Die Fehler der Volkssportler: Zu viel Ehrgeiz und falsches Material
Wer nach einer längeren Pause wieder Sport machen möchte, sollte langsam anfangen und damit die Sehnen und Gelenke schonen.
Fast 20 Prozent der Österreicher schnüren regelmäßige ihre Laufschuhe. Und dennoch machen Sportler oft viele Fehler. Einer der häufigsten ist das falsche Material. "Im Frühjahr denkt man, dass man eh mit den uralten Sportschuhen laufen kann, weil es anfangs ja egal wäre – und dann läuft man mit völlig falschen Schuhen und es treten Überlastungsprobleme überraschend rasch auf", sagt Sportmediziner Christian Gäbler. Durch die regelmäßige falsche Belastung bleiben Muskel- oder Sehnenentzündungen nicht aus. "Am häufigsten ist beim Laufen die Achillessehne betroffen, aber auch andere Sehnen und Faszienstreifen", sagt der Arzt. "Daher gilt: Wenn man laufen möchte, unbedingt in ein Fachgeschäft, das mit Läufern Erfahrung hat, und dort eine Laufbandanalyse machen."
Sich nicht überschätzen
Zu Beginn überschätzen sich die Hobbysportler häufig. Der Großteil ist zu schnell unterwegs. "Nach dem Winter langsam beginnen, die eigenen Grenzen wieder herausfinden. Beim Mountainbiken anfangs leichte Touren fahren und wieder Gefühl für das Bike bekommen, beim Laufen anfangs kürzere Einheiten planen, um Sehnen, Gelenke, Bänder und Knochen nicht überzubelasten", sagte Gäbler. Denn während Muskeln relativ schnell durch das Training wachsen, dauert die Umstellung für Sehnen, Knochen und Bänder länger. Der Körper kommt dann dem Leistungsniveau nicht hinterher. Diesen Fehler beobachtet auch die Organisatorin des Österreichischen Frauenlaufs, Ilse Dippmann: "Ich kann die Fitness, die ich zehn, 20 Jahre vernachlässigt habe, nicht in zehn Tagen wieder wettmachen."