Und bald pfeift der Wasserdampf
Honda verleast den Brennstoffzellen-Pkw Clarity Fuel Cell in den USA und Japan, aber nicht in Europa – Eine OÖN-Testfahrt rund um Baden bei Wien.
Den Startknopf drücken und die Lichtspiele am Cockpitdisplay beginnen. Und dann herrscht erst einmal Stille. Wie bei einem Elektro-Auto, nur dass ich in einem Brennstoffzellen-Fahrzeug Platz genommen habe – im Honda Clarity Fuel Cell.
"Den Wagen gibt’s nur in den USA und Japan", erzählt Honda Österreich-Chef Roland Berger in Sooß, südlich von Wien. "Und dort auch nur als Leasing-Fahrzeug." Wohlfeile 58.000 Dollar müssen US-Amerikaner einmalig hinblättern. Und 369 Dollar monatlich. Nach drei Jahren kassiert Honda den Clarity wieder ein. "Wir schauen dann nach, was sich in der Brennstoffzelle, was sich mit dem Auto getan hat." 500 Stück düsen durch die Staaten, 200 durch Japan. Und zehn Exemplare durch Dänemark, dem EU-Testmarkt. Sofern nicht ein Teil der Flotte durch die EU tingelt – wie diese Woche in Sooß.
cw-Wert über alles
Irgendwie erlitt der Clarity das Toyota-Prius-Schicksal: Die Aerodynamik bestimmt die Form, ein niedriger cw-Wert ist das Maß aller Dinge. Und trotzdem: Draußen lässt sich getrost über das Design diskutieren, drinnen kreierten die Japaner einen feinen, edlen Innenraum mit qualitativen Leder- und Holzimitaten. Zum Zungeschnalzen! Wobei 80 Prozent recyceltes Material verbaut wurde.
Der Clarity fährt lautlos weg – wie ein E-Auto. Nur das Abrollgeräusch der Reifen ist hörbar, sonst nichts.
Kein Laut
Der Wind pfeift lautlos vorbei – und der Wasserdampf akustisch deutlich wahrnehmbar durch den Auspuff. Letzteres bei einem Kick-down oder höherem Tempo. "Wir mussten den Clarity extrem dämmen", sagt Roland Berger. Die Frontscheibe ist aus diesem Grund fast so dick wie Panzerglas. "So etwas haben wir noch nie verbaut."
Das Brennstoffzellen-Auto zieht im Sport-Modus kräftig an, aber nicht so extrem wie die Kollegen von der Elektro-Fraktion. Ansonsten fährt sich der Clarity Fuel Cell "wie ein normales Auto".
Zapfhahn verriegeln – fertig
Tanken ist einfach: Schutzkappe abziehen, Zapfhahn draufstecken und verriegeln. Den Rest (Datenaustausch) checkt die Säule mit dem Auto ab. Für knapp mehr als 100 Kilometer Landstraße habe ich knapp mehr als ein Kilogramm Wasserstoff verbraucht. Preis: 9 Euro.
"Die Fabrik südlich von Chicago wird Mitte 2020 fertig, dann werden die Claritys in Serie gebaut", sagt Roland Berger über die Kooperation mit GM. Derzeit verlassen 20 Exemplare pro Monat die Fertigung – alles per Hand zusammengesetzt.
Und wann ist Österreich-Start? "Frühestens 2021."
Video: Mehr über den Honda Clarity
Honda Clarity Fuel Cell
Der Honda Clarity Fuel Cell ist 4,91 Meter lang und etwa 1900 Kilogramm schwer – um 275 Kilogramm mehr als der Vorgänger. 220 Kilogramm wiegt die Antriebseinheit – so viel, wie ein vergleichbarer Verbrenner.
Im Dauerbetrieb leistet der Antrieb 136 PS, im Sport-Modus 176 PS. Dann beschleunigt der Clarity in 9,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100.
Die beiden Gastanks (24 und 117 Liter) nehmen fünf Kilogramm Wasserstoff auf. Und dies bei 700 Bar.
Damit die Temperatur in den Tanks nicht über 85 Grad steigt, wird der Wasserstoff beim Tanken auf minus 40 Grad abgekühlt. Die Tankwände bestehen aus zwölf Millimeter dickem Alublech plus einige Schichten Kohlefaser und sind auf 11.000 Tankzyklen ausgelegt.
Der Betankungsprozess ist rasch abgeschlossen. Ein Kilogramm Wasserstoff war nach 30 Sekunden im Tank, der Vorgang selbst dauerte keine zwei Minuten.
