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Familie Heinzl wünscht sich ein Zuhause

Von Verena Gabriel, 23. Dezember 2022, 19:01 Uhr
Alles neu im neuen Jahr: Familie Heinzl wünscht sich ein Zuhause
Trennung auf Zeit: Das OÖN-Christkindl schenkt Roland Heinzl, seiner Frau Nada und den zwei Kindern Ben und Mia Hoffnung. Bild: Volker Weihbold

TRAUN/LEONDING. Ein rostiger Nagel wurde dem zweifachen Vater zum Verhängnis. Kurz nach seiner Beinamputation musste die Familie aus dem Mietshaus ausziehen.

Als Roland Heinzl im Sommer aus dem Tiefschlaf erwachte, fehlte ihm der rechte Unterschenkel. Es war aber nicht der Schock, der überwog, sondern die Erleichterung. "In diesem Moment war ich einfach nur froh, dass ich noch lebe und weiterhin für meine Frau und unsere Kinder da sein kann", sagt der 42-Jährige. Er hatte großes Glück im Unglück. Eine Blutvergiftung, ausgelöst durch einen rostigen Nagel, hätte ihm beinahe das Leben gekostet.

Die Tragödie begann im August, am ehemaligen Wohnort der Familie im Unteren Mühlviertel. Roland Heinzl war mit Schlapfen im Garten unterwegs. Dabei spürte er einen schmerzvollen Stich in seiner Fußsohle. Ein Nagel hatte sich durch die Haut gebohrt. Der Rotkreuz-Sanitäter leistete selbst Erste Hilfe und legte einen Verband um die Wunde. Schmerzen blieben aus. "Daher habe ich mir auch keine Sorgen gemacht", sagt Heinzl, der auch zuckerkrank ist. Eine Woche später schlug sein Körper Alarm. Er brach in seinem Haus zusammen. Seine Frau rief die Rettung, später trafen der Notarzt und der Hubschrauber ein. "Da war Feuer am Dach", sagt der zweifache Vater. "Ich weiß noch, dass ich mit den Sanitätern diskutiert habe. Ich helfe gerne, aber tu mir schwer, Hilfe anzunehmen."

Unfreiwillig getrennt

An jenem Vormittag blieb Roland Heinzl nichts anderes übrig. Die Ärzte konnten sein Leben retten, aber nicht seinen Unterschenkel. Er bekam eine Prothese. Nach fünf Wochen im Krankenhaus konnte er nicht nach Hause zurückkehren. Seine Frau und die beiden Kinder, der fünfjährige Ben und die zweijährige Mia, mussten ihre Sachen packen. "Unser Mietvertrag ist nach einem längeren Hin und Her nicht verlängert worden." Mit seinem Zusammenbruch sei auch alles andere zusammengebrochen, sagt Roland Heinzl. Während er im Spital lag, übersiedelten seine Liebsten zu den Schwiegereltern nach Traun und mieteten eine Garage zum Zwischenlagern. Der 42-jährige Vater, der zunächst auf den Rollstuhl angewiesen war, kam bei seinen Eltern in Leonding unter. "Dort ist es mit meinem Handicap wesentlich leichter. Und genug Platz für uns vier gibt es da und dort nicht", sagt Heinzl. Die Suche nach einer gemeinsamen Bleibe gestaltet sich schwierig. Genossenschaftswohnungen mit zwei Kinderzimmern seien Mangelware.

Die Familie blickt dennoch optimistisch ins neue Jahr. "Ich sehe es als Neuanfang", sagt der Handwerker, der früher mit der Installation von Liftanlagen sein Geld verdiente. Nun muss er einen neuen Weg einschlagen. Dafür hat Roland Heinzl schon konkrete Pläne. Nach seiner Reha möchte er eine Ausbildung zum Technischen Zeichner machen.

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Autorin
Verena Gabriel
Verena Gabriel
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