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Nehmt endlich Druck raus!

01. September 2018, 00:04 Uhr
Nehmt endlich Druck raus!
Niki Glattauer ist vielleicht Österreichs berühmtester Lehrer. Mittlerweile ist der ehemalige Journalist Direktor einer Wiener Neuen Mittelschule. Glattauer ist Autor mehrerer Bücher. Bild: Manfred Weis

In der Schule bekommen Kinder Antworten auf Fragen, die sie nie stellen würden, findet Niki Glattauer. Und fordert, dass die Schulpolitik endlich die entscheidenden Dinge tut.

Mir seinerzeit selber passiert. GW-Prüfung in einer vierten Klasse Haupt in Wien. Ich frage: "Warum behaupten manche, dass man Europa Eurasien nennen müsste?" Die richtige Antwort – hundertmal vorgekaut – wäre sinngemäß gewesen: Weil Europa plattentektonisch nur der westliche Rand Asiens und so gesehen kein eigener Kontinent ist. Daniel aber sagt, immerhin zögerlich fragend: "Weil es in Europa so viele Oasen gibt?"

Hm. Eurasien – Oasen. Erster Gedanke: Niki, du musst an deinen Diphthongen arbeiten! Zweiter: Aber immerhin weiß er um die grundsätzliche Existenz von Oasen. Dritter: Welcher Teufel reitet uns eigentlich, dass wir von testosterongebeutelten Halbwüchsigen zu lernen verlangen, was sich 50 Kilometer südlich ihrer Lenden in der Lithosphäre abspielt?

Schule in Kasernen

Schule – dort kriegen Kinder die Antworten auf genau jene Fragen, die sie nie stellen würden. Das las ich in einem Essay des deutschen Philosophen Peter Sloterdijk. Wie wahr. Stellen Sie sich vor, Sie gehen mit ihrem Fortpflanz (© Polly Adler) im Wald spazieren und er fragt Sie, ob die frei stehenden Wurzeln tatsächlich Goblins sein könnten (dafür müsste er freilich neben SMS und Social-Media-Posts auch den "Herrn der Ringe" gelesen haben). Sie aber sagen darauf: Gute Frage, heb’ sie dir auf, jetzt sprechen wir aber über die metallverarbeitende Industrie in den europäischen Ländern der ehemaligen Sowjetunion.

Vermutlich wäre "Oasien" nie passiert, wenn ich z. B. statt (damals) 30 Schülerinnen und Schülern normal viele gehabt hätte. Für normal hielte ich sieben oder acht. Eine Lehrerin – sieben, acht Schülerinnen, öfter am Tag einander abwechselnd, zwischendurch auch mal 70 oder auch 700 für den großen Vortrag in der Aula, das geht.

Und vermutlich wäre uns beiden Oasien auch nicht passiert, wenn sich Schule nicht landauf, landab in Kasernen für vermeintliche Zwerge abspielen würde. Sesselchen in Reih und Glied hinter Tischchen, darauf Tellerchen und Becherchen, in denen sich der so genannte "Stoff" befindet, für alle gleich portioniert, bis hinauf in die zentral vergurkten Maturaklassen, die sich im pädagogischen Relief von Volksschulklassen nur dadurch unterscheiden, dass die Sesselchen dort leer bleiben dürfen, ohne dass Eltern Geldstrafen und Kinderbeihilfeentzug fürs Schulschwänzen drohen. Vorn die Tafel wie vor 200 Jahren.

Lehrerinnen im Kampfmodus

Dazwischen die Lehrerinnen im Kampfmodus. Nicht alle, nicht immer im Kampfmodus, aber immer mehr immer öfter. Und alle mit dem Rücken zur Wand. Denn sie müssen Daniel, der in einer gut sortierten städtischen Hauptpardonneuenmittelschulklasse längst nicht mehr Daniel heißt, in Wien, in Wels, in Linz, in Graz, in Dornbirn, wo statt Daniel inzwischen nämlich Danijel sitzt, neben Milad und Ahmet und Gülten und Asma, sie müssen also Danijel, Ahmet und Co. all das beibringen, was diese noch nie wissen wollten, und das in einer Sprache, die jeder Zweite von ihnen außerhalb der Schule gar nicht spricht, und dann wird ihnen medial auch noch Versagen vorgeworfen, siehe PISA, siehe TIMSS, siehe PIRLS, siehe Bildungsstandards, siehe all die anderen Mess- und Wiegeinstrumentarien, von denen manche glauben, sie allein würden die Sau schon fett machen.

