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Knapp 24 Prozent der Zehn bis 18-Jährigen psychisch angeschlagen

01. Juni 2017, 15:14 Uhr
Kanpp 24 Prozent der Zehn- bis 18-Jährigen leidet laut Studie aktuell an psychischen Problemen.
Bild: Foto: Colourbox.de

WIEN. Österreichweite Studie zeigt hohen Anteil an psychischen Störungen bei Mädchen und Buben

Knapp 24 Prozent der Zehn- bis 18-Jährigen könnten aktuell an einer psychischen Erkrankung leiden. Knapp 36 Prozent hatten laut eigener Einschätzung schon einmal eine psychische Störung. Dies geht aus der ersten österreichweiten, epidemiologischen Studie zur Häufigkeit von psychischen Erkrankungen in dieser Altersgruppe in Österreich hervor. Sie beruhte zum größten Teil auf einer Befragung. 

Die wissenschaftliche Untersuchung wurde unter der Leitung von Andreas Karwautz und Gudrun Wagner an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der MedUni Wien im AKH in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut Health Promotion Research durchgeführt und vor wenigen Tagen in "European Child and Adolescent Psychiatry" veröffentlicht. 

27 Krankheitsbilder sind - erstmals weltweit - erfasst worden, dazu wurden rund 3615 Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren in ganz Österreich befragt, davon fast 500 mit persönlichen Interviews, hieß es in einer Aussendung der MedUni Wien am Donnerstag. 

340 Schulen in ganz Österreich haben an der Studie teilgenommen. 23,9 Prozent der Probanden zeigten Hinweise auf eine aktuell bestehende psychische Störung. 35,8 Prozent berichteten von zumindest einer solchen Episode in der Vergangenheit.

Am häufigsten waren mit 15,6 Prozent Angststörungen, dann folgten neuropsychiatrische Entwicklungsstörungen mit 9,3 Prozent (z.B. ADHS-Aufmerksamkeitsstörung: 5,3 Prozent) und schließlich Depressionen mit 6,2 Prozent. 

Diese hohen Prozentsätze könnten darauf hindeuten, dass unter Heranwachsenden psychische Störungen nicht seltener als in der Gesamtbevölkerung sind. "Wir wissen aus Studien, das jeder Dritte im Laufe seines Lebens mindestens einmal an einer psychiatrischen Krankheit leidet. Jeder 15. Mensch in Europa erleidet eine Depression, jeder Siebente ist von einer Angststörung betroffen", sagte vor kurzem Christa Rados, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGPP). 

Im Detail zeigen Mädchen und Burschen unterschiedliche Störungsbilder. Während die männlichen Jugendlichen fast drei Mal so häufig an Störungen der psychischen und neuronalen Entwicklung (z.B. ADHS-Syndrom / Aufmerksamkeitsdefizits-und-Hyperaktivitätssyndrom) leiden als Mädchen und sechsmal so häufig an Verhaltensstörungen (z.B. Impulskontrolle), leiden doppelt so viele weibliche Jugendlichen an Angststörungen und sogar zehn Mal so häufig an Essstörungen als Burschen. 

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Nicht einmal die Hälfte (47,5 Prozent) jener Jugendlichen, die angaben, mindestens einmal im bisherigen Leben an einer psychischen Störung erkrankt gewesen zu sein, hatte Kontakt mit Spezialisten (z.B. einem Kinder- und Jugendpsychiater). 

Der Besuch beim zuständigen Facharzt hängt offenbar stark vom einzelnen Krankheitsbild ab: Rund 63 Prozent der befragten Jugendlichen mit ADHS waren beim Facharzt, bei Essstörungen waren es nur knapp 20 Prozent, noch weniger bei suizidalen Verhaltensstörungen (16,7 Prozent) und nicht-suizidalem, selbstverletzendem Verhalten (zehn Prozent). 

Die Gründe dafür liegen laut Studienautor Andreas Karwautz einerseits in der - immer noch bestehenden - Stigmatisierung der Erkrankungen und einer damit sehr hohen Hemmschwelle, sich einem Arzt anzuvertrauen. Hinzu kommt die zu niedrige Anzahl an Kinder- und Jugendpsychiatern und der dementsprechenden Einrichtungen in Österreich.

Karwautz sagte: "Derzeit gibt es in ganz Österreich 26 niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiater mit Kassenvertrag, und 0,04 Betten (auf entsprechenden Spitalsabteilungen; Anm.) pro 1.000 Einwohner. Da das Fach als Mangelfach definiert wurde, besteht Hoffnung auf eine Vermehrung der Ausbildungsstellen, was eine Voraussetzung einer zukünftigen Vollversorgung ist." 

