Massive Ausschreitungen in Bukarest: ORF-Team von Polizei angegriffen
BUKAREST. Bei einer Großdemonstration gegen die Regierung in der rumänischen Hauptstadt Bukarest ist es am Freitagabend zu massiven Ausschreitungen gekommen. Die Polizei ging mit Schlagstöcken und Tränengas gegen die Demonstration von Auslandsrumänen vor.
452 Menschen wurden verletzt und mussten notverarztet werden, 65 - darunter elf Polizisten - wurden mit teils schweren Verletzungen in Krankenhäuser gebracht. Ganz Rumänien stand am Samstag unter Schock. Staatspräsident Klaus Johannis übte scharfe Kritik am "brutalen Vorgehen" der Polizei.
Die Bilder, die die Fernsehsender in Endlosschleifen zeigen, sind dramatisch: Polizisten knüppeln wahllos friedliche Demonstranten nieder, schleudern Tränengasgranaten in Menschengruppen mit Kindern, sprühen älteren Personen Pfefferspray ins Gesicht, traktieren Demonstrantinnen mit Fäusten und Fußtritten. Tätlich angegriffen wurden auch zahlreiche in- und ausländische Journalisten, darunter auch ein ORF-Team - trotz sichtbar getragener Presseausweise oder, in einem Fall, sogar erhobener Hände.
Das ORF-Team drehte gerade, als die Polizei gegen gewaltbereite Protestierende in der Nähe vorging. Wie Korrespondent Ernst Gelegs in der "ZIB 24" schilderte, wurde ein Kameramann von der Polizei mit Schlagstöcken verprügelt. Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) verurteilte das gewaltsame Vorgehen am Samstag in einer Aussendung.
Auch der ORF hat reagiert. In einer Presseaussendung hieß es am Samstag, der ORF protestiere "auf das Schärfste" gegen die Vorgehensweise, die laut Generaldirektor Alexander Wrabetz "auch in einer Ausnahmesituation wie dieser keinesfalls zu akzeptieren ist".
110.000 Teilnehmer
Laut Medienberichten nahmen insgesamt 110.000 Menschen an dem Protest gegen die Regierung am Freitag teil, die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl geringer. Viele der Teilnehmer waren Auslandsrumänen, die für die Kundgebung eigens in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Die Demonstranten forderten den Rücktritt von Ministerpräsidentin Vasilica Viorica Dancila und des sozialdemokratischen Parteichefs Liviu Dragnea als Parlamentspräsident, denen Korruption und eine Bevormundung der Justiz vorgeworfen werden.
"Wir gehen nicht weg", "Rücktritt", "Fort mit der Mafia-Regierung", "Ohne Straftäter in hohen Ämtern", "Wir sind das Volk" und "Wir geben nicht auf" skandierten die Demonstranten. Auch die Polizei bekam Sprechchöre ab: "Ohne Gewalt" und "Schämt euch, ihr beschützt Diebe", hieß es wiederholt in Richtung Ordnungshüter.
Video: Hunderte Verletzte bei Demo in Rumänien
Wasserwerfer, Trängengas und Schlagstöcke
Als Vorwand für ihr brutales Vorgehen bei der Großdemo der Auslandsrumänen dienten der rumänischen Polizei einige Dutzend Rowdies, aller Wahrscheinlichkeit nach Ultras Bukarester Fußball-Clubs, die sich unter die Demonstranten gemischt und sich von dort ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Ordnungshütern geliefert hatten. Die rumänische Polizei versuchte jedoch erst gar nicht, die wenigen Störenfriede zu isolieren und abzuführen, sondern nutzte deren aggressives Verhalten, um gegen die Protestler insgesamt vorzugehen und die Großdemo brutal aufzulösen.
Die bürgerliche und liberale Opposition forderte am Samstag in der Früh den umgehenden Rücktritt von Innenministerin Carmen Dan (Postsozialisten - PSD) und der gesamten Polizeileitung. Die Polizei sei "wie eine Kriegsmaschine" gegen die überwiegend friedlich demonstrierenden Menschen vorgegangen, nicht wie "Ordnungshüter im Dienste der Bürger", sagte Liberalen-Chef Ludovic Orban.