Ich bin voriges Jahr zum Schuldirektor aufge… naja umgestiegen und habe umständehalber einen gewissen Einblick hinter die Kulissen der bundesministeriellen Schulpolitik. Was ich dort mitunter sehe, wollen Sie gar nicht wissen, aber was ich nicht sehe, kann ich Ihnen sagen: dass nämlich die für das Gelingen guter Schule wirklich entscheidenden Dinge endlich angegangen würden (Kopftuchverbot, Strafen fürs Schulschwänzen und die Frage, ob man Muslimen den Nikolo zumuten darf, sind es nämlich nicht).

Rückentwicklung in Schulpolitik

Notwendig wäre Kleingruppen- statt Großklassenunterricht; die Schaffung modernen kinder- und (!) lehrerinnengerechten Schulraums; es müssten Schüler, wenn sie unsere Gesellschaft denn schon beurteilt haben will, dann endlich stärken-, nicht schwächenorientiert beurteilt werden können, und zwar so individuell wie möglich, nicht so zentral wie möglich; es müssten Schüler in ihrer Verschiedenheit geschätzt und bewusst zusammengeführt werden, in all ihrer ethnischen, kulturellen und kognitiven Vielfalt, die Kinder mit Förderbedarf auf Grund psychischer oder physischer Beeinträchtigungen wohlwollend mitein- und nicht ausschließt. Sie zu trennen, mit zehn Jahren auf verschiedene Gleise zu stellen, die gesellschaftlich nie wieder zusammenführen, ist ungerecht und gesellschaftspolitisch ein Eigentor.

Aber in der Schulpolitik, wie aktuell auch sonst in der Politik, überall der Backlash, überall die Rückabwicklung: Ziffernnoten und Sitzenbleiben; Trennung und Segregation; Strafen und Druck als vermeintliche Motivationsträger. Als würde nachhaltige Leistung nicht primär auf Freude aufbauen. Wie sehr wünschte ich mir eine Regierung, die versuchte, den Druck endlich wieder abzubauen, an dem alle Beteiligten leiden: Schüler, Eltern, Lehrerinnen. Damit Schulen wieder Oasen werden können, wo dann, wenn nicht in Europa.

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26  Kommentare
26  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jamei (25.489 Kommentare)
am 03.09.2018 10:21

"Warum behaupten manche, dass man Europa Eurasien nennen müsste?"

bei dem Ergebnis...

Herr Direktor weshalb stellen Sie dann in der NMS solch eine Frage?....ist dieses Wissen für den weiteren Lebensweg dieses Schülers WICHTIG und in welcher Weise außer allgemein Bildung?

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 02.09.2018 19:39

Das schlimmste für Kinder ist die Schule,drum gibt's so manchen hanswurst

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hanswurst1 (141 Kommentare)
am 02.09.2018 19:04

Guter Mann! Erstens: Schule war immer eine Geldfrage! In meiner 20 jährigen Volksschullehrerzeit, habe ich gesehen wie unter den Augen des Landesschulrates und der Personalvertretung "GELD VERSCHWENDET WURDE". Mehrere Lehrer in einer Klasse, weil die Schüler sprachliche Schwierigkeiten hatten! Dann kamen immer mehr disziplinäre Schwierigkeiten dazu - durch zum Teil 10 verschiedene Nationen in einer Klasse! Immer mehr merkte man als Lehrer: "Das drücke ich bald nicht mehr durch!" Eine Idee waren dann die Sprachkurse und Sprachklassen. Volksschüler sollten vermehr in der Grundstufe 1 schon Deutsch lernen, um dem Unterricht folgen zu können! Es nützte nichts! Der Stoffdruck von Jahr zu Jahr konnte von den Schülern nie absorbiert werden. Sie hätten Genies sein müssen, hinkten immer nach, bekamen trotzdem gute Noten geschenkt und ab in die Hauptschule! Dort herrschte weiterhin Chaos sie konnten nicht lesen! Usw. Mit 15 dann arbeitslos - lebenslang - Notstandsempfänger! Daher Sprachklassen!

