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Leidgeprüfte Familie: "Unser Leben ist ein Desaster"

Von Valentina Dirmaier   19.Dezember 2015

Stellen Sie sich vor, Ihr Leben ist so, wie Sie es sich erträumt haben. Sie sind Eltern von zwei gesunden Kindern, sind beruflich erfolgreich, verbringen Ihre Zeit mit Bergsteigen, sind aktiv, sind glücklich. Und plötzlich: mit einem Schlag ist diese problemlose Existenz vorbei. So ist es Evelyn und Daniel Stögermüller ergangen.

"Ich habe 2008 mit der Meisterschule begonnen, einen Monat später merkte ich, dass ich ständig erschöpft war, Gewicht verlor, mich veränderte", erzählt der zweifache Vater. Wochen später wurde die Diagnose Morbus Castleman – Tumore, welche in den Lymphknoten entstehen – gestellt. Wochen vergingen, bis ein Behandlungsplan gegen die seltene und komplizierte Erkrankung ausgearbeitet wurde, dann die Chemotherapie.

Komplikationen und ein Unfall

Ein Zustand, der sich auch auf die Psyche von Freundin Evelyn schlug. Während sich der 33-Jährige auf Reha von den Behandlungen auf dem Weg der Besserung befand, wurden Evelyn Stögermüller bei einer Operation die Mandeln entfernt. Ein riskanter Eingriff, der beinahe tödlich endete, weil sie große Mengen Blut verlor.

"Wir waren zuversichtlich, dass wir alles überstehen", erzählt der Peuerbacher. Dann kam 2012 und ein weiteres Unglück: Ein Motorradfahrer stürzte vor dem Haus der Familie, Evelyn Stögermüller wollte dem Verunfallten zu Hilfe eilen, doch dieser verstarb in ihren Armen. Eine posttraumatische Belastungsstörung bei der 28-jährigen Peuerbacherin war die Folge.

"Es war einfach schlimm, aber auch das haben wir hinbekommen", erzählt Evelyn und drückt die rechte Hand ihres Mannes, der mittlerweile im Rollstuhl sitzt. Auslöser dafür war vor einem Jahr ein Bandscheibenvorfall, der zu Lähmungserscheinungen führte. Gefolgt von einer missratenen Operation, bei der es zu einer Blutung kam und Nerven im linken Bein geschädigt wurden. Seither übersteht der 33-Jährige den Tag nur mit Morphium, das zwar seine Schmerzen erträglicher macht, aber die Lebenserwartung womöglich sinken lässt. Eine Aussicht auf Besserung gibt es nicht, eine OP ist nicht mehr möglich, weil das Gewebe bereits zu vernarbt ist.

Linderung versprechen nur Therapiestunden, die ein immer größeres Loch in die ohnehin schon kleine Haushaltskasse reißen. Weitere Sorgen bereitet den Eltern die Lawine an Kosten, verursacht durch die Reparaturen des Heizkessels und der Wasserrohre im Wohnhaus. "Als hätten wir nicht genug Probleme, ist nun auch der Kamin undicht und der Spüler defekt. Unser Haus ist eine einzige Baustelle", sagt die ausgebildete Tagesmutter, die in Kürze als Kindergarten-Assistentin arbeiten will. Ihren eigentlichen Beruf kann sie aufgrund des schlechten Zustandes ihres Mannes nicht mehr ausüben.

Gedanken über die Zukunft wollen sich Evelyn und Daniel nicht erlauben. "Seit der Krebserkrankung ist unser Leben ein nicht enden wollendes Desaster, ein Trauerspiel", erzählt der Leidgeprüfte.

Das OÖN-Christkindl will die Sorgen etwas mindern und unterstützt die Familie. "Wir würden unseren Söhnen gerne die Schulskiwoche und Therapiestunden beim Psychotherapeuten bezahlen, die vielen Vorfälle belasten sie sehr."

Vom Christkind würden sich Marvin und Justin ohnehin nur Kleinigkeiten wünschen, erzählt ihre Mama. "Der Jüngere sagt immer, er will nur einen Kaktus, weil was anderes können wir uns nicht leisten. Das tut uns wirklich weh."

 

OÖN-Weihnachtsaktion

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Ihre finanzielle Unterstützung wird ohne Nebenkosten an die Betroffenen weitergegeben, da das Medienhaus Wimmer alle Kosten und Aufwände, welche durch die Weihnachtsaktion entstehen, tragen. Ihre Spende geht also 1:1 an Oberösterreicher, die in Not geraten sind.

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20. April 2024