Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Tritt Österreich mit einem Plagiat an?

Von Peter Grubmüller, 19. März 2015, 12:31 Uhr
The Makemakes vertreten Österreich beim ESC
"The Makemakes" gewannen den Ausscheid für den 60. Song Contest und werden am 23. Mai Österreich in der Wiener Stadthalle vertreten. Bild: ORF

WIEN. Vorwürfe gegen Österreichs Teilnehmer beim 60. Eurovision Song Contest: "The Makemakes" sollen ihre Songs bei bekannten und weniger bekannten Bands geklaut haben.

Haben Österreichs Song-Contest-Starter The Makemakes ihr Siegerlied „I Am Yours“ aus der Finalshow vom 13. März gestohlen? In einem E-Mail, das am Donnerstag die OÖN-Kulturredaktion erreichte, wird dieser Vorwurf erhoben. Tatsächlich ähnelt die Nummer „The Scientist“ der Band Coldplay dem österreichischen Wettbewerbslied zu Beginn enorm. „Das sind ungeheuerliche Unterstellungen, dagegen werden wir rechtlich vorgehen“, sagt The Makemakes-Manager Paul Estrela im Gespräch mit den OÖN – und weiter: „Wir werden damit des Betrugs bezichtigt – was nachweislich nicht so ist.“

Dem ORF, der das Lied als Veranstalter ins Rennen schickt, liegt dazu schon das Ergebnis einer offiziellen Plagiatsprüfung vor, verfasst von dem Sachverständigen Harald Huber, Dozent für „Theorie und Geschichte der Popularmusik“ an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. „Der österreichische Songcontest Beitrag ,I am Yours‘ von The Makemakes wurde mit „The Scientist“ von Coldplay nach musikwissenschaftlichen Kriterien hinsichtlich von Übereinstimmungen verglichen. Ergebnis: Es gibt beim Auftakt des Chorus eine identische Stelle im Ausmaß eines halben Taktes. Beide Songs entwickeln sich dann aber sowohl melodisch als auch harmonisch eigenständig weiter. Daraus kann kein Plagiatsvorwurf abgeleitet werden“, schreibt Huber. Ob beim ORF ein Plan B existiere, sofern es dennoch zu rechtlichen Schritten kommt? „Da wird’s nichts geben“, heißt es.

The Makemakes, die aus den beiden Mondseern Florian Meindl (25) und Markus Christ (25) sowie aus dem Thalgauer Dominic Muhr (24) bestehen, waren schon bei ihrem Song „Million Euro Smile“ wegen verblüffender Ähnlichkeiten mit „Million Dollar Smile“ der US-Band „1985“ aufgefallen. Dazu veröffentlichte Muhr gestern auf der Facebook-Seite der Band einen Text vom Mai 2014: Songkonzepte aus Japan bis Venezuela seien ihm zugeschickt worden, unter all den Angeboten auch dieser Song . „Wobei schon der prinzipielle Gedanke, an bereits existierendem Liedgut zu arbeiten, sehr befremdend war. Zumindest am Anfang“, schreibt Muhr. Zuerst habe er am Text gefeilt, dann an der Musik, „am Schluss war der Guss meiner Komposition „Million Euro Smile“ in das bewährte Soundkonzept von The Makemakes noch Knochenarbeit mit meiner Kapelle im Proberaum. Zum Gerücht, dass er der Sohn des zweimaligen Oscar-Preisträgers Christoph Waltz sei (die OÖN berichteten), will Muhr nichts mehr sagen, ohne es zu bestreiten.

Neben Gitarre, Klavier, Schlagzeug und Bass beherrschen The Makemakes auch die Marketing-Orgel.

Hier der Vergleich:

1985: "Million Dollar Smile"

 

The Makemakes: "Million Euro Smile"

 

Die Entstehungsgeschichte zu ihrem Song "Million Euro Smile" hat Makemakes-Frontmann Dodo Muhrer auf der Facebook-Seite der Band erklärt.

Song-Contest-Song auch geklaut?

Und der Song-Contest-Beitrag "I Am Yours" soll ein Plagiat von "The Scientist" der Band "Coldplay" sein.

Auch hier der Vergleich:

Coldplay: "The Scientist"

 

The Makemakes: "I Am Yours"

 

 

Wann ist ein Lied ein Plagiat?

