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Krebskranker Mutter ging das Geld aus: "Ich habe schlaflose Nächte"

Von Verena Gabriel, 27. November 2021, 00:04 Uhr
"Ich habe wunderbare Kinder", sagt Sonja Strobl. Das Bild zeigt sie mit ihrem Sohn Simon und ihrer Tochter Sarah sowie den Hunden Sancho und Chester. Bild: privat

LENZING. Das OÖN-Christkindl flog nach Lenzing zu Sonja Strobl und ihrem 14-jährigen Sohn.

Das Stechen in der Brust hörte nicht auf, die Luft blieb weg. Es fühlte sich an, als würde sie einen Achttausender besteigen. Dabei waren es nur wenige Stufen. Oben angekommen, war Sonja Strobl am Ende. Sie schloss die Wohnungstür hinter sich, legte sich ins Bett und schlief ein. Als sie ihre Augen wieder öffnete, war ihr Körper wie gelähmt. "Ich hab um Hilfe geschrien, dann kam die Rettung", erinnert sich die 51-Jährige, die mit ihrem 14-jährigen Sohn in Lenzing lebt. Im Spital stellte sich heraus, dass sie einen Schlaganfall erlitten hatte. Den Sommer verbrachte die alleinerziehende Mutter auf der Intensivstation, ihr Sohn Simon kam in der Zeit bei der Nachbarin unter. "Sie hat sich ganz lieb um ihn gekümmert. Ich kann froh sein, dass es so ausgegangen ist", sagt sie.

Die Alarmsignale ihres Körpers hatte Sonja Strobl lange verdrängt. Kurz vor Weihnachten war eine Lungenembolie aufgetreten. Die Symptome, Atemnot und Brustschmerzen, versuchte sie auszublenden. Ihre rheumatische Erkrankung und der Heimunterricht mit ihrem ebenfalls an Rheuma erkrankten Sohn nahm ohnehin viel Platz im Alltag ein. "Mir war nicht bewusst, wie gefährlich eine Lungenembolie ist, das hätte mich fast das Leben gekostet."

Ein halbes Jahr später kam es zum Schlaganfall. Während sich Herz und Lunge erholten, erhielt Sonja Strobl eine weitere erschütternde Nachricht: Sie hat Krebs. Ein bösartiger Tumor in der Gebärmutter und Metastasen im rechten Fuß, im Becken, an der Lendenwirbelsäule und an der Hüfte wurden festgestellt. "Die Diagnose hat mir und meinem Sohn emotional den Boden unter den Füßen weggezogen", sagt Strobl.

Krebs-Operation verschoben

Ursprünglich sollte der Tumor noch heuer entfernt werden, doch die Operation musste Corona-bedingt verschoben werden. "Zum Glück kann man den Krebs mit Bestrahlungen und Chemotherapie in Schach halten", sagt die 51-Jährige. Dass sie oft nicht schlafen kann, hat einen anderen Grund: Nach dem zehnwöchigen Krankenhausaufenthalt war ihr Konto leer. Einkommen hatte sie schon länger keines mehr. Sie war am Arbeitsmarkt als nicht vermittelbar eingestuft worden. Das bedeutete auch, dass sie die Krankenversicherung aus eigener Tasche zahlen musste. Dann folgten Lungenembolie, Schlaganfall und Krebsdiagnose. Um Miete, Rechnungen und Einkäufe bezahlen zu können, griff Sonja Strobl auf jene Abfertigung zurück, die sie nach der Scheidung erhalten hatte. "Das Geld war eigentlich als Notgroschen gedacht und ist jetzt aufgebraucht", sagt Sonja Strobl.

Ihre Gesundheit habe sie schon früh "ausgebremst". Sie ist gelernte Zahnarztassistentin, malte später bei der Gmundner Keramik und arbeitete als Reisebürokauffrau. Dann hatte sie mit ihren Kindern und dem Haus der Familie einen Vollzeitjob. "Ich war leidenschaftliche Mama und Hausfrau und gerne in den Bergen unterwegs", sagt sie. Nach Simons Geburt wurden ihre Gelenksschmerzen so stark, dass sie ihn nicht mehr tragen konnte. Das Rheuma trübte ihre Lebensfreude. Im vergangenen Jahr rückte die chronische Krankheit aber in den Hintergrund. "Der Krebs laugt einen aus", sagt Sonja Strobl. Selbst zum Wäschewaschen fehlt ihr die Kraft, sodass eine Haushaltshilfe notwendig wurde.

Damit die alleinerziehende Mutter zumindest finanziell gestärkt ist, greift ihr das OÖN-Christkindl unter die Arme. "Mir fällt ein Stein vom Herzen. Endlich kann ich wieder beruhigt schlafen", sagt sie dankbar.

So können Sie helfen

Unfälle, schlimme Diagnosen, plötzliche Todesfälle – und finanzielle Sorgen. Das OÖN-Christkindl lässt die Oberösterreicher in solchen Situationen nicht allein. Mit Ihrer Spende an das Christkindl-Konto (IBAN: AT94 2032 0000 0011 1790) tragen Sie dazu bei, dass Oberösterreichern in Not geholfen werden kann. Die Spende ist steuerlich absetzbar und kommt 1:1 dort an, wo sie dringend benötigt wird. Vielen Dank!

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Autorin
Verena Gabriel
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3  Kommentare
3  Kommentare
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Gugelbua (31.812 Kommentare)
am 27.11.2021 13:54

Alle Jahre wieder, die Bettlerthemen,
traurig oder lukrativ?
Wo bleibt unser Sozial System?
sowas dürfte gar nicht vorkommen

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Soehne (932 Kommentare)
am 27.11.2021 08:01

Traurig dass Österreicher durch alle Netze fallen.
Oder wie bei unserem Fall bekommt man die Antwort : geld wird für "andere" gebraucht.

Wi sind da die Caritas NGOs usw

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jamei (25.489 Kommentare)
am 27.11.2021 12:51

Sehr Richtig.... und nach Mali wird ein Jagdkommando entsandt um dort Militärs traurig
auszubilden - kostet halt - da spart man lieber bei der heimischen Bevölkerung -
die müssen dann um Toilettenlift oder Unterkunft etc. "Betteln" gehen.

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