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( Kommentare)
am 01.09.2018 20:06

Zitat: "Wie sehr wünschte ich mir eine Regierung, die versuchte, den Druck endlich wieder abzubauen, an dem alle Beteiligten leiden: Schüler, Eltern, Lehrerinnen."
Leider verhallt dieser Wunsch von der Regierung ungehört/ungelesen ... Ihr Wort in Gottes Ohr.

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hanswurst1 (141 Kommentare)
am 02.09.2018 19:08

Kinder brauchen vor allem "liebevolle Zuwendung", das beinhaltet auch "Zurechtweisung" und "Ansporn" - sie müssen ja nicht DRUCK sagen! Keinen DRUCK auszuüben kann auch GLEICHGÜLTIGKEIT bedeuten, was nicht förderlich für einen jungen Menschen ist, sondern im eigentlichen LIEBLOSIGKEIT bedeutet. In einer Unterrichtssituation wo Sie einersatz sehr schwache Schüler andererseits sehr lernstarke Schüler, dann disziplinierte SchülerInnen und gleichzeitig "notorische Störenfriede" sitzen haben, wird es wohl wegen des Zeitfaktors ohne DRUCK und ohne LANGE DISKUSSIONEN gehen müssen! Ansonsten lernen die Kinder nämlich nicht LESEN, weil die Zeit vertrödelt wird, durch ständiges und erfolgloses Disziplinieren!

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am 01.09.2018 13:32

Ein ausgezeichneter Kommentar!

Schule erreicht heute oft das Gegenteil von den gesteckten Zielen. Freude am Lernen und Er-forschen wird gründlich verlitten, Hauptsache man sitzt stundenlang brav und angepasst, geistig uniformiert in Reih und Glied im Klassengefängnis und lässt sich mit Bestrafungsdrohungen "motivieren", Unsinniges zu lernen. Bewegungsdrang wird erfolgreich wegtrainiert und dann wiederum beschwert man sich über Couch-Potatoes in einer kinderfeindlichen Umgebung.

Die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen haben auch heute noch ihre Bedeutung. Nur man darf moderne Medien nicht verteufeln und prohibitiv wegsperren.
Zeigt den Kindern, dass sich diese auch sinnvoll in Teilen des Unterrichts integrieren lassen, macht sie zu Forschungswerkzeugen beim selbstständigen Entdecken von Lösungen und gebt so nebenbei digitale Kompetenzen mit, Online-Inhalte auch auf Plausibilität und Wahrheitsgehalt zu prüfen.

Die Welt hat sich seit Maria Theresia weiterentwickelt.

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hanswurst1 (141 Kommentare)
am 02.09.2018 19:15

Schule soll "brauchbares Menschenmaterial" für die Arbeitswelt liefern! Leicht zu erkennen daran, dass in den letzten Jahren im Volksschul- und Hauptschulbereich die "künstlerischen Fächer" reduziert wurden! Zeichnen, Turnen, Musik - wichtige Menschenbildung wurde aus der Schule ausgelagert in die Freizeitaktivitäten, die jedoch nur mehr von "gehobenen Gesellschaftsschichten" wahrgenommen werden. Klavierunterricht, Sportverein, Theatergruppe usw. Projektkinder werden jeden Nachmittag irgendwohin gekarrt! Was ist mit der Unterschicht! Diese Kinder sitzen vor den Fernsehern, PC-s - die Eltern lassen sie einfach gewähren - ohne Druck - weil sie selber von ihrer Arbeit erschöpft sind - z.B. jetzt 12 Stundentag! Vielleicht wird es nicht besser? Schule könnte alles sein, wäre ausreichend Geld und der politische Wille für dezentrales individuelles Lernen da. Ich kenne einen Volksschuldirektor, der entlassen wurde, weil er einmal zu spät kam. Jetzt hat er sogar ein Berufsverbot als Lehrer!