Jede gerichtliche Entscheidung, ob es sich bei einem Musikstück um ein Plagiat handelt, bezieht sich auf den Einzelfall. Grundsätzlich handelt es sich bei einem Plagiat um Diebstahl fremden Eigentums. Immer dann, wenn fremde geistige Ergebnisse übernommen werden, können Unterlassung und Schadenersatzzahlungen eingefordert werden. Das Gericht hat im individuellen Fall zu entscheiden, ob Rhythmik, Melodie oder die spezifische Art des Sounds abgekupfert wurde. In den meisten Fällen werden lediglich die Notenblätter verglichen. Ausschlaggebend ist dennoch die Charakteristik eines Werkes, sie definiert die schöpferische Kraft eines Musikwerks. Das kann dazu führen, dass Parallelen in kleinen Takten oder komplexen Rhythmen – sogar einzelne Noten reichen aus – als Plagiatsbeweis genügen können.
Im konkreten Fall müssten die Rechtsanwälte von Coldplay Klage einreichen, damit es zu einer Entscheidung kommt.

mehr aus Kultur

Meister des Stahls: Richard Serra ist tot

Anton Bruckners Meistersinger

"Tanz pulsiert in jedem Moment" in Brasilien

 "Kottans Kiberer" und dieFröschinnen der Fledermaus

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

14  Kommentare
14  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jamei (25.489 Kommentare)
am 20.03.2015 11:23

grinsen

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 20.03.2015 11:22

oder ?

lädt ...
melden
antworten
lancer (3.688 Kommentare)
am 20.03.2015 07:21

...absolute MainstreamPopkitschballadenDutzendware.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 19.03.2015 22:35

einzelpersonen oder Gruppen werden vom ORF…

sonst gar nichts.

lädt ...
melden
antworten
staatsbuergerin (2.279 Kommentare)
am 19.03.2015 17:43

finde ich keine schöne Formulierung.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 19.03.2015 17:54

besser ?
Würde auch besser zum "Song" passen.

lädt ...
melden
antworten
user_0815 (1.769 Kommentare)
am 19.03.2015 17:08

oba eh gar net mal so guat....

Hom wir nix gscheiteres in Ö?

Seiler und Speer zB... oder ähnliche?

lädt ...
melden
antworten
naalso (2.144 Kommentare)
am 19.03.2015 15:36

soll man was extra kompost..äh komponieren? Lachhaft.

lädt ...
melden
antworten
Alcea (10.015 Kommentare)
am 19.03.2015 14:47

Ja, es liegt ein kurzes Thema vor, in dem es keine sehr große Differenz gibt. In der Musikgeschichte sind derartige Passagen immer schon vorgekommen und wurden mit Wohlwollen aufgenommen, da diese oft besser in das Gesamtwert passten. Es wurde dann eben nur von einer Variation gesprochen. Heute hört man immer gleich von einem Plagiat.

lädt ...
melden
antworten
noproblem (307 Kommentare)
am 19.03.2015 14:07

... warum mir die Melodie so bekannt vorgekommen ist. Den Plagiatsvorwurf kann man leider bei beiden Vergleichen nicht entkräften - ganz klar abgekupferte Melodien. Ob das Folgen hat?

lädt ...
melden
antworten
susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 19.03.2015 13:50

haben sich von einander inspirieren lassen! Man höre sich nur Schwanensee von Tschaikowsky und die Unvollendete von Schubert an! Auch dort gibt es einige parallele Takte!

lädt ...
melden
antworten
Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 19.03.2015 14:15

und auch nicht die Tatsache, dass der ORF wieder einmal in die Sch....e gegriffen hat.

Eine große Schande, wenn man bedenkt, wie viel Aufwand dahinter steckt und wie groß beispielsweise die Musikredaktion von Ö3 ist. Mit einem Plagiat zu einem Wettbewerb zu gehen, ist keine besonders gute Idee, es ist nur eine Frage der Zeit, bis einen die Mitbewerber aufdecken.

Man sollte Schadensersatzforderungen prüfen.

lädt ...
melden
antworten
woifallinz (37 Kommentare)
am 19.03.2015 12:58

ja die Coldplay-Melodie hab ich mir auch schon gedacht - ich finde das ist lediglich eine eher kurze Stelle,a ber eine markante

lädt ...
melden
antworten
barzahler (7.595 Kommentare)
am 19.03.2015 13:35

...kann man auch ergänzen, wie auch immer.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen