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Kremsmünster: Alles nur Sex & Crime?

Von Josef Christian Aigner, 19. März 2012, 17:32 Uhr

Die im Internat des Stiftes Kremsmünster aufgedeckten Missbrauchs- und Gewaltfälle scheinen die journalistische Lust an derartigem "Sex-Horror" anzuheizen – diesen Eindruck erweckt jedenfalls ein neuer Bericht in einem österreichischen Wochenmagazin.

Wer wie ich acht Jahre in diesem Internat war, weiß, wovon er redet: Ja, es gab auch in unserem Jahrgang sexuelle und gewalttätige Übergriffe. Nicht Betroffene wie ich haben das zwar "irgendwie" gewusst: "wirklich wissen" hätte geheißen, es ohne Peinlichkeit und Rücksichtnahme auf Opfer wahrnehmen und sagen zu können. Man kennt diese Dynamik aus Peinlichkeit, Scham und diffusem Unbehagen aus derartigen Traumatisierungen in autoritären Institutionen zur Genüge. Deshalb ist die Veröffentlichung solcher Missstände wie im Jahr 2010 wichtig. Ein Mail-Wechsel unter Klassenkollegen legte dann nach 40 Jahren (!) offen, was Einzelnen zugestoßen war.

Im "Profil" jedoch werden diese Ereignisse höchst tendenziös geschildert: wer das Internat als "Nachkriegs-KZ" und "Vernichtungslager für Kinderseelen" beschreibt, betreibt Geschichtsklitterung und eine unerhörte Verhöhnung der Holocaust-Opfer. Dass "ein pädophiler, schwer bewaffneter Mönch … an der Spitze eines "sadistischen Regimes" gestanden hätte, erzeugt eine nicht der Realität entsprechende Wildwest-Atmosphäre, als ob dieser Herr bis an die Zähne bewaffnet durch das Internat gegeistert wäre! Und ob "ein System sadistischer Gewalt … uns als Kleinkinder zu Hunderten kaputtgemacht hat", darf von der Fallzahl, die eigentlich ja keine Rolle spielt (jeder Einzelne ist einer zu viel), ebenfalls bezweifelt werden. Die Behauptung von Gewaltritualen schließlich, die "an Hinrichtungen" erinnerten, macht das Ganze vollends zur Schmieren-Komödie.

Ja, es gab Patres mit gewalttätigen Ausbrüchen, infolge derer es nach Ohrfeigen zu Trommel-fellverletzungen kam, zu Beulen am Kopf wegen nachgeworfener schwerer Schlüsselbünde; Patres, die sich pervers belustigten, wenn Größere Kleinere Spießrutenlaufen ließen schlimm genug! Aber es war kein "besinnungsloses Gewaltregime", sondern eine höchst widersprüchliche Atmosphäre: dieselben Patres konnten, was ja für diese Täter typisch ist, auch nett und jovial sein und mancher hatte seine "Lieblinge", ohne sie sexuell zu missbrauchen.

Gänzlich überzogen ist auch die Schilderung einer "Drohung", dass dieser Pater "seine Pump-gun holen werde, wenn zum Beispiel im Chor jemand falsch gesungen hat … Er sagte, eine Notschlachtung steht an". Ich war während sieben von acht Jahren in diesem Chor; solche Sprüche mögen aus tollpatschigem Humor gefallen sein – ernsthaft "bedroht" hat sich dadurch niemand gefühlt.

In den Internet-Blogs zu Kremsmünster war dann auch von ehemaligen Schülern zu lesen, die diese Enthüllungen anzweifelten und ihre Vergangenheit nicht in diesem Licht sehen konnten, die sogar sehr gern im Internat waren. Es ist also alles andere als eindeutig, was Einzelne hier erlebt haben.

Verharmlosung versus Horrorlust?

