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Verfall von Lira, Peso und Rupie weckt Sorge vor weltweiter Währungskrise

01. September 2018, 00:04 Uhr
Verfall von Lira, Peso und Rupie weckt Sorge vor weltweiter Währungskrise
Die Lage in Argentinien ist prekär: Die Landeswährung Peso büßte seit Jahresbeginn rund 54 Prozent an Wert gegenüber dem US-Dollar ein. Bild: AFP

ANKARA. Kurssturz der türkischen Lira reißt andere Schwellenländer wie Argentinien und Indien mit in die Tiefe – Erdogan erhöht Steuern auf Guthaben in ausländischer Währung.

Die Angst vor einer globalen Währungskrise wächst. Im Sog des Verfalls der türkischen Lira rutschen Währungen anderer Länder in den Keller. Argentinien, Indien und Indonesien drohen durch Wertverluste ihrer Landeswährungen Rezessionen oder sogar Finanzierungskrisen.

Die Lira hat seit Jahresbeginn mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Dollar eingebüßt. Die Regierung will nun gegensteuern. Gestern, Freitag, hat die Türkei die Steuern auf Guthaben in ausländischer Währung erhöht, um die eigene Währung zu stützen. Die Quellensteuer auf Einlagen in ausländischer Währung von bis zu sechs Monaten wurde von 18 auf 20 Prozent angehoben. Die Steuern auf Einlagen von bis zu einem Jahr stiegen von 15 auf 20 Prozent.

Anders sieht es bei der Quellensteuer auf Einlagen in Lira aus: Diese wurde bei Einlagen von bis zu sechs Monaten von 15 auf fünf Prozent gesenkt, bei Einlagen von mehr als einem Jahr von zehn auf null Prozent.

Erdogan lehnt höhere Zinsen ab

Mit den Änderungen soll die Anlage von Lira für türkische Sparer und Firmen attraktiver werden. Die Regierung drängt darauf, dass Türken ihre Devisen in Lira umtauschen. Ökonomen zufolge wäre allerdings eine Zinserhöhung hilfreicher. Präsident Recep Tayyip Erdogan sagt aber, Zinsen seien "Instrumente der Ausbeutung".

Nicht weniger ernst ist die Lage in Argentinien. Die Landeswährung Peso verlor seit Jahresbeginn rund 54 Prozent an Wert. Dafür gibt es viele Gründe: Im April ließ eine Dürre die Agrarproduktion und somit Exporterlöse einbrechen. Die Energiepreise zogen an, zur gleichen Zeit stiegen in den USA die Zinsen. Dies und mehr als 200 Milliarden Dollar (171 Milliarden Euro) Schulden im Ausland führten zur prekären Lage.

Argentinien hob den Leitzins für einwöchiges Zentralbankgeld von 15 auf 60 Prozent an. Zudem bat die Regierung den Internationalen Währungsfonds erneut um Hilfe. Ein Hilfspaket um 50 Milliarden US-Dollar soll schneller als geplant ausbezahlt werden.

Sorgen gibt es auch in Indien und Indonesien. Die indische Rupie erreichte ein Rekordtief. Für einen US-Dollar müssen 71 Rupien gezahlt werden. Die indonesische Währung Rupiah fiel auf das Niveau von 1998, als sich das Land in einer massiven Finanzkrise befand.

Gelassener betrachtet Raiffeisenlandesbank-General Heinrich Schaller die Situation: "Mir bereitet diese Entwicklung noch keine Sorgen. Wir müssen sie aber genau beobachten." Als Auslöser sieht Schaller die Meldungen über internationale Handelskriege: "Derzeit sind sehr starke nationale Interessen im Spiel, und das schadet den schwächeren Ländern. Da ziehen sich dann Investoren zurück."

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8  Kommentare
8  Kommentare
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boris (1.939 Kommentare)
am 02.09.2018 11:35

Das Problem dieser Staaten ist wohl meist hausgemacht, indem die umlaufende Geldmenge den Wert der Wirtschaftsleistung bei weitem übersteigt. Das ist eigentlich Betrug des Staates und der staatlichen Einrichtungen an der eigenen Bevölkerung.
Es gibt eine einfache Regel dies zu erkennen: Bei jeder "Einführung" einer neuen Währung sind die Preise für alltägliche Dinge im einstelligen Bereich. Z.B. kostet 1 kg Brot je nach Qualität einen oder ein paar Euro. Das gleiche gilt für eine Tasse Kaffee, eine Flasche Bier, ein Glas Wein usw. Steigen diese Beträge aber in Hunderter oder Tausender Bereiche, so wurde ohne Rücksicht auf die reale Wirtschaftsleistung nur Geld gedruckt und das Geld ist dann das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt wurde (siehe Venezuela). In Wahrheit werden die Dinge nicht wirklich teuer, sondern das Geld wertloser. Das Gegenteil hievon ist der Schweizer Franken - kleine Land - stabile Währung.

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jago (57.723 Kommentare)
am 01.09.2018 21:40

Es wird nicht anders gehen als mit einer Radikalkur im Kapitalismus:

1. Aktientausch und alle anderen Konzentrationen müssen 100% besteuert werden, wenns geht noch höher.

2. Kapital in der Hand von Banken muss weggesteuert werden. Die Bank weiß zu viel, das ist tödlich für den Dienst- und Warenmarkt.

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boris (1.939 Kommentare)
am 02.09.2018 11:37

So viel Unsinn in ein paar Zeilen hab ich noch nie gelesen.

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( Kommentare)
am 02.09.2018 21:24

Danke !!!

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meisteral (11.616 Kommentare)
am 01.09.2018 10:19

Erdolf for Weltbankpräsident!

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am 01.09.2018 09:41

Das muss mir erst einer erklären, was das wirtschaftliche (Dauer-)Problem der Argentinier mit dem Verfall der Lira in der Türkei zu tun hat!

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jago (57.723 Kommentare)
am 01.09.2018 21:33

Nix, Argentinien hat viel zu viel Chemie gespritzt. Jetzt sind so gut wie alle Bienen tot. Außerdem importieren die USA eh kein Soja mehr.

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Laubfrosch11 (2.739 Kommentare)
am 01.09.2018 09:41

Der iranische Rial hat ebenfalls stark an Wert eingebüßt aufgrund der US Sanktionen. Trump ist mit Ursache der sich abzeichnenden weltweiten Wirtschaftskrise.

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