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Ichsagwasichmag (204 Kommentare)
am 07.09.2018 11:43

Es gibt sehr gute Schulen, sogar gratis, wo Kinder individuell gefördert werden und sie sich mit Feuereifer selbstständig vorwärtsbewegen, mit steter Unterstützung in alle Richtungen durch die Lehrer natürlich - Montessori. Es gibt aber irrsinnig wenige Einrichtungen in Österreich, v.a. für größere Kinder, leider.

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hochhaus (1.821 Kommentare)
am 01.09.2018 12:49

“Druck rausnehmen“ fördert nur die
“mir Wurscht“ - Haltung!
Was mich nicht freut, brauch ich eh nicht machen! ... Also sich lieber vor die Playstation setzen und dicker werden.

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Ichsagwasichmag (204 Kommentare)
am 07.09.2018 11:48

Diese Haltung haben nur Kinder, die schlechte Lehrer haben oder hatten oder Eltern mit genau der Vorbildwirkung, also von klein auf bereits gründlich verdorben wurden. Ein guter Lehrer kann auch solche Kinder zumeist motivieren. V.a. ist dann die ganze Klasse motiviert und Verweigerungs-Kinder werden durch die anderen mitgezogen. In solchen Klassen ist ja nicht jeder Einzelkämpfer und auch nicht jeder jedem egal.

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hochhaus (1.821 Kommentare)
am 01.09.2018 12:35

Heutzutage ist es verboten, den Schülern z. Bsp. die höchsten Berge Europas auswendig lernen zu lassen. Er muss es nur schaffen, sich die Information aus dem Internet zu holen.

Wen wundert es, dass viele Firmen keine “geeigneten“ Lehrlinge finden, also Schulabgänger, die ein Basiswissen haben UND motiviert sind, sich anzustrengen?

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 01.09.2018 09:30

Völlig richtig nur keine Leistung für jeden 5 er eine Belohnung,den Namen tanzen und wenn's dann ins Berufsleben geht am besten zum AMS und wenn's dort nicht ohne Leistung keinen Job gibt,dann Psychopharmaka wegen eines Burn Outs weil sich Kindinnen nicht verstanden fühlt und keine Belohnung bekommt Wie verblödet sind eigentlich die Psychofachleute?

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hanswurst1 (141 Kommentare)
am 02.09.2018 19:20

Teilweise gibt es Arbeitswillige! Die werden aber behindert, den Beruf ihrer Wahl anzusteuern! Das ist das AMS Linz! Einziges Ziel - den arbeitslos gewordenen von seiner hochdotierten Arbeitslosenunterstützung durch einen folgenden geringwertigeren Job in eine niedrigere Stufe der Arbeitslosenunterstützung zu bringen. Auch hier geht es um das Geld und um ein grundsätzliches Misstrauen, dass dem Arbeitslosen von vornherein entgegengebracht wird. Ein arbeitslos gewordener ist SELBER SCHULD, wird dann automatisch zu einem SOZIALSCHMAROTZER der aufmumpft und so wird ihm begegnet! Werden Sie nie arbeitslos, dass sie die Begegnung mit den Mitarbeitern des AMS Linz nie persönlich erleben müssen! Ich wünsche es Ihnen vom Herzen!

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 01.09.2018 09:15

Schon beim Tier funktioniert es sehr gut: Belohnt man es, wiederholt es die Handlung, bestraft man es, vermeidet es in Zukunft die Handlung.
Das steckt in den Genen aller Lebewesen, die hoch genug entwickelt sind, um Entscheidungen zu treffen. Die Natur verschwendet nicht sinnlos Energie. Was Erfolg verspricht, wird wiederholt, Handlungen die Misserfolg brachten werden in Zukunft vermieden.

Nur in unseren Schulen glaubt man, gegen die Natur arbeiten zu können. Wenn ein Schulkind für eine Arbeit mit einer schlechten Noten bestraft wird, wird es sich in Zukunft noch weniger mit dieser Tätigkeit beschäftigen wollen. Dazu zwingt ihn seine Natur.

Die Schulen müssen Abstand nehmen, vom Bestrafen für fehlende Leistung, weil eine Bestrafung noch mehr Vermeidung von Lernen nach sich zieht.