Nun höre ich schon den Vorwurf der Verharmlosung des Geschehenen was beileibe nicht meine Absicht ist. Ich will dagegen darauf hinweisen, dass sexueller Missbrauch und  körperliche Gewalt in der Pädagogik meist nicht so trampelnd daherkommen, sondern verführerischer, widersprüchlicher und nur in den seltensten Fällen mit lautem Getöse. Die wörtlichen Aussagen der Opfer selbst sind denn auch viel differenzierter und weisen zu Recht auf Familienprobleme, auf Scheidungsfolgen, eine schwere Kindheit usw. hin, weswegen manches der Opfer von der Nähe eines zunächst wohlwollend scheinenden Paters leichter verführbar war.

Viele aus unseren Jahrgängen haben offenbar auch Anderes als der Horror-Berichterstatter, der über Kremsmünster "niemals ein gutes Wort verlieren“ könne, erlebt. Es gab auch die Gemeinschaft, den Sport, das Schultheater, die Blasmusik, das Orchester (auch von diesem Pater geleitet), rauschige Stiftsschank-Besuche, verstohlene Annäherungen an Mädels aus dem Ort, lehrreiche Anti-Koreakrieg-Aktionen u.a.m. Und es gab auch einzelne Lehrer, die manchen von uns eine humanistische Bildung vermittelten, von der diese Gesellschaft eigentlich mehr bräuchte.

Der ganz reale Wahnsinn

Erst all diese Facetten ergeben ein realistisches Bild, das dem Diffusen und Widersprüchlichen Rechnung trägt. Nicht vergessen werden darf die Verantwortungslosigkeit, pädagogisch völlig unausgebildeten jungen Mönchen die Aufsicht über 40 und mehr Heranwachsende zu übertragen, wissen wir doch, wie sich Pädophile Tätigkeitsfelder suchen, in denen sie ihre versteckten Nöte ausleben können.

Diese Relativierungen entschuldigen aber NICHTS von dem Geschehenen, das aufs Schärfste zu verurteilen und zu verfolgen ist. Unser Klassenkollege, Abt P. Ambros Ebhart, hat aus meiner Sicht prompt und radikal auf die Vorkommnisse reagiert: es waren auch seine eigenen Erzieher, die er nun zu disziplinieren hatte – keine leichte Sache, wie überhaupt die Aufarbeitung des Geschehenen, wie sich nun zeigt, keine leichte Sache ist.


Univ.Prof. Dr. Josef Christian Aigner, Psychoanalytiker und Psychotherapeut, ist Professor für Psychoanalytische Pädagogik und Psychosoziale Arbeit an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Innsbruck.
 

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35  Kommentare
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am 24.03.2012 00:03

shit!

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am 23.03.2012 14:31

Kremsmüster ist dem Petrinum um Schritte voraus. Im Petrinum hat die Aufarbeitung noch nicht einmal begonnen. Die Aufarbeitung im Petrinum – so spekuliere ich - liefe sehr ähnlich ab. Es gäbe ganz analog diese Beiträge von wortgewandten Absolventen, die das GUTE der Schule ins Treffen führen – Beiträge, die jedoch den Nachgeschmack ausgeklügelter Beschwichtigung hinterlassen. Prof Aigner weist zwar explizit darauf hin, dass er nichts beschwichtigen möchte - DENNOCH ist sein Beitrag nichts anderes als eine relativierende Beschwichtigung, da beim Leser die durch Sprache generierten Bilder über die Missbrauchsvorfälle direkt mit den generierten Bildern der schönen Internats-Zeiten verknüpft werden. Das ist eine trickreiche Psychotechnik bei der der Autor sich immer abputzen kann er hätte ja explizit darauf hingewiesen nicht beschwichtigen zu wollen....

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am 23.03.2012 23:47

Eine "trickreiche Psychotechnik" unterstellt dem Autor eine beabsichtigte Beschwichtigung strafbarer Handlungen - ein starkes Stück, lieber Ex-Petriner, ich würde sogar sagen ein Stück Gewalt.
Manche können anscheinend wirklich nur in schwarz-weiß denken, entweder etwas ist ganz Horror oder eben nicht - so einfach ist die Wirklichkeit aber nicht - weder in Kremsmünster noch anderswo.

