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Den kleinen Jonas ließen Herz und Lunge im Stich

Von Karoline Ploberger   20.November 2021

"Frau Füreder, es ist etwas Schlimmes passiert." – Mit diesem Satz stellte ein Telefonanruf die Welt von Tina Füreder (40) und ihrer Familie im Jänner 2020 vollkommen auf den Kopf. Am 17. Dezember 2019 kam ihr Sohn Jonas mit einem schweren Herzfehler, Fallot-Tetralogie, zur Welt. Weil er bei der Geburt ganz blau anlief und die Sauerstoffsättigung im Blut zu niedrig war, musste er sofort medizinisch behandelt werden. "Ich durfte ihn nicht einmal sehen oder berühren. Mein Mann Patrick begleitete Jonas und ich musste stundenlang warten und bangen", erzählt Tina Füreder.

Als Jonas zwei Wochen alt war, operierten ihn die Ärzte am Herzen. "Die Operation verlief ohne Komplikationen, wir dachten, das Schlimmste sei nun überstanden", sagt seine Mama. Doch nur fünf Tage später erhielten sie nachts jenen Anruf aus dem Krankenhaus, der ihr Leben von Grund auf ändern sollte: Beim Versuch, den Beatmungsschlauch zu entfernen, hatte Jonas plötzlich einen Bronchospasmus erlitten – die Bronchien seiner Lunge hatten sich stark verkrampft. Das Gehirn wurde nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Mehrmals versuchten die Ärzte, den Buben zu reanimieren. Jonas kämpfte sich zurück ins Leben, doch durch den Sauerstoffmangel hatte sein Gehirn großen Schaden genommen. Der Bub sollte für immer beeinträchtigt sein.

Hohe Therapie- und Reha-Kosten

Ein langer, steiniger Weg begann nun für seine Familie. Wochenlang musste Jonas auf der Intensivstation betreut werden. Als er nach Hause durfte, hörten die Sorgen für die Eltern aber nicht auf: Immer wieder musste der Kleine zur Behandlung ins Krankenhaus, ständig war er umgeben von Schläuchen, Geräten und Nadeln. "Wenn wir ihm daheim die Socken ausziehen, zuckt Jonas sofort zusammen, so als ob er Angst hat, dass er nach all den Behandlungen wieder in die Ferse gestochen wird", erzählt seine Mama mit zittriger Stimme.

Einmal in der Woche kommt eine Physiotherapeutin zur Familie nach Alkoven. Der fast zweijährige Jonas kann weder selbstständig sitzen noch gehen, mithilfe verschiedener Übungen soll er ein Gefühl für seinen Körper bekommen. "Jonas liegt den ganzen Tag – am liebsten auf mir oder meinem Mann, weil er die Nähe braucht. Die Therapeutin benutzt bei den Übungen einen großen Würfel, wo er aufrecht stehen kann und so einen anderen Blickwinkel bekommt. Da ist er immer besonders neugierig", sagt Mama Tina.

Mit der Logopädin soll Jonas trainieren, mit der Außenwelt zu kommunizieren. "Jonas wird nie wie ein normales Kind sein, aber ich will ihm alles ermöglichen, um seine Entwicklung bestmöglich zu fördern", sagt seine Mama, eine ehemalige Büroangestellte. Gemeinsam mit ihrem Mann Patrick (29), der als Elektriker der Alleinverdiener der Familie ist, muss sie für den Großteil der Therapiekosten für Jonas selbst aufkommen, genau wie für die mobile Kinderkrankenschwester.

Doch auch für Jonas’ älteren Bruder Justin (14) ist die Situation emotional belastend: "Er liebt seinen kleinen Bruder und zeigt uns das täglich. Aber Jonas steht nun mal immer im Mittelpunkt", erzählt Mama Tina, die zweimal in der Woche auch von ihrer Mutter unterstützt wird.

Ob es Jonas jemals besser gehen wird, ist eine Frage, die der Mutter niemand beantworten kann. "Einige sagen, dass es Wunder gibt und dass Jonas eines Tages vielleicht doch selbstständig gehen kann. Ich gebe die Hoffnung nicht auf und werde nichts unversucht lassen. Er soll erfahren, was das Leben zu bieten hat."

Hilfe in der Not

Das OÖN-Christkindl unterstützt die Familie aus Alkoven in diesem Jahr, um die Physiotherapie und Logopädie für Jonas zu finanzieren. Mit Ihrer Spende an das Christkindl-Konto (IBAN: AT94 2032 0000 0011 1790) können auch Sie Oberösterreichern, die unverschuldet in Not geraten sind, helfen.

Aufgrund der aktuellen Corona-Bestimmungen in Österreich müssen in diesem Jahr sowohl die Aufführung der Oper „Aida“ im Musiktheater Linz (4. Dezember) als auch die traditionelle OÖN-Christkindl-Gala am 18. Dezember abgesagt werden.

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19. April 2024