Schmäh-Packung oder gut für die Gesundheit?
Nahrungsergänzungsmittel sind Lifestyle-Produkte. Ob sie etwas nützen, wird die OÖN-Gesundheitstour am 17. Jänner, 18 Uhr, im Krankenhaus Bad Ischl klären.
Die Werbung für Nahrungsergänzungsmittel steckt die Erwartungen hoch: Eine Pille am Tag – und schon soll der Stress verschwinden, die Leistungsfähigkeit steigen, der Schnupfen erst gar nicht kommen und der Alterungsprozess verlangsamt werden. Was ist wirklich dran an den vielen Pillen, Pulvern und Getränken? Antworten darauf geben bei der OÖN-Gesundheitstour am Donnerstag, 17. Jänner, ab 18 Uhr Primar Alfons Gegenhuber, Leiter der Abteilung für Innere Medizin am Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl, Viktoria Allex, Diätologin, und Margit Wachter, Sportwissenschafterin und Uniqa-Vitalcoach.
OÖN: Wie viele Menschen greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamin C oder Eisen?
Alfons Gegenhuber: Etwa 30 Prozent der Bevölkerung nehmen Nahrungsergänzungsmittel ein. Bei den 65- bis 80-Jährigen sind es 43 Prozent der Frauen und 30 Prozent der Männer. Diese Zahlen sind aus Deutschland, treffen aber sicherlich auch auf Österreich zu.
Man liest immer wieder, dass man – wenn man sich gesund ernährt – auf diese Mittel getrost verzichten kann?
Gegenhuber: Grundsätzlich benötigt man bei ausgewogener Ernährung keine zusätzlichen Pillen. In vielen Regionen Europas aber leidet die Hälfte der älteren Erwachsenen an Vitamin-B- Mangel oder -Unterversorgung. Das kann sich negativ auf das Immunsystem auswirken. Wir wissen auch, dass viele Kinder zu wenig Folsäure und Zink aufnehmen und junge Frauen oft unter Eisenmangel leiden.
Bei welchen Bevölkerungsgruppen sind Nahrungsergänzungsmittel sonst noch sinnvoll?
Bei manchen Vegetariern, bei Veganern, Hochleistungssportlern und Personen im höheren Alter ist es wichtig, dass sie gewisse Vitamine, Spurenelemente oder Fettsäuren zu sich nehmen. Auch bei einigen Krebserkrankungen profitieren die Betroffenen.
Worauf sollte ein gesunder Mensch achten, um gut mit Mikronährstoffen versorgt zu sein?
Viktoria Allex: Man sollte sich ausgewogen ernähren, Obst und Gemüse essen, das bei uns wächst, Wert auf biologische Lebensmittel legen, sich ausreichend an der frischen Luft bewegen und viel trinken.
Können Nahrungsergänzungsmittel auch Nebenwirkungen haben?
Gegenhuber: Ja, sie können Blut- und Harnwerte verändern. Zum Beispiel sollten sie niemals mit Grapefruitsaft eingenommen werden. Vitamin-E-Präparate beeinflussen die Blutgerinnung und können in Kombination mit blutverdünnenden Medikamenten zu Blutungen führen.
Stimmt es, dass hoch dosiertes Vitamin C bei Rauchern das Risiko für Lungenkrebs erhöhen kann?
Gegenhuber: Ja.
Gesundheitstour in Bad Ischl
Die OÖN-Gesundheitstour zum Thema „Nahrungsergänzungsmittel – braucht man die wirklich?“ kommt am Donnerstag, 17. Jänner, um 18 Uhr ins Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl.
Die Experten: Primar Alfons Gegenhuber, Leiter der Abteilung für Innere Medizin am Salzkammergutklinikum Bad Ischl; Viktoria Allex, Diätologin am Klinikum Bad Ischl, Margit Wachter, Sportwissenschafterin und Uniqa-Vitalcoach.
Eintritt frei: Nach dem Gesundheitstalk besteht die Möglichkeit, mit den Experten zu sprechen. Und es gibt eine gesunde Jause.
Ja, gesunde Ernährung ist ein Lebensstil. Wir müssen unseren Körper respektieren, und nur dann wird er uns langfristig respektieren. Ich kaufe normalerweise Sachen von SPAR, wo es frisches Gemüse und viele BIO-Produkte gibt. Und die Preise sind auch sehr günstig. https://www.prospektmaschine.at/spar/aktuelle-angebote-von-mittwoch-02-01-2019-1/
man will ja nur unser Bestes - Geld
Ja - die Nahrungsergänzungsmittel können sinnvoll sein und die Gesundheit günstig beeinflussen.
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Aber sie haben auch Nebenwirkungen. Und - die Dosis macht das Gift !
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Es gibt große individuelle Unterschiede. Manche Personen haben eine gute Verdauung, und sie können die Mikronährstoffe ausreichend aus der normalen Nahrung aufnehmen. Andere Personen haben Verdauungsprobleme und ein Defizit bei der Aufnahme. Beispiel: An und für sich wäre in der Nahrung genug Eisen(II), dass es für den menschlichen Bedarf ausreicht. Warum haben dann so viele Leute einen chronischen Eisenmangel? Es sind nicht nur Frauen davon betroffen (denen wird durch die Menstruation ein Eiesenmangel "zugebilligt").
Wenn man sich ausgewogen ernährt, dh.: die Palette der Lebensmittel nutzt, und nicht sehr viel Sport macht, wird man ganz gut ohne diese Produkte leben können.
Ziemlich wissenschaftlich fundierte Aussage. Bravo.
So viel Blödsinn in so wenigen Zeilen. Über Nahrungsergänzungsmittel so in Bausch und Bogen zu sprechen, ist als wenn man einen Arzt fragt „ist Nahrung sinnvoll?“ und eine ziemlich einfältige Herangehensweise. Es gibt hunderte, wenn nicht tausende verschiedene Stoffe, und je nach Ernährungsweise und Aktivität bzw. auch Genetik sind zusätzliche Nährstoffe eben sehr wohl sinnvoll. Einfach verallgemeinert zu sagen „das braucht man nicht“ ist grenzwertig und zeugt von Unkenntnis.