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am 24.03.2012 10:41

Ein bisschen Bevormundung (lieber Ex-Petriner ...so einfach ist die Wirklichkeit aber nicht...), ein bisschen Abwertung und Unterstellung (...manche können anscheinend nur in schwarz-weiß denken) und ganz zufällig Kommunikationsmuster verwenden, die als Oberhandtechniken bekannt sind. Sprachmuster, bei denen man nie tatsächlich wissen kann, ob sie beabsichtigt verwendet werden – und bei deren Aufzeigen man dem Aufzeiger immer zurufen kann, dass er eine böse Absicht unterstellt - das ist das Trickreiche daran.

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am 21.03.2012 21:21

bevor hier weiter auf dem autor rungehackt wird: er hat mehrmals betont, dass es nicht um verharmlosung der fälle geht.
soweit ich es verstanden habe liegt seine intention darin, das gänzlich negative bild vom stift kremsmünster richtig zu stellen, das in den medien nur allzu gern aufgegriffen wird.
Ja, es gab Missbrauch, ja es gab Gewalt. Aufarbeitung und Offenlegung ist wichtig, genau wie verständnis gegenüber den opfern (und was sonst noch alles genannt wurde). Niemand will die fälle (mehr) verharmlosen oder unter den tisch kehren.

Was aber mit seriöser berichterstattung nichts mehr zu tun hat, ist die bezeichnung des stiftes als "horrorkloster" oder sonstige reißerische Formulierungen.
das verdreht ebenso die realität wie die verleugnung der missbrauchsfälle (wenn auch mit weit weniger gravierenden folgen)
wie der autor sagt, es gab auch schöne seiten an der zeit in kremsmünster - die nur allzu gern von den medien unter den teppich gekehrt werden.

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am 22.03.2012 14:12

und warum müssen diese schönen seiten, die ich selbst erlebt habe, dann immer herhalten zur relativierung einer unglaublichen, gleichzeitig stattfindenden grausamkeit? warum wird auf einen relativ schlecht geschriebenen artikel im profil lang und breit reagiert, unter anderem mit der x-ten aufzählung der schönen seiten die es auch gab, wo ist diese länge und breite und ausführlichkeit und ehrlichkeit von seiten des "offiziellen stifts" wenn es um die grausamkeiten geht?

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 22.03.2012 14:31

zwar eine sehr reisserische Formulierung, aber der Hinweis auf "die schönen Seiten" ist ziemlich daneben.

Es wird wohl jedem klar sein, dass es in keinem Kloster oder sonstwo NUR schlimme Seiten gab, dass jeder Zögling zu jeder Zeit geschlagen, missbraucht etc. wurde.

Aber wenn man nur ein einziges mal in seinem Leben sexuell missbraucht wird, dann wird das wahrscheinlich einen schlimmen Schaden für´s Leben ergeben, und wenn man jede Woche oder jedes Monat einmal grundlos brutal verprügelt wird, dann sorgt auch das für genügend Horror.

Will man also jenen, die z.b. jedes Monat einmal verprügelt wurden, entgegenhalten: Aber 29 Tage im Monat hat Dich keiner verprügelt, also schau auf das "Schöne" und vergiss einfach das Schlimme?

Diese Strategie wird nicht funktionieren...

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am 22.03.2012 17:11

...und ehrlich gesagt, mit jeder dieser aufzählungen im erwähnten kontext fällt es mir schwerer, an die schönen zeiten zurückzudenken. solang die grausamkeiten damit vernebelt werden, solang diese nicht menschlich behandelt werden.

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am 21.03.2012 21:19

bevor hier weiter auf dem autor rungehackt wird: er hat mehrmals betont, dass es nicht um verharmlosung der fälle geht.
soweit ich es verstanden habe liegt seine intention darin, das gänzlich negative bild vom stift kremsmünster richtig zu stellen, das in den medien nur allzu gern aufgegriffen wird.
Ja, es gab Missbrauch, ja es gab Gewalt. Aufarbeitung und Offenlegung ist wichtig, genau wie verständnis gegenüber den opfern (und was sonst noch alles genannt wurde). Niemand will die fälle (mehr) verharmlosen oder unter den tisch kehren.