Kurz erwartet "völlige Aufklärung"
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verurteilt die gewaltsamen Zusammenstößen scharf und erwartet "volle Aufklärung". Die freie Meinungsäußerung sowie die damit verbundene Pressefreiheit seien "Grundfreiheiten der EU, zu denen wir uns klar bekennen und die es bedingungslos zu schützen gilt", so Kurz in einer Stellungnahme. Dem verletzten ORF-Kameramann wünschte der Bundeskanzler eine schnelle Genesung.
"Heute Abend gehen wir erneut auf die Straßen"
Die bürgerliche USR forderte die sofortige Offenlegung aller bei dem blutigen Polizeieinsatz ergangener Befehle. Klare Worte fand auch der frühere Premierminister und Ex-PSD-Chef Victor Ponta: "Liviu Dragnea und seine Regierung haben dem eigenen Volk den Krieg erklärt", ihr Vorgehen sei "abscheulich und kriminell" gewesen und dürfe nicht ohne Folgen bleiben.
Die rumänische Zivilgesellschaft kündigte indes an, sich nicht einschüchtern lassen zu wollen: "Heute Abend gehen wir erneut auf die Straße. Für Freiheit. Für unser Land. Gegen Korruption. Ihr entkommt uns nicht", lautete ihr Aufruf.
Video: ORF-Korrespondent Ernst Gelegs schildert die Situation vor Ort
Präsident: "Völlig unverhältnismäßig"
Präsident Johannis bezeichnete das Vorgehen der Einsatzkräfte gegen die vorwiegend friedlichen Teilnehmer der Demonstration als "völlig unverhältnismäßig" und forderte eine umgehende Erklärung von Innenministerin Carmen Dan (Postsozialisten - PSD). In einer authentischen Demokratie habe jeder Bürger das Recht zu demonstrieren, der Versuch, "den freien Willen der Menschen durch Polizeigewalt zu brechen", sei zu verurteilen, erklärte Johannis in der Nacht per Facebook.
Unmittelbarer Anlass für das Aufflammen der Anti-Regierungs-Proteste ist die Entlassung der angesehenen Sonderstaatsanwältin Laura Kövesi Anfang Juli. Sie musste auf Betreiben der Regierung ihren Hut nehmen, der verfassungsrechtlich umstrittene Schritt wurde von dem der Regierung nahestehenden Verfassungsgericht gutgeheißen. Kövesi hatte zahlreiche Politiker der Korruption überführt und ins Gefängnis gebracht. Wegen Wahlmanipulation vorbestraft ist auch der starke Mann der rumänischen Regierung, Dragnea.
Etwa vier der rund 20 Millionen Rumänen arbeiten nach Behördenangaben im Ausland, davon die Hälfte in Italien und Spanien. Im vergangenen Jahr schickten die Auslandsrumänen 4,3 Millionen Euro an ihre Familien in der Heimat. Das entspricht 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Rumänien ist einer der ärmsten Länder der Europäischen Union.
Im schönen Rumänien mit einer der letzten Sozialdemokratischen Regierungen, scheint das Recht auf Demonstration und freie Meinungsäusserung, nicht bekannt zu sein.
Was sagt die Postsozialistische Innenministerin dazu?
Ein Freund von mir ist gerade von einer Weltreise zurückgekommen, er sagt, in der ganzen Welt ist der gleiche Prozess zu beobachten
-> der Klimawandel bringt überall beunruhigende Veränderungen, in Australien fehlte ein Wirbelsturm, das Abschmelzen der Gletscher
-> die Brutalität der Welt - in Mexiko wird ein kleiner Dieb mit der Pumpgun niedergeschossen und die großen Gauner gehen unbehelligt in Anzügen und Geldkoffern
-> in Florida rauben die Reichen den Armen das Land
-> der Kapitalismus zeigt auf der ganzen Welt seine Fratze
Und macht er jede Woche so eine Weltreise, um die Veränderungen feststellen zu können?
Oder ist er das erste Mal über die Staatsgrenze verreist?
-> er steht wenige Jahre vor der Pension, er war ein ganzes Jahr unterwegs, hat ein Sabbatical genommen
-> er hat mir immer Bilder geschickt, von Pyramiden, Vulkanen, Krokodilen, von superdicken Amerikanern - mein Lieblingsbild - mit den Rollatoren im Supermarkt vor dem riesigen Regal mit Nahrungsmittelergänzungsmitteln
-> alle total verrückt
Um Trends oder Veränderungen festzustellen, eignet sich die erste Fernreise aus meiner Sicht weniger.
