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Schlanke Weihnachten

Von OÖN, 12. Dezember 2012, 00:04 Uhr
Abendessen Dinner Weihnachtsessen
(Symbolfoto) Bild: colourbox.com

Es gibt viele Ursachen für Übergewicht, die weihnachtlichen Festtagsgenüsse gehören sicher nicht dazu, sagt der deutsche Ernährungswissenschaftler Uwe Knop.

Die gute Nachricht gleich zu Beginn: „Die Weihnachtsgans ist unschuldig! Dick wird man zwischen Neujahr und Weihnachten, aber sicher nicht während der Festtage zum besinnlichen Jahresausklang“. Das sagt Uwe Knop, Ernährungswissenschafter und Buchautor von „Hunger & Lust – Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz“ (Verlag Vito von Eichborn). „Die Wissenschaft hat bisher keinen einzigen Beweis geliefert, dass Weihnachtsfeiern und Gänsebraten dick machen“, sagt Knop und erklärt: „Einzelne Lebensmittel als dickmachend abzustempeln ist wissenschaftlicher Nonsens“.

Übergewicht entwickelt sich nicht aufgrund bestimmter Speisen, sondern auf Basis eines komplexen Zusammenspiels zahlreicher Ursachen, die immer ganz individuell sind. „Dazu gehört insbesondere das Erbgut des Einzelnen“, sagt Knop und nennt weitere Gründe: emotionales Essen (aus Frust, Kummer oder Stress), Schlafmangel, die soziale Schicht oder das Bildungsniveau. Auch Krankheiten oder Medikamente könnten zur Fetteinlagerung führen.

Die Einteilung in gesunde und ungesunde Lebensmittel hat also keinen Sinn. „Empfehlungen zu gesunder Ernährung und der Glaube an den Weihnachtsmann haben eines gemeinsam: Beide basieren nicht auf wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen, sondern auf Vermutungen, Überlieferungen und Wünschen“, sagt der deutsche Ernährungswissenschafter.
Mindestens 15 verschiedene Gründe können bei der Entstehung von Übergewicht individuell zusammenspielen.
Die Gene sind der wichtigste Faktor. Wissenschafter schätzen, dass 70 bis 80 Prozent des Körpergewichts durch das Erbgut bestimmt werden.

Emotionales Essen: Man hat keinen Hunger, isst aber trotzdem aus Frust, Kummer, Langeweile, Stress oder aufgrund traumatischer Ereignisse aus der Kindheit, beispielsweise weil Essen damals ein seelentröstender Schutzpanzer war.
Krankheiten wie zum Beispiel Schilddrüsenerkrankungen können Übergewicht verursachen.
Medikamente, die möglicherweise dick machen, sind solche gegen Bluthochdruck und Diabetes, aber auch Psychopharmaka.
Schlafmangel oder auch schlechter Schlaf können dazu führen, dass man zu dick wird. Möglicherweise wird dadurch das natürliche hormonelle Gleichgewicht gestört.

Bildung: Je niedriger die soziale Schicht und der Bildungsstand, umso höher ist die statistische Wahrscheinlichkeit für Übergewicht.

Kultureller Hintergrund: Laut Studien haben Kinder aus Südeuropa eine höhere Wahrscheinlichkeit, dick zu werden, als Kinder im Norden Europas.

Weitere Gründe, die aus Beobachtungsstudien in einen statistischen Zusammenhang mit Übergewicht gebracht werden, sind: die Einschulung, Fernsehen im Kinderzimmer, dicke Freunde, zu hohe Temperaturen in der Wohnung, Mandel-Entfernung in der Kindheit, bestimmte Darmbakterien und die Tatsache, dass Einzelkinder dicker sind als Geschwisterkinder.

„Einem Menschen, der unter seinem Übergewicht leidet, deshalb pauschal eine Diät und Bewegung zu verordnen, das wird der Komplexität krankmachender Kilos nicht gerecht“, sagt Knop. Schlimmstenfalls führe das zu Essstörungen und weiterer Gewichtszunahme. Was Weihnachten angeht, rät er: „Genießen Sie den Gänsebraten mit allen Sinnen und vollem Genuss“.

 

Intelligent

Die Kulinarische Körperintelligenz ist das individuelle Körperwissen, das über die instinktiven Gefühle Hunger und Lust unsere Ernährung bedarfsgerecht steuert, sagt Uwe Knop. Beispiel: Wenn Sie sich eine Kiwi kaufen, weil Sie denken „die hat viel Vitamin C“, dann handeln Sie aufgrund verstandesgesteuerter Intelligenz. Möchten Sie jedoch eine Kiwi essen, weil Sie spüren „darauf habe ich jetzt richtig Lust“, dann ist Ihre Kulinarische Körperintelligenz aktiv.

Gesund

Gesund ist, was schmeckt: Welchen biologischen Sinn hätte der verstandesgesteuerte Verzehr von Lebensmitteln, die man nicht mag? Uwe Knop geht davon aus: gar keinen. Denn eine solche „Zwangsernährung“ widerspricht unserer Natur. Nur schmackhafte Mahlzeiten sind ein ganzheitlich gesundes Erlebnis für Körper und Geist, das der Lebenserhaltung dient.

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