Was aber mit seriöser berichterstattung nichts mehr zu tun hat, ist die bezeichnung des stiftes als "horrorkloster" oder sonstige reißerische Formulierungen.
das verdreht ebenso die realität wie die verleugnung der missbrauchsfälle (wenn auch mit weit weniger gravierenden folgen)
wie der autor sagt, es gab auch schöne seiten an der zeit in kremsmünster - die nur allzu gern von den medien unter den teppich gekehrt werden.

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am 21.03.2012 21:15

bevor hier weiter auf dem autor rungehackt wird: er hat mehrmals betont, dass es nicht um verharmlosung der fälle geht.
soweit ich es verstanden habe liegt seine intention darin, das gänzlich negative bild vom stift kremsmünster richtig zu stellen, das in den medien nur allzu gern aufgegriffen wird.
Ja, es gab Missbrauch, ja es gab Gewalt. Aufarbeitung und Offenlegung ist wichtig, genau wie verständnis gegenüber den opfern (und was sonst noch alles genannt wurde). Niemand will die fälle (mehr) verharmlosen oder unter den tisch kehren.

Was aber mit seriöser berichterstattung nichts mehr zu tun hat, ist die bezeichnung des stiftes als "horrorkloster" oder sonstige reißerische Formulierungen.
das verdreht ebenso die realität wie die verleugnung der missbrauchsfälle (wenn auch mit weit weniger gravierenden folgen)
wie der autor sagt, es gab auch schöne seiten an der zeit in kremsmünster - die nur allzu gern von den medien unter den teppich gekehrt werden.

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( Kommentare)
am 21.03.2012 20:41

Dr A> Beschwichtigungshofrat .

Einerseits- andrerseits,Mitleid ja - aber auch wieder nicht so ganz,
verständnis ja ,für die einen- aber auch für die anderen
Weiß von was er redet - weiß aber auch nicht so ganz
Das Kind nicht mit dem Bad ausgießen
usw usw

Wischi Waschi ,Hr.Doktor !Wischi Waschi .......

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suzieQ (5.403 Kommentare)
am 21.03.2012 00:29

schön dass es ihnen gut ergangen ist.
Was die anderen betrifft möchte ich sie, als Analytiker, auf das Sender -Empfänger Problem hinweisen. Sprechen Analytiker seit neuestem Menschen ihre Empfindungen ab?
Auf was sie genau hinaus wollen ist mir unklar.
"Hände falten, Goschen halten" wird es doch nicht sein, oder?

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am 20.03.2012 18:17

Wo bleibt in der ganzen Diskussion die Empathie? Sind SIE denn dazu fähig, Herr Professor? Ich war 8 Jahre in Kremsmünster in der Schule, ich kann mitreden. Was müssen Sie abwehren, das reflexartig all die schönen Sachen aufgezählt werden - und wie oft habe ich die aufgezählt gelesen die letzten Jahre, zum Zwecke der Relativierung...
DARUM GEHT ES ABER NICHT!!! Es geht darum, dass sich Opfer einer derartigen Behandlung MITGEFÜHL verdient haben, etwas, dass ihnen zur Tatzeit ja grandios vorenthalten wurde, und jetzt geht das genauso weiter? ...das Schultheater, die Schankbesuche...WAS HAT DAS HIER ZU SUCHEN??? Es braucht: 1.) Mitgefühl und Verständnis für die Opfer 2.)Einen Lern- und Verständnis-Prozess im STIFT, wie aus Tätern erst Täter werden (Mitgefühl und Verständnis für DEREN Kindheit vielleicht auch?) 3.) rechtliche Aufarbeitung mit finanzieller Entschädigung. NICHTS kann jedoch so wichtig sein wie das bisher teilweise - und vor allem von Stiftseite - völlig fehlende Mitgefühl.