Fünf Kilogramm reichen laut Werk für 650 Kilometer. Realistisch seien 500 Kilometer, sagt ein Honda-Sprecher. „Natürlich je nach Fahrweise.“ Die Reichweitenschwankungen durch unterschiedliche Fahrweisen seien aber nicht so groß wie bei Verbrennern.
Das Auto braucht zur Brennstoffzelle noch E-Motor, Tank im Kofferraum, Akku im Boden. So erklärt sich das Gewicht.
Die Technik ist aufwändig, voluminös, teuer. Betriebs- und Wartungskosten dürfen auch extrem sein.
Er ist immerhin 200kg leichter als ein Tesla 100D.
Auch mein 1,2 Liter Benziner Mittel/Kompaktklasse-Kombi hat schon 1600kg Leergewicht.
Kann man aber nicht vergleichen, der Tesla hat einen Kofferraum, bessere Fahrleistungen und einfache wartungsfreie Technik.
Beim E-Auto ist der Luftwiderstand entscheidend, das Gewicht weit weniger da beim Bremsen rekuperiert wird.
Bescheidene Frage: Auf welchen Bäumen wächst Wasserstoff ?
Bescheidene Frage 2: Wo sind die Wasserstoffvorkommen zum anbohren?
Bis die gefunden sind wird Wasserstoff aus Erdgas und Erdöl hergestellt.
Nein.
Wasserstoff wird aus Wasser hergestellt, idealerweise aus regenerativen Quellen.
Er verbrennt auch wieder zu Wasser.
Erdgas könnte direkt als Energieträger für die Brennstoffzelle verwendet werden.
Der Gesamtwirkungsgrad ist geringer als bei Benzin/Diesel, aber es wird halt bei Produktion mit regenerativen Stromquellen kein CO2 erzeugt.
Elektrolyse von Wasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Wasserelektrolyse
Diese Form der Umwandlung von Wasser zu Wasserstoff wurde erstmals um 1800 vom deutschen Chemiker Johann Wilhelm Ritter nachgewiesen. Die Reaktion findet in einem mit leitfähigem Elektrolyten (Salze, Säuren, Basen) gefüllten Gefäß statt, in dem sich zwei Elektroden befinden, die mit Gleichstrom betrieben werden.
Das Verfahren ergibt energiewirtschaftlich nur dann einen Sinn, wenn auch der erzeugte reine Sauerstoff verwendet werden kann und nicht einfach an die Luft abgegeben wird. Der energetische Wirkungsgrad der Elektrolyse von Wasser liegt bei über 70 %. Mehrere Anlagenhersteller (z. B. Electrolyser Corp., Brown Boveri, Lurgi, De Nora, Epoch Energy Technology Corp.) bieten große Elektrolysegeräte mit einem noch höheren Wirkungsgrad – über 80 % – an. Wissenschaftler des MIT haben einen Katalysator entwickelt, der die Effizienz der Elektrolyse von Wasser auf nahezu 100 % steigern soll.[6]
https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffherstellung
H2 aus H2O ist viel zu teuer, daher wird überwiegend aus Erdgas erzeugt.
Elektrolyse bleibt wirtschaftlich sinnlos auch wenn Strom saubillig wird, dann kann man diesen direkt ohne H2-Irrweg in E-Autos laden.
Endlich! Ich sehe eher in Wasserstoff und nicht in Elektro die Zukunft
@felixh
bin ganz deiner Meinung.
Aber die Lobby der Energieversorger in Brüssel ist sehr mächtig und die müssen wieder Gewinne erwirtschaften. Und um nichts anderes geht es im Fall der "sauberen" Elektromobilität mittels Akkus.
Erdöl- und Autolobby hat bisher verhindert
Öl wird man in Zukunft viel weniger brauchen.
Big Oil und Opec-Staaten sind sind schon im Panikmodus.
Brüssel und die EU-Autoindustrie haben verschlafen oder gemauert.
EU, Auto und Öl sind nur Zuschauer beim globalen Wandel der Mobilität durch den Fortschritt der Speichertechnik.
In ein paar Jahren sind E-Autos wirtschaftlicher als Verbrenner.
Die "Stromlobby" hat dazu gar nichts beigetragen.
Ich sehe die Zukunft in beiden Systemen.
Endlich kommt Vernunft in die Sache. Wasserdampf und Hybrid werden die Zukunft sein.
Kasperl -> zum Herstellen von Wasserstoff brauchst so viel Strom -> dass du gleich elektrisch fahren kannst