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Ein unheimlicher Mühlviertler Heimat-Thriller

Von Von Bernhard Lichtenberger, 21. Oktober 2010, 00:04 Uhr

Der Teufel muss ihn geritten haben, wird am Stammtisch in Helfenberg der eine oder andere über Michael Traxler munkeln. Der 33-Jährige ist besessen – von seiner Heimat, ihren Legenden, und vor allem vom Medium Film.

Der Teufel muss ihn geritten haben, wird am Stammtisch in Helfenberg der eine oder andere über Michael Traxler munkeln. Der 33-Jährige ist besessen – von seiner Heimat, ihren Legenden, und vor allem vom Medium Film.

Im Gasthaussaal des Helfenberger Tarockwirtes Peter Haudum werden sich morgen um 20 Uhr die Menschen zusammenrotten, um bei der Premiere von Traxlers Spielfilmdebüt „Die vergessene Kunst“ dabei zu sein.

Einige werden sich in dem schwarzweißen Mühlviertler Heimat-Mystery-Thriller selbst sehen, als Schauspieler oder Statisten. Ohne Hilfe der örtlichen Vereine und vor allem der Amateur-Mimen der Theatergruppe Helfenberg hätte Traxlers Traum wohl nie eine Leinwand erblickt.

„Die vergessene Kunst“ folgt einer Geschichte, die Großmütter den Enkeln erzählten, die Generationen überdauert. Es ist die Sage vom Hammerschneider, der den Leuten nicht nur das Wams nähte, sondern auch am Zeug flickte, wenn sie über seine heilenden und seherischen Fähigkeiten spotteten. „Wenn ihn jemand beleidigt hat, dann konnte es schon sein, dass er die wilde Jagd vorbeischickte, Flöhe ins Haus brachte oder dass die Kühe des vorlauten Bauern Blut statt Milch gegeben haben“, sagt Traxler.

Hinter diesen unheimlichen Legenden entdeckte der Hobbyfilmer die reale Figur des Josef Egger. Der gelernte Schneider, 1839 in Helfenberg geboren, soll die Energie von Menschen gespürt, ihnen und ihren Tieren als Wender mit Pulverln und Kräutern geholfen haben. Eine Gabe, die manche auch beunruhigt hat.

Der Film widmet sich den jungen Jahren des Hammerschneiders, gespielt vom 23-jährigen Maschinenbauer Max Höller. Um das Projekt umzusetzen, hat sich Traxler als Dentaltechniker für Zahnärzte selbstständig gemacht, „damit ich keinen Chef fragen muss, ob ich fürs Filmen frei kriege“. Er gründete den Verein „Unterleben“ und steckte das Budget in eine ordentliche High-Definition-Kamera. Handwerkliches Geschick, vom Schnitt bis zur Kameraführung, holt sich Traxler aus dem Internet oder schaut sich Meisterliches von Filmen ab. Sein Lieblingsstreifen? „Jeder mit einer guten Geschichte.“

Das Debüt steht am Anfang einer größeren Vision: ein 360-Grad-Kino in Helfenberg. Das Motiv liegt für den Besessenen auf der Hand: „Ich werde im Mühlviertel bleiben, bis ich sterbe, und ich will etwas mit Film machen.“

Info: Vorstellungen im Gasthaus Haudum am 23., 24., 25., 29. und 30. Oktober um 20 Uhr, am 31. Oktober um 17 Uhr. Karten: Tel. 072 16 /6253

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