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Eber attackierte auf Wiener Spielplatz Kinder: Tier erschossen

Von nachrichten.at/apa, 28. Mai 2017, 11:29 Uhr
Wildschwein
Symbolbild Bild: colourbox.de

WIEN/LINZ. Ein Cobra-Scharfschütze gab 250 Kilo schweren Keiler den Fangschuss - In Oberösterreich ist kein ähnlicher Vorfall bekannt - Allein im Kürnberger Wald gibt es schon 30 Tiere.

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist der Weg für die Wildschweine von Tschechien nach Österreich frei. Kein Wunder, dass sich die Bestände bei uns seither rapide vermehrt haben. Und als Kulturfolger haben sie mittlerweile auch die Großstadt für sich entdeckt. Wie gefährlich das für den Menschen werden kann, zeigt der jüngste Fall aus Wien: Dort hat ein ausgewachsener Keiler Samstagabend auf einem Spielplatz in der Donaustadt Kinder attackiert. Das Tier wurde von einem Cobra-Beamten erschossen.

Wie aus dem Nichts war der 250 Kilo schwere Keiler gegen 20.45 Uhr bei dem Spielplatz in der Siebenbürgerstraße aufgetaucht und auf die Kinder zugestürmt. "Sie haben sich richtig verhalten und sind sofort weggerannt", sagt Polizeisprecher Patrick Maierhofer im OÖN-Gespräch. Der Keiler versteckte sich daraufhin in einem nahen Grünstreifen im Innenhof eines Gemeindebaus. "Vermutlich ist er aus der einen Kilometer entfernten Lobau gekommen, dort gibt es einen größeren Bestand an Schwarzwild", sagt Maierhofer.

Betäubung nicht möglich

Von Augenzeugen alarmierte Polizisten versuchten zunächst vergeblich, den Keiler lebend einzufangen. "Sobald sich ihm jemand genähert hat, ist er gleich auf ihn los", sagt Maierhofer. Da sich der Bezirksjägermeister für das Stadtgebiet nicht zuständig erklärte und das Veterinäramt kein Betäubungsgewehr auftreiben konnte, wurden Polizeidiensthunde zum Einsatzort gebracht. Sie scheuchten den Keiler aus seinem Versteck, doch auch mittels Fangschlaufe ließ er sich nicht fassen.

"Wegen Gefahr im Verzug haben wir die Wohnanlage großräumig abgesperrt und Beamte in den Stiegenhäusern postiert, damit niemand das Haus verließ", sagt Maierhofer. Die Cobra wurde alarmiert. Um 23.20 Uhr kam es zum Showdown: Ein Scharfschütze postierte sich auf dem Dach eines Polizeibusses und gab dem Keiler den Fangschuss. Laut Maierhofer dürfte es sich um dasselbe Tier handeln, das bereits am Vortag in der Donaustadt Passanten erschreckt hatte.

Ihr Tisch ist reich gedeckt

Dass es in Wien ein Wildschweinproblem gibt, belegen die Abschusszahlen: "1005 Stück wurden dort in der Jagdsaison 2015/16 zur Strecke gebracht. Zum Vergleich: In ganz Oberösterreich waren es 1410.", sagt Volkmar Angermeier, stellvertretender Landesjägermeister und Bezirksjägermeister von Eferding. Allein im Kürnberger Wald gibt es bereits 30 Tiere. In Wien würden sie sich vor allem auf den Lainzer Tiergarten konzentrieren, aber auch große Parks und Naherholungsgebiete würden ihnen Lebensraum bieten.

In der Großstadt ist ihr Tisch reich gedeckt: "Sie durchwühlen Mistkübel, dringen in G’stätten und Gärten vor", so Angermeier. In Oberösterreich sei bisher kein aktenkundiger Vorfall passiert: "Das liegt daran, dass die Umgebung der Städte bei uns zu kleinstrukturiert ist, da finden sie nicht so viele Rückzugsmöglichkeiten." (Siehe Interview unten).

