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Transsexualität: Wie Karl zu Karin wurde

Von Von Valerie Hader, 19. Mai 2010, 00:04 Uhr
Wie Karl zu Karin wurde
Karin ist 38, lebt in Linz und hat sich vor vier Jahren einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Karin* wurde als Mann geboren, hat sich in ihrem Körper aber nie wohl gefühlt. Vor vier Jahren hat sie sich umoperieren lassen – und ist jetzt eine Frau.

Karin ist 38 und wurde im Kremstal geboren. Obwohl sie in ihrer Kindheit weder mit Barbiepuppen spielte noch Mädchenkleider trug, wusste sie schon früh, dass ihr Körper nicht zu ihrer Seele passte. „Ich hab mich schon immer weiblich gefühlt“, sagt sie. „Wenn die Buben in der Schule gesagt haben, ich würde wie ein Mädchen kämpfen, hab ich das als Kompliment aufgefasst.“ Mit 14 las sie zum ersten Mal über eine geschlechts-angleichende Operation. „Schon damals dachte ich: Das wär’s!“ Aber erst 20 Jahre später wurde Karl endgültig zu Karin. „Das Gefühl, eine Frau zu sein, wurde mit den Jahren stärker“, erzählt sie. „Ich habe mir beim Einschlafen oft gewünscht, am Morgen in einem anderen Körper aufzuwachen.“ Der Entschluss, eine Geschlechtsumwandlung vornehmen zu lassen, kam dennoch nicht über Nacht. „Das war ein langer Entscheidungsprozess, der lange vor dem Eingriff begann“, sagt sie. Und der begleitet war von vielen Ängsten. „Ich hatte Hemmungen, allen von meinem Entschluss zu erzählen, und ich hatte Angst, dass ich im Zuge der Therapie vielleicht gar nicht als transsexuell eingestuft werden würde“, sagt sie. „Dann hätte ich nicht gewusst, wie’s weitergeht.“

Ihre Sorgen waren unbegründet. „Mein Vater war anfangs entsetzt, aber jetzt geht er toll damit um“, erzählt sie. Auch Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen hätten positiv reagiert. „Viele haben mir gestanden, dass sie es schon vermutet haben. Das war eine Bestätigung für mich.“ Gleichzeitig hat sie sich als Lesbierin geoutet.

Vor vier Jahren hat sie dann die Operation durchführen lassen. „Dabei wird der Penis ausgeschabt, um damit eine Vagina zu formen“, erzählt sie. Nun hat sie weibliche Geschlechtsorgane und kann sogar einen Orgasmus empfinden. „Es geht mir in einer Beziehung aber nicht um Sex, sondern um Gefühl und Zärtlichkeit.“ Karin hat sich einen neuen Vornamen und neue Kleider zugelegt und muss täglich eine Östrogensalbe auftragen. „Damit wird die Testosteronproduktion gehemmt.“ Ihre einzige „Problemzone“ ist die Stimme, „die ist leider immer noch zu tief“.

Bereut hat sie ihre Entscheidung „keine Sekunde lang“, auch wenn der Weg ein langer und beschwerlicher war. „Denn jetzt geht mein Leben weiter – aber richtig!“

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