Andere Länder, andere Sitten.
Da zieht man schnell die falschen Schlüsse.
-> es war nicht seine erste Fernreise, darum kann er ja mit früher vergleichen
-> die wesentliche Erkenntnis ist der Prozess passiert in der ganzen Welt gleichzeitig - das Knirschen im Gebälk des Kapitalismus
Kommt mir komisch vor, diesen Trend gibt es nämlich seit Jahrzehnten und Europa ist da eher rückständig.
-> seit den Siebziger Jahren wird ungehemmt Geld geschöpft und der Wirtschaftsmotor läuft langsam heiß, bis jetzt ist es sich gerade noch ausgegangen, wenn das Bankenwesen nicht endlich reguliert wird, dann kommt die nächste Krise bald
-> Europa ist nicht rückständig sondern nur vergleichsweise reich,
das schützt uns nicht vor der Krise
Bezüglich Kapitalismus ist Europa sehr rückständig, nicht nur weil sehr sozial, sondern weil kaum jemand der Unternehmer echten Kapitalismus lebt.
-> der Sozialismus hat die Härte des Kapitalismus abgefedert, in Europa mehr als anderswo, stimmt
-> Unternehmer schätzten die aus dem Sozialsystem resultierende Stabilität in Europa
-> dem Kapitalismus kann sich keiner in dieser Welt entziehen
die Unternehmer sind nicht schuld, die Realwirtschaft ist auch nicht das Problem
-> die Finanzwirtschaft übersteigt ja die Realwirtschaft um ein vielfaches, und führt zu ungerechten Verteilungen,
einfach gesagt, ein Haufen Geld wächst von alleine weiter an und das auf Kosten des Staates
Der herr innenminister wird so manch feuchten traum haben bei der vorstellung dass seine polizisten ungestraft orf-leute dreschen dürfen.
Ginge es nach dieser bundesregierung, dann gäbe es mehr von diesem rumänien auch in österreich...
Ist halt eine typische Soziregierung dort, welche andere Meinungen niederknüppelt. Bei uns nimmt man wenigstens nur die Nazikeule dafür.
-> immer die anderen? Österreich ist noch eine Insel der Seligen
Ja klar, hier knüppeln die Linken nur mit der Nazikeule. Und bevor die Staatsverschuldung alles in Unheil stürzte, wurden sie noch rechtzeitig abgewählt.
-> du bist in der falschen Spur - > die Verschuldung kommt vom Kapitalismus, die türkisblauen lassen die Österreicher so richtig ausbluten
-> es reicht den Reichen nie, was sie haben, denn mit dem wachsenden Reichtum steigt die Angst zum Quadrat, darum wächst die Gier und sinkt die Menschlichkeit
-> der Umgangston und das Verhalten des Staates dem Volk gegenüber ist auch bei uns rauer geworden, Wasserwerfer, berittene Polizei, Tränengas, Gummiknüppel gibts auch bei uns
Es gibt sehr wenige Reiche, und ausgerechnet diese sollen in einem demokratischen System der Mehrheiten und demokratischen Wahlen für die Verschuldung verantwortlich sein?
Einen dümmeren Ansatz für den Klassenkampf gibt es wohl kaum.
Nein, das Geldsystem der Staaten oder der Welt ist alles andere als demokratisch! Und keiner schert sich darum. Die EZB arbeitet zwar im Auftrag der EU aber autonom, die Politik hat keinen Einfluss mehr.
Die EZB ist in privaten Händen, die ist keine staatliche Organisation und keine EU Einrichtung. Das ist nicht demokratisch,
wieso entscheiden praktisch Privat-Banken, wie hoch Zinsen sein müssen?
-> nur der Staat sollte das Monopol auf Geldschöpfung haben
Banken sollen mit dem wirtschaften, was sie haben.
Die paar Reichen sind nicht schuld, das System ist schlecht.
Wer hat es gemacht und wer gefördert? Die tragen Mitschuld.
Bist du dann de Keule spürst - und wurscht von welcher Seite.
Im Sozialdemokratisch geführtem Rumänien,... soso.
Eines der letzten Länder in Europa mit Rote am Ruder
Nein, es ist keine linke Regierung, hab ich schon geschrieben. Die Rechten bringen Streit und wenn es Krieg gibt, schauen solche wie du wieder blöd
Ähnlich wie damals in Ungarn: korrupte Sozis, die auf sozial spielen, sich aber die Taschen voll füllen und die Sippschaft verwöhnen.