Der Experte appellierte besonders an Eltern, bei deutlichen Verhaltensänderungen des Kindes unbedingt die Hilfe eines Kinder- und Jugendpsychiaters in Anspruch zu nehmen. 

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7  Kommentare
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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 02.06.2017 09:00

wie war das früher ? konnten unsere (kriegszeit-)vorfahren, eine außergewöhnliche resilienz ihr eigen nennen ??
mitnichten: alk & drogen waren an der tagesordnung auffällige wurden weggesperrt, totschweigen der schande wegen & weitaus schlechtere diagnostik - keiner traute/konnte das kind beim namen nennen !

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Plaudertasche1970 (2.682 Kommentare)
am 02.06.2017 08:01

Alles eine Sache der Erziehung und der Eltern.

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 01.06.2017 20:33

Naja Istehwurst... ist schon ein Unterschied ob man sich heute bei 50 Firmen vorstellen muss in 3 Ausscheidungsrunden, oder ob man, so wie ich Anno 1989 auf einen Lehrling 6 freie Stellen kommen und man sich die Firma aussuchen kann.

Grade halt gnadenhalber wo unterkommen vs. händeringed gesucht...

@Observer
Frag dich mal wieviele Pascher die erste und zweite Nachkriegsgeneration von ihren kriegstraumatisierten Eltern mitbekommen haben...
Kinderheime/Schulen usw, mit unglaublichen Vorkommnissen gab es in den 60er nicht umsonst...

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Selten (13.716 Kommentare)
am 01.06.2017 19:23

Mehr Psychotherapien auf Krankenschein!
Eltern, bringt uns eure Kinder!

Krank sind/ist

wohlwollendste Behandlung von Krankenständen wegen Depressionen/Burn out;

psychische Befindlichkeiten als taugliche Ausrede für jedes Versagen, von schulischer Minderleistung über unsoziale Erziehung bis zu Arbeitsunlust und Selbstverliebtheit zuzulassen,

Dauerverschreibung hoch dosierter Psychopharmaka , insbesondere für Eltern und Autofahrer;

schlechten Umgang mit Alkohol, Nahrungsmitteln, Spiel, Drogen als Krankheit zu qualifizieren;

Unkonzentriertheit/Unerzogenheit wahlweise/kumulativ als Akalkulie, ADHS oder Leagsthenie einzuordnen;

"traumatisierten" Flüchtlingen regelmäßig Arbeits- UND THERAPIEUNFÄHIGKEIT zu attestieren und ganze Clans zu therapieren, einschließlich hier geborener Kinder;

Kindern Psychopharmaka zu füttern/sie anders ins kranke Eck zu therapieren

Ritzen als selbstverletzendes Verhalten zu qualifizieren, obwohl es in die Kategorie Nagelbeißen oder Wimmerlzwicken fällt

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 01.06.2017 19:03

ach die armen Hascherl.....vom Poly gleich zum AMS und später in die Invalidenrente.....mei so arm

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observer (22.145 Kommentare)
am 01.06.2017 16:02

Ich frage mich schon, wie das mit der wirklich traumatisierten Nachkriegsgeneration war, da war keine Zeit für solche Überlegungen, da hiess es arbeiten und in die Hände spucken. Und auch noch in dern 60iger Jahren hiess es im Job was zu leisten oder man flog eben. Da waren die Burnouts und die psachischen Störungen etwas sehr seltenes. Abe rheutzutage hat man das Gefühl, dass von gewissen Kreisen den Menschen und den Jugendlichen geradezu eingimpft und suggeriert wird, dass sie eine psychische Störung oder so was ähnliches hätten, und wer es nicht hat, der ist dann der Outsider. Interessant ist, dass es sich bei diesen Kreisen regelmässig im Wissenschaftler, Ärzte etc. handelt, die sich speziell mit dieser Materei beschäftigen und mit diesen Aussagen und entprechend gestalteten Fragebögen die Wichtigkeit ihrer Arbeit und natürlich auch das Begehren nach entsprechenden Finanzmitteln untermauern wollen

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 01.06.2017 15:23

Ja wundert das noch wen? Handy ,Internet, Social Medien keine Erziehung mit Autorität ( nicht autoritär) Abschaffung jeder Leistung, und im Alltag : maximale Profitorientierung, Überstunden keine Pausen usw usw. Wir erziehen uns diese Deppen selber!!

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