Leistungsbeurteilung darf ausschließlich in Form von Lob für erreichte Leistung stattfinden. Strafe darf ausschließlich für zu vermeidende Aktionen eingesetzt werden.

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Heubauer (177 Kommentare)
am 01.09.2018 11:33

Das schau ich mir an, wie sie unsere verwöhnten Kinder belohnen.
Die pfeifen ihnen was!!

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hochhaus (1.821 Kommentare)
am 01.09.2018 12:45

@LiBerta
Glauben Sie, dass bei den meisten Kindern ein Lob bewirkt, dass sie sich mehr bemühen und anstrengen?

Von den Eltern kommt sehr oft Gegenwind, wenn die Schule die Kinder fordert! Und dass sich ein Kind mit elterlicher “Rückendeckung“ trotzdem besonders anstrengt, ist äußerst selten!

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 01.09.2018 16:55

Nicht einfach Lob, sondern "Lob für Leistung", "Lob für erreichte Ziele". Für Schulkinder (nicht nur) muss erkennbar sein, dass sie durch ihre Handlung, ihre Leistung ein erstrebenswertes Ziel erreicht haben und weiter in Zukunft erreichen können. Die Beziehung zwischen Handlung und Erfolg muss für das Kind erkennbar sein. Das Lob der Lehrer und Eltern bringt zum Ausdruck: Ich sehe, dass du erfolgreich warst.

Die Anstrengungen, die in der Schule gefordert werden, sind oft nur Anstrungen um der Anstrengung willen, ganz ohne sonstigen Nährwert. Sowas bringt nur Frust und sowas wird von vielen Eltern nicht gut geheißen.
Druck provoziert Reaktanz. Anstrengung ohne angemessenen Erfolg ruft Frust hervor und um Frust zu vermeiden, vermeidet man die Anstrengung.

Ich finde es unverzeihlich, dass die gut bestätigten Erkenntnisse, wie Lernen funktioniert, noch kaum den Weg in die Schule gefunden haben.

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hanswurst1 (141 Kommentare)
am 02.09.2018 19:41

Schöner Beitrag! Ich gebe Ihnen Recht! Das Schulsystem in der heutigen Form wird sich in den nächsten Jahren AUFLÖSEN müssen! Es wird nicht mehr so weitergehen! Mehr Zuwanderung, verschiedene Nationen, die zu einer einheitlichen Klassengemeinschaft, einem einheitlichen Volk, zusammenwachsen sollen!? Ist es real dass das geht? Schaue ich in die Großstädte, Wien, Berlin usw. zeichnet sich ab, dass es sehr schwierig werden könnte, Menschen aus aller Welt in Österreich, zu einem VOLK werden zu lassen! Natürlich gibt es Wunder! Ich bin neugierig! Das jahrelange GERANGEL in den Schulen, wie man die damit verbundenen Probleme auf eine sinnvolle Schiene bringen könnte, zeigen eher, dass man von der Schule in der derzeitigen Form, öffentliche Restschulen zu kreieren bald abgehen muss! Ein Lehrer ist eine Person, ein Mensch, in einer Klasse mit einer "Zwangsgemeinschaft" von Kindern, die sich gegenseitig nicht ausgesucht haben! Das ist nicht vernünftig zu schaffen! Seht es ein und gebt auf!

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hanswurst1 (141 Kommentare)
am 02.09.2018 19:33

Eben da liegt es drinnen! Was brauchen Kinder!? Sie brauchen eine Geborgenheit in der Familie, Rückhalt, Verständnis, Liebe - das ist eine große Kunst, weil auch Vater und Mutter noch an einem Strang, eine Linie in der ERZIEHUNG verfolgen müssen! Wie schafft man es, eine Familie so zu führen! Die Einserfrage!? Wie entsteht diese innere Motivation im Kind! Schauen Sie ein Kind in den ersten Lebensjahren an. Es sucht, greift, blabbert, probiert alles aus, was nur geht! ES LERNT - ohne dass Sie es dazu anspornen müssen! In der Schule wird die Motivation des Kindes dann nach und nach ZERSTÖRT, die Lust am Lernen wird durch das "schulische Lernen" beim Kind und Jugendlichen in seiner Schullaufbahn dann vielfach auf Null reduziert! Es gibt wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema - ein Faktum! Warum ist das so? Es muss was mit der Art des schulischen Lernens zu tun haben! Schule braucht einen Paradigmenwechsel! Also einmal in der Form ABSCHAFFEN und dann nachdenken wie es weitergehen kann!