Dann darf man sich nicht wundern, wenn es eine Entwicklung nach rechts in Richtung stärkerer Einhaltung und Sensibilität hinsichtlich des geltenden Rechts gibt. Rechts ist für viele böse, weil der eigene Rechtsbruch zum eigenen Vorteil zur Gewohnheit geworden ist.
Mimi. Die anderen..mimi...
Postsozialisten sind die Guten?
Ich lese da, dass sie Krieg gegen das eigene Volk führen - ist das die wahre dreckige Fratze Gewisser?
Postsozialisten sind die besseren, ganz sicher.
Möchte mir gar nicht vorstellen wie die Polizei dort reagiert wenn sie angespuckt oder mit Essen beworfen würde
mein Mitleid mit den lLinkslinksbericherstattern hält sich in grenzen der Wolf soll dorthin fahren
Dummkopf
bitte fahr hin linksdoderl!
Diese Wahrheit wird sicherlich gleich gelöscht .
Stimmt, die wahrheit wird immer gelöscht.
Beispiel: die fpö ist die nachfolgerin der n...p -sicher gleich wieder weg...
"Deine" Wahrheit liegt wahrscheinlich im Wein.
Im Nationalsozialismus hatte Anton Reinthaller eine steile Karriere hingelegt, wurde nach 1945 verurteilt, dann begnadigt und 1956 zum ersten Parteiobmann der FPÖ gewählt
Reinthaller, Bauernsohn aus Mettmach im oberösterreichischen Innviertel, trat 1928 noch vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland der NSDAP bei. "Das ist extrem früh. Er gehörte damit schon dem wirklichen Kern der Nationalsozialisten an", erklärte Reiter. Die Historikerin vom Institut für Zeitgeschichte der Uni Wien hat sich anhand des Nachlasses Reinthallers zum ersten Mal wissenschaftlich auf die Spuren des in drei Systemen erfolgreichen Politikers gemacht.
gerne gelegt gegönnt
gelegs gerne gegönnt
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verurteilt die gewaltsamen Zusammenstößen scharf und erwartet "volle Aufklärung". Die freie Meinungsäußerung sowie die damit verbundene Pressefreiheit seien "Grundfreiheiten der EU, zu denen wir uns klar bekennen und die es bedingungslos zu schützen gilt", so Kurz in einer Stellungnahme. Dem verletzten ORF-Kameramann wünschte der Bundeskanzler eine schnelle Genesung.
Einige der Verantwortlichen haben wegen der Schelte angeblich bereits zu weinen begonnen.
Er lässt nichts aus, unser Basti.
Immer viel Schimpfi, Schimpfi, mit den bösen Buben. Nur zu Hause nicht.
Ist das ernst oder eine Satire? hat er wirklich? Wie peinlich!
Volle Aufklärung bei einer Demo? Gegen die korrupte Regierung haben sie demonstriert
Rumänien hat eine der letzten Linken Regierungen Europas!
Eine Koalition mit Rechtsnationalen, wenn man es genau nimmt
ein ehrbares EU-Land ...
Polizeigewalt in Rumänien
"Ceausescus Securitate" wieder aktiv?
Et in terra pax. Das Volk muss demonstrieren dürfen.
Rechte Hooligans herausholen!
Na was ist mit dem Schwarzen Block "WO SEIT IHR " habt die Hosen voll,denn dort würdet ihr das Bekommen was euch zusteht.
Kein erhellender Beitrag.
Doch doch, sehr erhellend. Er zeigt, wie der Poster tickt.
Ja, wo ist der schwarze Block?
es hat das rumänische Volk protestiert, ist doch egal, welche Farbe eine Demo hat, warum demonstrieren sie?
gibt es in Rumänien überhaupt eine Gruppe wie der schwarze Block
Vielleicht erkennen unsere Gutis jetzt endlich, dass es ausreichend Armut und Probleme innerhalb der EU zu bekämpfen gibt und man diese nicht systematisch durch Unterstützung von Schleppern auch noch importieren muss.
Systematisch wird Armut innerhalb Österreich produziert, ohne Migration. Das Kapital darf ungehindert abwandern. Man bedanke sich bei Kurz.
Gute Sozialisten eben, die ihre Rechte verteidigen, eine Parallele zu Venezuela