 

 

Drei Fragen an Volkmar Angermeier

Stellvertretender Landesjägermeister von OÖ.

Tendenz steigend: 1410 Wildschweine wurden im Vorjahr in Oberösterreich erlegt. Geht von dem intelligenten, wehrhaften Wild eine Gefahr aus?

Wäre eine Attacke wie zuletzt mitten in Wien auch bei uns möglich?

Angermeier: Bisher ist kein ähnlicher Fall bei uns aktenkundig geworden. Aber wenn ein Wildschwein gestört wird oder wenn man ihm zu nahe kommt, können vor allem Bachen mit Frischlingen und auch einzelne Keiler zum Angriff übergehen.

Was könnte zu dem Angriff auf die Kinder in der Donaustadt geführt haben?

Vermutlich hat er sich aus einem Grüngebiet in die Stadt verirrt und wurde vom Lärm und Straßenverkehr irritiert. Er muss sich bedrängt gefühlt haben.

Was macht die Bejagung des Wildschweins besonders schwierig?

Die Bejagung ist wegen der hohen Flurschäden sehr intensiv. Aber zur Strecke bringt man es am besten in kalten, schneereichen Wintern, wo man seine Fährten leicht aufspüren kann. Die sind zuletzt rar geworden.

 

 

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9  Kommentare
9  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 28.05.2017 22:09

gut so und weiter so!!!

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Feinschmeckerhas (894 Kommentare)
am 28.05.2017 21:04

Also wenn das ein 250 Kg schwerer Keiler war - sh Fotos auf der ORF HP dann ist da mit dem Redakteur die Fantasie aber ordentlich durchgegangen!
Ein solcher Keiler dieser Gewichtsklasse wird von Jägern auch "Puch 500" genannt.Kommen im Osten vor, Türkei, Rumänien, Russland usw.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 28.05.2017 22:11

was will man auch von den Schurnalistenlehrlingen anderes erwarten....

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Russenverstand (718 Kommentare)
am 28.05.2017 20:00

Und wer den Bericht im Fernsehen sah , weiß das der Eber keine Chance hat ,da in dem Bereich nur Ausländische Kinder mit Muslimischen Religionen waren. Welche die Sau ja als unrein Bezeichnen .

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weinberg93 (16.324 Kommentare)
am 28.05.2017 19:10

Zwei Bemerkungen dazu:

Dazu ist also die Cobra da. Die fehlt aber dann im Ernstfall, wenn es Terroralarm gibt!
In Restösterreich wären sicher überall mehrere Jäger schneller vor Ort, aber Wien ist anders!

Der Begriff Eber ist verharmlosend, ich denke dabei an ein Hausschwein. Ein ausgewachsenes männliches Wildschwein nennt man Keiler.

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herst (12.753 Kommentare)
am 28.05.2017 19:09

Sogenannte "Wildsauen" sind auf den Strassen Österreichs tagtäglich in grossen Mengen unterwegs,da ist der Eber am Spielplatz noch harmlos dagegen.

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Fensterputzer (5.142 Kommentare)
am 28.05.2017 16:14

Vom Veterinäramt der Stadt Wien .... kein Betäubungsmittelgewehr verfügbar sei. Lediglich eine Betäubung via Blasrohr ....

Um Spenden an die arme Stadt Wien wird gebeten. zwinkern

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weinberg93 (16.324 Kommentare)
am 28.05.2017 18:48

Mein Gott na! Jetzt ist eh nicht Schonzeit, da darf man auch mal einen Eber erschießen, bei Gefahr im Verzug auch außerhalb derv Schonzeit.

Aber ich hoffe, die Wiener sind kompetent genug und führen das Tier der Gastronomie zu, nicht der Tierkörperverwertung (Tierkadaver ist bei diesen Temperaturen sicher dann gegeben, wenn die zuständigen Behördern 30 Stunden brauchen zu entscheiden, wohin damit)

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1949wien (4.145 Kommentare)
am 28.05.2017 12:51

....ein paar Eber sollten einmal das Parlament stürmen und in diesem Saustall ordentlich umrühren!

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