Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wegen Missbrauchsvorwürfen: Met suspendiert Stardirigent Levine

Von nachrichten.at/apa, 04. Dezember 2017, 08:43 Uhr
Dirigent James Levine  Bild: (AFP)

NEW YORK. Die Metropolitan Opera in New York hat ihren langjährigen Musikdirektor James Levine wegen massiver Missbrauchsvorwürfe vorerst suspendiert.

"Während wir die Ergebnisse der Ermittlungen abwarten, haben wir uns aufgrund der neuen Berichte dazu entschlossen, sofort zu handeln", teilte das Opernhaus am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter mit.

Der 74-jährige Levine werde bei keinerlei Aktivitäten der Met dabei sein, er werde auch die für diese Saison geplanten Auftritte nicht erfüllen. Die Met reagiert damit auf Veröffentlichungen am Sonntag. Die "New York Times" hatte Einzelheiten aus einem Polizeibericht von 2016 publiziert, der dem Opernhaus im vergangenen Jahr vorgelegt worden war. Demnach gaben zwei mutmaßliche Opfer an, Ende der 60er-Jahre als Minderjährige missbraucht worden zu sein. Die Zeitung interviewte zudem einen dritten Betroffenen und dessen Familienangehörige.

Levine soll als 40-Jähriger im Jahr 1985 am Rande eines Musikfestivals Kontakt zu dem damals 16-jährigen Ashok Pai aufgenommen und ihn jahrelang sexuell missbraucht haben. Met-Geschäftsführer Peter Gelb teilte mit, dass nach seiner Kenntnis bereits zuvor Anschuldigungen gegen Levine in den höheren Kreisen der Met kursierten.

Zum einen im Oktober 2016, als die Polizei im Zuge ihrer Ermittlungen des Falls Ashok Pai Fragen stellte. Zum anderen bereits 1979. Der damalige Met-Direktor Anthony A. Bliss schrieb einen Brief an den Vorstand des Opernhauses. Demnach schenkte die Führung des Met den Missbrauchsvorwürfen zu jener Zeit keinen Glauben. Von jüngsten Berichten über Levines Verhalten sei man "zutiefst getroffen", hieß es.

Damit hat die Welle von Veröffentlichungen zu sexuellen Übergriffen, die mit dem Fall des Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein begonnen hatte, nun auch die Welt der klassischen Musik erreicht.

Anwaltskanzlei beauftragt

Die Met habe eine Anwaltskanzlei beauftragt, um den vielen Vorwürfen sexuellen Missbrauchs durch Levine von den 1960er bis in die 1980er Jahre nachzugehen. Deshalb werde die Zusammenarbeit mit Levine vorbehaltlich der Ermittlungen auf Eis gelegt, hieß es weiter.

Levine war von 1971 bis 2016 an der Met Dirigent und lange Zeit auch künstlerischer Leiter. Während seiner Karriere stand er über 2.500 Mal für die Met am Dirigentenpult, das letzte Mal erst am vergangenen Samstag. Er hatte die künstlerische Leitung der Met im vergangenen Jahr wegen seiner Parkinson-Erkrankung aufgegeben. Laut "New York Times" erklärte er sich 2016 auf Nachfrage der Met für nicht schuldig.

mehr aus Kultur

Neues Werk von Banksy mit Plastikschutz und Absperrung versehen

Song Contest: Oberösterreicherin Kaleen mit Startnummer 6 im 2. Semifinale

Trauer am Landestheater: Fritz Breitenfellner ist tot

Meister des Stahls: Richard Serra ist tot

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 04.12.2017 09:44

Dass Herr Levine eine Schwäche für (ganz) junge Männer hat, ist nicht neu. Dies wurde schon bei seiner Bestellung zum Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker im Jahr 1999 thematisiert. Daher wird es auch der Met bei seiner Bestellung nicht unbekannt gewesen sein. Also hätte man schon damals handeln können/müssen (?).
Was wir jetzt erleben, ist pure Heuchelei.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen