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„Heast, wo stengan deine Madln?“

Von Von Lukas Luger, 03. April 2010, 00:04 Uhr
Hermes
Hermes, Experte für „Die unteren 10.000“ Bild: Lukas Gansterer

Er ist der Erzähler mit der markanten Stimme in den Verfilmungen der „Brenner“-Romane von Wolf Haas, für „Willkommen Österreich“ besucht er die skurrilsten Events abseits der Bussi-Bussi-Gesellschaft. Heute, 21 Uhr gastiert Herr Hermes mit seinem Programm „Die unteren 10.000“ in der Stadtwerkstatt in Linz.

OÖN: Sie gastieren mit „Die unteren 10.000“ heute in Linz in der Stadtwerkstatt. Was dürfen die Gäste erwarten? Ein Best-of Ihrer etwas anderen Art der Gesellschaftsberichterstattung?

Hermes: Es wird sicherlich kein klassisches Kabarettprogramm, eher so ein Roadmovie-Erfahrungsbericht. Beim Drehen für „Willkommen Österreich“ ist irrsinnig viel Material übrig geblieben, man kann ja nicht alles in vier Minuten reinpacken. Es gab so viele schöne Dinge, die ich unbedingt herzeigen wollte. Das Material, das ich in Linz mithabe, wurde zu 95 Prozent noch nicht gezeigt und ist meistens noch lustiger als das gezeigte. Dazu erzähle ich viele Schnurren und Geschichten, ich steigere mich da oft fast in eine Euphorie rein.

OÖN: Alles improvisiert?

Hermes: Fixe Moderation gibt es keine, aber einen roten Faden. Ich stehe einfach gerne vor Publikum und kommuniziere mit ihm. Gerade in Linz, wo ich ja auch schon in der Stadtwerkstatt gedreht habe, (einen legendären Beitrag über einen David-Hasselhoff-TributAbend, Anm.) ist das umso mehr eine Herausforderung.

OÖN: Wo hört der Spaß auf und fängt das Mitleid mit den doch teils sehr eigenwilligen Protagonisten der Beiträge an?

Hermes: Mitleid kommt bei mir insofern nie auf, als es auch keinen Platz dafür gibt. Wen soll ich bemitleiden, wenn die Landjugend ein ang‘soffenes Superhelden-Gschnas macht? Meistens treffe ich Leute, die mit Leidenschaft etwas betreiben, wie etwa die Überraschungseier-Sammler. Ich bin neugierig, woher die Leidenschaft kommt, wie man diese Leidenschaft lebt. Das will ich wissen. Da sprudelt’s aus den Leuten auch nur so heraus. Mich interessiert tausendmal mehr, wie solche Leute feiern, als wenn das „Bambi“ vom Lugner ihre CD präsentiert.

OÖN: Auf welchen Event wollen Sie unbedingt noch hin?

Hermes: Selbst nach drei Jahren komme ich aus dem Staunen nicht heraus. Gerade war ich bei einer Hirschruf-Meisterschaft in Salzburg. Da stehen 30 Jäger auf der Bühne, die Messehalle ist zu einem Bierzelt umgebaut und 5000 Leute schauen mit stoischer Miene zu, wie die oben auf der Bühne lauthals röhren. Von solchen Dingen werde ich so überrascht, dass ich gar nicht nachdenke, auf welche originelle Veranstaltung ich denn unbedingt noch hin möchte.

OÖN: Ihr Markenzeichen ist die Eleganz, insbesondere der weiße Anzug. Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen: Sind Sie eigentlich schon mal mit einem Zuhälter verwechselt worden?

Hermes: (lacht). Also bitte, der Alfons Haider trägt auch ab und zu weiße Anzüge! Aber es gibt tatsächlich eine super Geschichte dazu: Ich habe eine Arbeitswohnung im 15. Bezirk, und in der Nähe ist ein Straßenstrich. Und nach jeder Aufzeichnung muss ich die weißen Anzüge in die Putzerei tragen, die dort gleich in der Nähe ist. Nach eineinhalb Jahren fragt mich doch wirklich der Chef der Putzerei beim Zahlen: „Heast, wo stengan deine Madln eigentlich?“ Danach hab’ ich sofort die Putzerei gewechselt.

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1  Kommentar
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 03.04.2010 10:46

fühlte ich mich in heinz conrads zeit versetzt.

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