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"Dann hätte Luki bei der EM nicht starten können"

Von Reinhold Pühringer aus Berlin, 10. August 2018, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Weißhaidinger: Sechs Fakten zum Innviertler "Kraftlackl"
Bild: (AFP)

BERLIN. Leichtathletik-EM 2018: Nur dank neuer Wege ist Lukas Weißhaidingers Bronzemedaille möglich geworden.

Die drückende Hitze in Berlin und der Grinser in Lukas Weißhaidingers Gesicht – beide wirkten am Donnerstag gleichermaßen stabil wie sonnig. Der Innviertler hatte allen Grund dazu, hatte er doch am Mittwoch mit Bronze Österreichs erste EM-Medaille im Diskuswerfen erobert. Dass die erste Nacht nach dem bisher größten Erfolg seiner Karriere keine gute war, konnte der guten Laune des 26-Jährigen nichts anhaben.

"Es ist wunderbar, wie viele sich mit mir mitfreuen", sagte Weißhaidinger, dem es die rund 40 Schlachtenbummler aus seiner Heimatgemeinde Taufkirchen an der Pram, darunter auch Freundin Hanna, ganz besonders angetan hatten. Dort werde am Sonntag dann auch die eigentliche EM-Party in Form eines Empfangs steigen.

"Dann hätte Luki bei der EM nicht starten können"
"Luki" in Aktion Bild: GEPA pictures

"Luki" in Aktion

Körperlich haben die Anstrengungen der EM ihre Spuren hinterlassen, wie Weißhaidinger einräumte. Zumal die nervliche Belastung bereits in der Qualifikation, die er als Elfter gerade noch so überstanden hatte, bereits hoch war. Die machte auch vor seiner Familie auf den Rängen des Berliner Olympia-Stadions nicht Halt. "Mein Vater hat nach der Quali gesagt: ,So etwas machst du mir nicht mehr!‘", verriet Weißhaidinger, der seine Medaille wegen einer Sturmwarnung nicht gestern, sondern erst heute bekommt.

Viele kleine Bausteine

Für die erst zehnte österreichische Leichtathletik-Medaille gingen Weißhaidinger und Trainer Gregor Högler viele neue Wege, tüftelten und tüftelten. Mit Laser, Kälte, Ultraschall, Tiefenwärme, einem eigens abgestellten Physiotherapeuten, bearbeiteten Trainings-Disken, bis hin zum Trick mit den Erbsensackerln wurde in der Vorbereitung und in Berlin gewerkt. "Jede Maßnahme bringt für sich wahrscheinlich ein paar Zentimeter, die dann in Summe jenen Meter ausmachen, der zwischen Medaille oder Platz sechs entscheidet", sagte Weißhaidinger. Zu den Erbsensackerln: Da Högler bemerkt hatte, dass sein Schützling in der Quali beim Abwurf zu sehr andrückte, worunter Technik und letztlich Weite litten, hatte er ihn vor dem Finale mit 30 Gramm schweren Sackerln einwerfen lassen. Högler: "Dadurch war Luki beim Aufwärmen gezwungen, mehr zu dosieren."

"Dann hätte Luki bei der EM nicht starten können"
Högler mit Erbsensackerl

Högler mit Erbsensackerl

Laut Högler machen die Zusatzmaßnahmen auf dem internationalen Niveau den Unterschied aus. "Wenn wir etwa nicht den Laser gehabt hätten, dann hätte Luki bei der EM nicht starten können", spricht er auf eine Fußverletzung an, mit welcher Weißhaidinger im Frühjahr zu kämpfen hatte. Bei der Behandlung möchte der Ex-Speerwerfer aber noch viel früher ansetzen: "Da wird bei uns gern Feuerwehr gespielt, aber ich möchte auf eine Verletzung nicht erst reagieren, sondern verhindern, dass sie überhaupt passiert", sagt Högler.

Dies sei auch eine Grundintention vieler Ressourcen, welche das Team zuletzt anzapfte. Das Problem dabei: Es mangle an der Finanzierung . Über einige der Gerätschaften verfüge man laut Högler, der auch ÖLV-Sportdirektor ist, nämlich nur dank Leih-Arrangements. Das Organisieren, Warten, Behandeln oder Transportieren zu Großereignissen sei zudem mit großem personellen Aufwand verbunden.

"In Wahrheit braucht Österreichs Sport eine Art Gesundheits-Management für Top-Athleten", sagt Högler in Richtung der Politik. Dann glaube er fest daran, dass es auch wieder mehr Olympische Sommer-Medaillen gibt.

 

Dadic auf Rekordkurs

Guter erster Tag für Österreichs Siebenkämpferinnen bei der EM in Berlin. Getragen von einer persönlichen Bestzeit über 200 Meter (23,61 Sekunden) hält Ivona Dadic bei Rang vier und 3846 Punkten, womit die Welserin 92 Zähler über der Marschroute ihres österreichischen Rekords (6417) sowie nur zwei hinter Bronze liegt. Die Ebenseerin Verena Preiner ist mit 3677 Punkten derzeit ausgezeichnete Achte. Die erst 18-jährige Sarah Lagger (3477) belegt bei ihrem EM-Debüt den 20. Zwischenrang.

Über 100 Meter Hürden war für Beate Schrott (21.) und Stephanie Bendrat (23.) im Halbfinale Endstation.

Heute bei der EM: Siebenkampf mit Dadic, Preiner, Lagger: Weitsprung (10.50 Uhr), Speerwurf (12.50/14.05), 800 Meter (20.20/alles live in ORF Sport plus).

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1  Kommentar
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PeteI (93 Kommentare)
am 10.08.2018 11:11

Alles super und Gratulation an die Athleten und Trainer in Berlin. Um die wird sich bestens gekümmert. Aber wie soll es weiter gehen? Wer kümmert sich um den Nachwuchs?
Es fehlen Trainer, auch wenn die Infrastruktur in OÖ jetzt besser ist. Ein Trainer des OÖ Leichtathetik Verbandes musste nach Verfehlungen gekündigt werden, qualifizierte Nachfolger sind weit und breit nicht zu sehen. Medaillen sind super, aber sie müssen frühzeitig vorbereitet werden und da mangelt weiterhin an ausreichend qualifizierten Trainern, die engagiert werden.

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