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am 20.03.2012 18:25

Ich habe großes Mitgefühl für alle Opfer.
Deshalb verstehe ich auch Deine/Ihre Reaktion.
Ich habe auch deutlich ausgedrückt, dass es nichts zu entschuldigen gibt und alles Geschehene radikal zu verurteilen ist.
Aber es gab auch andere Facetten - nicht mehr und nicht weniger.

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am 20.03.2012 22:42

Und diese "anderen Facetten", wo auch immer ich sie gelesen habe, und an denen ich damals mehr als genung teilgenommen hatte, kommen immer in einer seltsamen Verteidigungshaltung daher. Und haben doch gar nichts mit Mißbrauch und dem Thema zu tun. Auf der Stelle fallen mir, z.B. zu P.A. soviele Widersprüchlichkeiten ein, die zu diskutieren viel relevanter und wichtiger wäre, vor allem von einem Fachmann wie Sie einer sind!

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am 20.03.2012 18:27

...und DAS ist auch das EINZIGE, womit sich "das STIFT" seinen ach so wichtigen Ruf (lächerlich) - ich würde sagen - zum ersten Mal wirklich verdienen kann: Als Anstalt, die ehrlich die Vergangenheit aufarbeitet, die eine Institution wird, die aus Aufarbeitungserfahrung darauf spezialisiert ist, über "Tätergenese und Opferdasein" in seine tiefen Ursprüngen zu wissen und das auch weiterzuvermitteln. Das ist die weitere Existenzberechtigung mit einem Stift Kremsmünster, dem ich dann auch wieder ehrlich verbunden sein kann. Die Schankbesuche, das Schultheater, das war alles nett, ja eh...
Das derzeitige Herumdrücken und so ein bisserl was aufarbeiten...so kann es nicht gehen. Mich überkommt Zorn und eine gewisser Anflug von Hilflosigkeit bei Texten wie Ihrem, Herr Professor. Denn er zeigt, dass die fehlende Wärme und Empathie alter Zeiten fortdauert und erneut in die Opfer hinein-geprügelt wird, auch wenn Sie das nicht wahrhaben wollen. Können Sie nachfühlen?

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.03.2012 18:32

hysterisches Weib.

Hier ist keine Verhandlung!

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am 20.03.2012 20:16

Jago, warum versuchen Sie, einerseits meinen Beitrag schlechtzumachen (..."strotzt nur so...") ohne wirklich inhaltlich darauf einzugehen, und andererseits mich als Person ("hysterisches Weib"), ohne mich zu kennen?

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suzieQ (5.403 Kommentare)
am 21.03.2012 00:32

Und Trolle soll man nicht füttern.

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am 21.03.2012 14:38

nein, er/sie ist auch ein mensch.

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.03.2012 18:30

Empathie.

Aber ich ahne, was Sie damit meinen, was falsches nämlich.

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( Kommentare)
am 20.03.2012 16:53

Sehr geehrter Herr Prof.Dr.Aigner,
ob sie mich das naechste Mal wohl vorinformieren koennten, wenn sie wieder die Lust ueberkommt, die Opfer der kriminellen Organisation Stift und Schule Kremsmuenster oeffentlich zu demuetigen? Wenn ich mich darauf einstellen kann, knallts nicht ganz so arg rein, kapiert?. Danke.
mit vorzueglicher Hochachtung,
peior,Ueberlebender der Folteranstalt Kremsmuenster

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.03.2012 18:34

Eindruck, dass Aigner irgendwen beleidigt hat, der nicht bereits als beleidigte Leberwurst das Lesen angefangen hat und Tätscheln von ihm verlangt ("Empathie").

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am 20.03.2012 22:47

Verstehen Sie den Unterschied zwischen: "beleidigt" und "gedemütigt"?

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ergo-oetken (6 Kommentare)
am 20.03.2012 13:49

Ein paar Zitate aus dem obigen Text in loser Reihung...