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hanswurst1 (141 Kommentare)
am 02.09.2018 19:28

Schule kann die Kinder leider NICHT ehrlich belohnen! Nur durch Wertschätzung und Respekt für ihre Person, für den Menschen, egal welche Leistung sie fähig sind zu schaffen! Es geht um den Menschen, die Motivation des Kindes, das Gesamtbild der Lebenssituation auch in der Familie! Da ist leider "in der Schule" nicht alles möglich, nicht alles und für jeden zu "reparieren"!

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hanswurst1 (141 Kommentare)
am 02.09.2018 19:26

Lach! Kennen Sie Eltern, die wollen, dass ihr Kind einmal einen schönen Beruf hat, viel Geld verdient, sozial erfolgreich da steht? Diese Eltern erzeugen auf ihr Kind DRUCK, dass so manche davonlaufen, es nicht mehr durchdrücken! Viele drücken es aber durch, sind fleißig und erfolgreiche Menschen, auch zufrieden mit ihrer Leistung! Jeder Mensch braucht real gesehen eine nachvollziehbare Rückmeldung über seine Leistung! Daran kommen wir nicht vorbei! In der Schule ist das eine Note, die es dem Schüler und den Eltern ermöglicht, seine Leistung, seinen Intellekt selbst einzuschätzen und so auch seinen Platz in der Gesellschaft realistisch zu sehen und zu finden! Dümmste Kinder sagen in der Grundschule von sich: "Ich werde einmal Arzt"! Irgendwer, irgendwas muss diese "erste Sicht" korrigieren! Er wird nämlich real "nur Lagerarbeiter". Wer oder was macht das also!? Das passiert nicht automatisch! Schulnoten helfen da mit! Man kann das Kind aber immer loben!Du hast ja einen 4 geschafft!

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Heubauer (177 Kommentare)
am 01.09.2018 08:00

Träumer!
Ich habe zwei Buben, freiwillig schaun die nur ins Handy.
Der Druck gehört erhöht, nicht rausgenommen.

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 01.09.2018 09:18

Genau deswegen wollen Ihre Buben nur ins Handy schaun. Wenn sie woanderes Erfolg ernten dürften, würden sie auch etwas anderes machen. Mit Druck machen Sie alles nur noch problematischer.

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( Kommentare)
am 01.09.2018 13:24

Stimmt, siehe zB. Prohibition.

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hanswurst1 (141 Kommentare)
am 02.09.2018 19:46

Mit Menschen kann man reden! Das sollte man lernen! Auch mit Kindern kann man reden! Was beschäftigt Ihre Kinder, was interessiert Sie, was ist ihr Platz in diesem System, wie sehen ihre Kinder Sie? Sehr spannend wäre das herauszufinden! Das kann Ihnen aber auch weh tun - klar! Die meisten Menschen vermeiden es Zugänge zu suchen, sondern Jammern und setzen auf Strafe als Hoffnung einer schnellen Lösung! Lösung: Der Bestrafte tut dann aufgrund der Strafe das, was man von ihm will wie er sein soll, sich verhalten soll! Im Straßenverkehr geht es offensichtlich nicht ohne Strafe! Aber bei der Kindererziehung gäbe es Möglichkeiten - man kann miteinander reden, essen, lachen, spielen, etwas unternehmen usw. Mal nachdenken, wo wäre der erste kleinste gemeinsame Nenner? Alles GUTE!

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hanswurst1 (141 Kommentare)
am 02.09.2018 19:42

Was machen Sie in der Zeit, wo die Kinder ins Handy schauen! Wo schauen Sie hin? Was sagen Sie zu Ihren Kindern? Schauen Sie auch viel ins Handy? Ich würde ehest möglich Experten zu Rate ziehen - nicht aber Glattauer! Lach!

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