnen, essen oder sich nur am Kopf kratzen – lange waren diese selbstverständlichen Tätigkeiten ein Ding der Unmöglichkeit für sie.

Größter Wunsch ging in Erfüllung

Im März erfüllte sich Lenas größter Wunsch: In Altenhof am Hausruck bekam sie nicht nur einen neuen Rollstuhl, sondern auch den darauf montierten Roboterarm, für den sie so lange gespart hatte.

„Wir haben nie geglaubt, dass sich das ausgehen wird“, sagt Alfred Holzer, Lenas Vater, immer noch merklich überwältigt von der Hilfsbereitschaft. „Es war phänomenal.“ Freunde und Bekannte organisierten Punschstände, Firmen und Private spendeten Geld, auch das OÖN-Christkindl trug einen Teil zu dem teuren Gerät bei.

„Ich kann allein essen, trinken, Sachen aufheben und Türen öffnen“, schwärmt Lena. „Ich bin viel selbstständiger geworden.“ Am Anfang sei es gewöhnungsbedürftig gewesen, sagt die junge Frau. „Inzwischen ist der Roboterarm schon ein Teil von mir.“ Alfred erzählt begeistert, dass es seiner Tochter beim ersten Versuch gelungen sei, ein Glas hochzuheben und zu trinken. „Ich weiß nicht, wie sie das macht – ich wäre überfordert.“ Dass sie den Roboterarm mit dem Joystick am Rollstuhl so gut bedienen kann, liegt wohl auch an einem ihrer größten Hobbys: „Ich spiele gern Playstation – vor allem Fifa.“ Hat ihr älterer Bruder Zeit, der im Obergeschoß des Hauses in Gutau wohnt, spielen sie gemeinsam.

Große Erleichterung

Die Erleichterung im Alltag ist nicht nur für Lena, sondern auch für Alfred deutlich. „Schon allein beim Essen: Früher hatten wir alles auf einem Teller, und ich habe Lena gefüttert“, sagt der 58-Jährige, der seit ihrer Geburt für seine Tochter da ist. Jetzt teilt er das Essen auf zwei Teller auf. „Da sieht man, wer wie viel isst“, sagt er und lacht.

Zu Hause bei Familie Holzer: Lena mit ihrem Papa Bild: Volker Weihbold

Auch Kater Carlos, der gerade auf dem Balkon in der Sonne liegt, hat sich schon an den Roboterarm gewöhnt – „für ihn war das kein Problem, er hat sich nie davor gefürchtet“, sagt Lena und wirft ihm einen Blick zu.

Noch etwas hat sich heuer im Leben der jungen Frau verändert: Während sie im vergangenen Jahr noch beim Institut für Markt- und Sozialanalysen arbeitete, ist sie nun 25 Stunden pro Woche bei Ikea in Ansfelden angestellt. Auf der Messe Integra in Wels, bei der das Thema Inklusion im Mittelpunkt steht, stieß sie auf den Job. „Ich habe mich gleich online beworben und bin zu einem Vorstellungsgespräch geladen worden.“ Mit Erfolg: Seit September arbeitet sie in der Selbstbedienungshalle, sie betreut Kunden und bringt Produkte wieder an ihren Platz zurück. Ihre Assistentin ist den ganzen Tag bei ihr. „Jetzt telefoniere ich nicht mehr nur, sondern habe verschiedene Aufgaben – das gefällt mir viel besser, vor allem auch der persönliche Kontakt mit den Kunden“, sagt sie mit einem breiten Lächeln.

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Autorin
Sarah Kowatschek
Sarah Kowatschek
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1  Kommentar
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observer (22.651 Kommentare)
am 08.11.2024 15:09

Schön, wenn geholfen werden kann und geholfen wird. Schade, dass man nicht über Paypal spenden kann. Nicht alle haben und wollen E Banking und manchen ist der Weg zur Bank doch etwas beschwerlich. Warum richtet ihr nicht eine Spendenmöglichkeit über Paypal ein, bei eurem Abo gibt es diese Möglichkeit ja auch. Ich bin überzeugt, dass ihr dadurch das Spendenaufkommen steigern könntet.

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