"Ich will dagegen darauf hinweisen, dass sexueller Missbrauch und körperliche Gewalt in der Pädagogik meist nicht so trampelnd daherkommen, sondern verführerischer, widersprüchlicher und nur in den seltensten Fällen mit lautem Getöse....weswegen manches der Opfer von der Nähe eines zunächst wohlwollend scheinenden Paters leichter verführbar war....wissen wir doch, wie sich Pädophile Tätigkeitsfelder suchen, in denen sie ihre versteckten Nöte ausleben können."

Verführerische, verführbare Kinder und Jugendliche...die "Nöte" der Täter....

Die Psychoanalyse ist doch eigentlich über diese Betrachtungsweise schon hinaus oder habe ich da was übersehen?

Wie war das noch mit Herrn Ferenczi und dem Vortrag, den er 1932 gehalten hat...

Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, Betroffene sexualisierter Misshandlung in der Kindheit

Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, Betroffene sexualisierter Misshandlung in der Kindheit

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( Kommentare)
am 20.03.2012 14:13

Weder ist die Psychoanalyse sich zu diesen Themen einig, Ferenczi hin oder her - noch habe ich auch nur mit einem Wort über "verführerische" Kinder gesprochen.
Das sind die üblichen Unterstellungen - schade.

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mj90krems (14 Kommentare)
am 20.03.2012 08:41

Abt Ambros in den OON vom 11.03.2010
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,349554

OÖN: Haben Sie davor von derartigen Vorfällen schon gehört?
Ebhart: Es ist schon so manches Gerücht gesagt worden, ja sicher.
OÖN: Auch über die drei genannten Patres?
Ebhart: Mir persönlich ist da nichts gesagt worden.

Abt Ambros in den OON vom 20.03.2012
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,842678

„Ich bin seit 2007 Abt und habe erst 2008, erfahren, dass gegen einen Mitbruder Ermittlungen laufen.“

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Rapid09 (2.609 Kommentare)
am 20.03.2012 20:11

War dieser Abt nicht selbst Student in Kremsmuenster? Und er hat in seiner Schulzeit absolut nichts mitbekommen was da ablief? Erst als Abt hat er ueber die Misstaende erfahren? Ich kann es einfach nicht glauben dass der Ambros erst vor ein paar Jahren davon erfahren hat. Hat er all seine Jugenderinnerungen aus dem Internat verdraengt?

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am 20.03.2012 08:02

einen "Selbstmord" der allen völlig "unerklärlich" war? Im Zuge dieser Enthüllungen schaut der vielleicht jetzt etwas anders aus.

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am 20.03.2012 07:38

lieber hr. aigner,

als psychotherapeut dürften sie anscheinend selbst einiges aus der damaligen zeit aufzuarbeiten haben und anscheinend sind sie selbst noch etwas vom weihrauch umnebelt - ja es war lustig zu hören dass eine notschlachtung ansteht, wie soll man das auch sonst als 11 jähriger verstehen wenn nicht mit humor?
ich kann nicht beurteilen wie es die jahrzenhnte davor war (wahrscheinlich nicht besser) aber in selbst in den 90er jahren war die gewalt unter den schülern enorm - zwangsbäucheln etc., hier von guter schulgemeinschaft zu sprechen ist eine farce. unter diesem gesichtspunkt werden es sicher mehr als hundert betroffene sein die eine mehr oder weniger ausgeprägte störung durch dies davon getragen haben.
dann auch noch die positive aufarbeitung eines abt ambros gut zu heißen ist an blauäugigkeit nicht zu überbieten.
erfahrung einzelner: wollen sie etwa leugnen zb diverse stereowatschen und kopf-auf-schoß-drücken während des musikunterrichts gesehen zu haben.

