Messerattacke eines 19-Jährigen schockt London
LONDON. Psychisch kranker Norweger mit somalischen Wurzeln erstach eine Frau und verletzte fünf weitere Personen.
Ein Angreifer hat am Mittwochabend im Londoner Bezirk Camden auf offener Straße mit einem Messer auf Passanten eingestochen. Bei dem Täter, einem 19-jährigen Norweger mit somalischen Wurzeln, gebe es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund, gab die Londoner Polizei gestern bekannt.
Der Tatort Russell Square liegt im Herzen des Londoner Stadtteils Bloomsbury, in unmittelbarer Nachbarschaft des British Museum. Die Sicherheitskräfte waren um 22.33 Uhr alarmiert worden und trafen Minuten später am Tatort ein. Dort konnten sie den 19-Jährigen, der laut Zeugenberichten wahllos auf Passanten eingestochen hatte, mittels eines Taser-Elektroschockers außer Gefecht setzen und verhaften.
Für eine etwa 60-jährige US-Amerikanerin kam jede Hilfe zu spät. Sie starb noch am Tatort. Fünf weitere Menschen wurden verletzt. Sie stammen der Polizei zufolge aus den USA, Australien, Israel und Großbritannien. Drei davon konnten später aus dem Krankenhaus entlassen werden. Über den Zustand der beiden anderen Opfer war vorerst nichts bekannt.
Laut Polizei weist alles darauf hin, dass der Täter psychisch krank ist. Die Tat sei wahrscheinlich spontan gewesen und die Opfer willkürlich ausgewählt.
Die Sicherheitsmaßnahmen in London wurden vorsorglich erhöht. Die Attacke ereignete sich nur wenige Stunden nachdem Scotland Yard eine neue Einheit von bewaffneten Polizisten der Öffentlichkeit präsentiert hatte. Traditionellerweise trägt der britische "Bobby", der Streifenpolizist, keine Waffe. Bei Gewalteinsätzen werden Spezialeinheiten eingesetzt, aber im gesamten Vereinigten Königreich gab es bisher weniger als 6000 bewaffnete Polizisten. In Zukunft sollen allein in London 600 weitere "Firearms Officer" für die Terrorabwehr eingesetzt werden.
Zweithöchste Warnstufe
Mit Präzisionsgewehren und semiautomatischen Glock-Maschinenpistolen ausgerüstet, werden diese Spezialkräfte künftig die Hauptstadt sichern. Bürgermeister Zadiq Khan sagte, dass es Ziel der "Operation Hercules" sei, mögliche Täter abzuschrecken und die Öffentlichkeit zu beruhigen. Man müsse davon ausgehen, dass ein Terroranschlag in London nicht mehr eine Frage des "Ob", sondern nur noch des "Wann" sei. Die offizielle Warnstufe liegt in Großbritannien seit einem Jahr bei der zweithöchsten Stufe "ernst".
...semiautomatischen Glock-Maschinenpistolen... Liebe OÖN-Redaktion, das ist ein Widerspruch in sich! Eine Maschinenpistole ist eine vollautomatische Schußwaffe bzw. eine semiautomatische Waffe ist keine Maschinenpistole!!!!