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Fynn trotzt seinem Schicksal mit Lebensfreude: "Er ist ein Kämpfer"

Von Verena Gabriel   18.November 2021

Fynn war bereits drei Tage auf der Welt, als ihn seine Mutter kennenlernen durfte. Bei seiner Geburt hatte der Kleine nicht geatmet und musste stundenlang reanimiert werden. Mit Erfolg. Nun lag er auf der Frühchenstation, Schläuche versorgten seinen winzigen Körper mit Infusionen und Sauerstoff. Zu diesem Zeitpunkt wusste Sylvia Eichmeir nicht, dass sie und ihr Sohn für die nächsten sechs Monate im Spital bleiben. Der Säugling hatte nicht nur Fehlbildungen an Augen, Ohren und Nase, sondern auch einen schweren Herzfehler. Sein Schicksal hat einen Namen: CHARGE-Syndrom – ein äußerst seltener Gendefekt, mit dem Fynn nun schon seit siebeneinhalb Jahren lebt. Dass er auf der linken Seite weder sieht noch hört und nicht gehen kann, ist das geringste Problem. Im Frühjahr wurde der Bub zum neunten Mal am offenen Herzen operiert. "Die Eingriffe sind leider zur Routine geworden", sagt seine Mama Sylvia. Bis zur zehnten OP sei es nur eine Frage der Zeit. "Die jetzige Herzklappe hält hoffentlich ein paar Jahre."

Für den Notfall gerüstet

Die Vöcklabruckerin, die auch eine 15-jährige Tochter hat, ist stets in Alarmbereitschaft. Über ein Vitalgerät beobachtet sie den Gesundheitszustand ihres Sohnes. Wenn die Werte nicht passen, ertönt ein Piepsen. Das blieb seit der jüngsten OP aus, doch die unzähligen Notfälle in der Vergangenheit haben Sylvia Eichmeir gezeigt: "Es kann immer etwas sein." Die 33-Jährige versucht dennoch, ihre Sorgen im Alltag auszublenden und sich auf die schönen Momente mit Fynn zu konzentrieren. Mittlerweile braucht er keine Magensonde mehr. Der Siebenjährige kann mit Gabel und Löffel essen, zieht sich auf der Couch hoch, und sein Wortschatz wird immer reicher. Das ist mitunter der Frühförderung, die er seit Herbst besucht, zu verdanken.

Nach der Schule stehen für Mutter und Sohn regelmäßig Therapien auf dem Plan, die das Konto der Alleinerzieherin belasten. Zudem fallen für Hilfsmittel wie Pflegebett oder Rollstuhl immer wieder Kosten an. Mit dem CHARGE-Syndrom gehen auch Fehlstellungen an den Schultern sowie ein langsames Wachstum und schwache Muskeln einher. Fynn ist deutlich kleiner als gleichaltrige Kinder. Sylvia Eichmeir musste früh lernen, geduldig zu sein. "Fynn hat sein eigenes Tempo, aber er ist ein Kämpfer", sagt sie. Sein schwerer Start ins Leben hat sich nicht auf das Gemüt ausgewirkt. Er spielt gerne "Uno" mit seiner großen Schwester Emily, ist neugierig und fröhlich. Vor allem, wenn er abends mit seinem Kater kuschelt. Dann vergisst auch seine Mama für einen Moment alle Sorgen.

Hilfe in der Not

Mit Ihrer Spende an das Christkindl-Konto (IBAN: AT94 2032 0000 0011 1790) helfen Sie Oberösterreichern, die unverschuldet in Not geraten sind. Die alleinerziehende Mutter aus Vöcklabruck wird vom OÖN-Christkindl unterstützt, um die Selbstkosten für Fynns Therapien und Hilfsmittel decken zu können.

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