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( Kommentare)
am 20.03.2012 14:21

Aus Respekt vor einer möglicherweise schlimmeren zuspitzung der Missstände nach meinem Maturajahr habe ich in der Langfassung des Kommentars folgenden Satz eingefügt:
"Sollten sich die Umstände und Vorkommnisse nach meiner Matura im Jahr 1971 wesentlich geändert oder verschärft haben, müsste man die Details noch einmal überprüfen und neu einschätzen."
Voilà!?

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am 20.03.2012 03:57

als ich dort war, waren die exzesse von PA jedem bekannt, der sich nicht wie die berühmten 3affen anstellte (kann mich an den fall eines klassenkameraden erinnern,kommt mit knallroter birne aus dem alfons-zimmer+sagt zu uns "jetzt=mir was passiert..."+erzählt uns etwas, was ich lieber nicht weiterverbreite, die kremsmünster-blogs quellen davon über), aber das problem war doch, dass wir letztlich alle wie der dritte affe waren: nichts sagen!
hab damals mit einer tante darüber geredet, sie: "da muss man was machen, sowas gibt's doch nicht!" ich: aber was, wer sich aufregt, fliegt von der schule! sie: "seid ihr denn lauter feiglinge?"
1paar jahre später vergreift sich in einem stiftsgym 1pädogeiler (-phil find ich einen witz) herr an einem zögling, dessen vater das nicht schlucken will+einen prozess anstrengt, den er dann verliert incl. ehrenerklärung+rausschmiss (details leider vergessen, aber das profil hat berichtet)+ich war "erleichtert": feig=doch ok! als ich weg war, war ich froh!

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.03.2012 19:22

unbeholfene Menschen, die sich vom Staat, vom heutigen, korrupten Staat, wie durch ein Wunder eine "unabhängige" Aufarbeitung erhoffen.

Der Staat ist nie unabhängig sondern immer einseitig. Manchmal halten die s-Mächtigen mit den a-Mächtigen zusammen und wenn sich das Windfahndl dreht, dann halte sie mit den b-Mächtigen zusammen aber nie mit uns Bürgern.

Nie!

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( Kommentare)
am 20.03.2012 00:55

lieber joe,
(entschuldige die plumpe anrede)
war auch acht jahre dort (1jahr nach dir maturiert)+wenn ich mich recht erinnere (aber absolventen deines fachs meinen ja, irrtümer seien möglich, ich hoffe meine harddisc hat nix verdrängt)=mir nix passiert, aber ich war extern im gegensatz zu dir+vielleicht haben wir neben dem horror auch die freuden nur abgeschwächt mitbekommen jedenfalls hab' ich 4550 als kinder-+jugendlichen-quälanstalt empfunden+meine positiven erinnerungen sind so minimal, dass ich echt nachdenken müsst', wem ich wofür danken sollt'...den rest 1 anderes mal woanders

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( Kommentare)
am 20.03.2012 00:52

S.g. Herr Prof. Aigner,

man kann sowohl die Vielschichtigkeit, mit der die Gewalt daherkommt, als auch die teilweise Plumpheit des Profil-Artikel genau so sehen, wie sie das beschreiben.

Der Gefahr der Verharmlosung erliegen aber auch Sie, vor allem, wenn es um die Einschätzung ihres Klassenkollegen geht, dem Sie hier beispringen.

Sie schreiben: "Unser Klassenkollege, Abt P. Ambros Ebhart, hat aus meiner Sicht prompt und radikal auf die Vorkommnisse reagiert". Ich weiß nicht, wie sie zu einer solchen Einschätzung kommen.

Die "ehrliche, kompromisslose Aufklärung" (Abt Ambros) sieht m.E. so aus: Das Stift wusste seit 1995 sehr genau von den konkreten Vorwürfen gegen P.A.; erst 1996 wurde er aus dem Internat abgezogen, aus dem Schuldienst erst 1998, aus dem Chorwesen noch viel später. Jeder einzelne Missbrauchsfall nach 1995 geht auf die Kappe des Stifts. Punkt! Wie kann dann heute der Abt öffentlich sagen, es hätte nie mehr als ein Gerücht gegeben? Nebelwerfer. Schande.

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