Das wird mein Garten-Sommer!
Bunte Blumen, süße Beeren, laue Abende: Jetzt ist Zeit, den Garten so richtig zu genießen. ORF-Biogärtner Karl Ploberger hat sieben Tipps, damit die schönsten Wochen des Jahres noch schöner werden.
Seit Wochen ist der Sommer mit seiner Hitze (und dem leider meist sehr geringen Regenmengen) unser Begleiter. Nun beginnt für viele die Ferienzeit. Hier die Tipps, damit die schönsten Wochen des Jahres noch schöner werden.
1 Genießen! Das sollte in den nächsten Wochen im Vordergrund stehen. Also Unkraut Unkraut sein lassen und nur das Notwendigste erledigen. Wenn schon garteln, dann am zeitigen Morgen oder späten Abend. Da ist es erträglich. In südlichen Ländern hält man nicht umsonst Siesta zur Mittagszeit!
2 Gießen! Gehört zum absoluten Muss an heißen Sommertagen. Ob am Abend oder am Morgen – die Experten streiten. Ich gieße immer am Abend. Ganz wichtig: Kisterl und Kübelpflanzen täglich gießen. Rasen (so man ihn überhaupt gießt!), Blumenbeete und im Gemüsegarten nur alle paar Tage, dafür durchdringend gießen, das heißt 30 Liter/m².
3 Mähen! Wenig und niemals zu kurz! Stufe 4 bis 5 ist nun gerade richtig, denn zu kurz gemähtes Gras verbrennt in der Sonnenhitze. Niemals in diesen Tagen düngen. Den Rasenschnitt danach gleich locker auf Blumenbeete und Baumscheiben ausstreuen, das verhindert das rasche Austrocknen der Erde und unterdrückt Unkrautwuchs.
4 Düngen! Damit die Blütenpracht im Balkonkisterl lange erhalten bleibt, sollten auch Balkonblumen, die in vorgedüngte Erde gesetzt wurden, nun mit Flüssigdünger versorgt werden. Mein Tipp: halb so stark dosieren, wie vorgeschrieben und 2 Mal pro Woche düngen. Besonders Surfinien benötigen Futter, sonst gibt es Mehltau.
5 Ernten! Himbeeren, Ribisel und meine Favoriten, die Gartenheidelbeeren ("Blue Crop"), machen den Garten zum Schlaraffenland. Mit Joghurt entsteht daraus eine leichte Mahlzeit für heiße Tage. Mehrmals tragende Erdbeeren sind besonders köstlich – im Kisterl gepflanzt genau so wie im Gartenbeet. Wer noch keine Beeren im Garten hat, jetzt gibt’s all die Pflanzen im Topf. Heidelbeeren in "saure" Erde setzen!
6 Outdoor-Küche! Es ist der Trend der letzten Jahre: Mit Ofen, Minikühlschrank, Abwasch und Arbeitstisch hinaus auf die Terrasse oder in den Garten. Freilich – auch die (Grill-)Rauchzeichen gehören zu so einer Sommerküche.
7 Schatten! Sonnensegel aufhängen: Sie sehen dekorativ aus und sind auch preiswert, wenn man sie selbst anfertigt. Und beschatten ruckzuck sonnige Terrassen und Sitzplätze.
Was jetzt zu tun ist
Die Sommerzeit bringt meist wenig Arbeit. Das sollte man aber in den nächsten Wochen beachten:
Im Haus: Zimmerpflanzen nicht ans Südfenster stellen. Die Sonne verbrennt die Blätter innerhalb weniger Stunden. Ausreichend gießen. In Räumen mit Klimaanlagen mehr gießen, weil die Geräte die Luft (und damit die Erde) trocknen. Wöchentlich düngen.
Auf dem Balkon und der Terrasse: Regelmäßig gießen ist das Um und Auf jetzt im Sommer. Doch nicht aufs Düngen vergessen. Bis Mitte August werden auch die Kübelpflanzen wöchentlich (Citrus zwei Mal wöchentlich) gedüngt. Samenstände entfernen, dann gibt es bald neue Blüten.
Im Garten: Beete immer mulchen, dann trocknen sie nicht so schnell aus. Zweijährige Sommerblumen, wie Stiefmütterchen, Goldlack, etc. werden nun gesät. Rittersporn nach der Blüte abschneiden, dann gibt es noch eine zweite Blüte im Herbst.
In Katalogen, im Internet und gegen Mitte August auch in den Gärtnereien und Gartencentern Ausschau nach den Blumenzwiebeln fürs Frühjahr halten. Sie werden bald wieder angeboten.