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Zwischen Bildung und multikultureller Veränderung

21. Jänner 2015, 12:02 Uhr
foto: VOLKER WEIHBOLD goethestrasse linz Bild: VOLKER WEIHBOLD

In der Goethestraße liegt eine in Oberösterreich einzigartige höhere Schule: Die HTL hat 1696 Schüler und Schülerinnen.

  • In der Goethestraße liegt eine in Oberösterreich einzigartige höhere Schule: Die HTL hat 1696 Schüler und Schülerinnen.
  • Der Wandel: Wo einst eine Linzer Zeitgeist-Elite im kühl gestylten Lokal feierte, wird heute indisch aufgekocht.

Goethestraße

Der Name der 1,3 Kilometer langen Straße ist hochnobel. 1869 wurde die Straße nach dem Dichterfürsten Johann Wolfgang Goethe (1749–1832) benannt. Doch es ist nicht alles vornehm in der Straße, die sich vom Volksgarten an der Landstraße hinunter bis zur Liebigstraße im Franckviertel erstreckt.

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Hier in der Goethestraße befindet sich die erste Peep-Show Oberösterreichs. Hier hatte Tibor Foco, der des Mordes an einer Prostituierten verdächtige Ex-Rennfahrer, sein Rotlicht-Lokal. Foco ist seit April 1995 auf der Flucht.

Doch die Goethestraße, das war und ist für viele Linzerinnen und Linzer gleichbedeutend mit der HTL. Bevor in den Siebzigerjahren die zweite HTL in der Paul-Hahn-Straße entstand, war die Goethestraße der HTL-Standort schlechthin.

Gegenüber der HTL im damaligen Gasthaus "Wilder Mann" tagten seinerzeit regelmäßig Linzer Umweltschützer. Ein musikalisches Zentrum war damals an der Ecke Goethe-/Humboldtstraße: das Musikhaus Willburger war Pilgerstätte für Pop-Musiker. Ein Stückerl weiter östlich schien Linz Anfang der Achtzigerjahre international geworden zu sein: wo heute das indische Restaurant Bombay Palace ist, war damals das Zeigeist-Lokal E-Schmid.

Das E-Schmid gibt es längst nicht mehr, Willburger hat ebenso zugesperrt. Heute ist die Goethestraße, die das von vielen Türken bewohnte Neustadtviertel durchquert, multikulturell.

Interessantes zur Goethestraße

  • Der Hauptsitz der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich ist zwischen dem Südbahnhofmarkt und der Goethestraße. Dort angesiedelt ist auch das Karl Schallerhaus, ehemaliger Kindergarten der Firma Franck.
  • 1982 wurde im Gasthaus „Wilder Mann“ in der Goethestraße die Bürgerinitiative „Linzer Luft“ gegründet. Die Gruppe setzte sich für die Sanierung der besonders durch die Industrie stark belasteten Luft ein.
  • Am Anfang der Goethestraße auf Nummer 13 hat die Fahrschule Noha ihren Sitz. Wer hier das Fahren lernt, der kann sich sicher sein, dass Stadtverkehr und einparken bis zur Perfektion beherrscht werden.
  • Als Wolfgang Haas vor zwei Jahren sein Antiquariat (Nummer 54) eröffnet hat, hat er sich ganz bewusst für diesen Namen entschieden. „Ich habe hauptsächlich Bücher, auch Platten. Und die haben beide Cover.“ Auch hübschen Krimskrams gibt es bei Haas.
  • Seit 1869 ist die Straße nach Johann Wolfgang Goethe (1749–1832) benannt.

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„Die HTL wurde 1889 an diesem Standort als k. u. k. Staats-Handwerkerschule gegründet.“

HTL-Direktor Christian Armbruster, Chef von 200 Lehrern und 1696 Schülern

Hier haben Maturanten Job-Garantie

Wie viele Schülerinnen und Schüler hat die Höhere Technische Bundeslehranstalt (HTL) in der Linzer Goethestraße? Eine kleine private Umfrage brachte ein verblüffendes Ergebnis. Alle Befragten tippten auf eine dreistellige Schülerzahl. „Wir haben 1096 Schüler und 623 Schülerinnen“, sagt der Architekt Christian Armbruster, der seit dem vergangenen Jahr die riesige Schule leitet.

200 Lehrer und Lehrerinnen unterrichten in den 62 Klassen der riesigen Schule, die auch in der Goetheschule in der Südtirolerstraße 13 und in der Schillerstraße 14 einquartiert ist. Zudem gibt es einen Neubau im Hof mit elf Klassenzimmern, einem Turnsaal und einem Konferenzzimmer sowie einer Dachterrasse für die Schüler.

Eigentlich besteht die HTL Bau und Design in der Goethestraße aus zwei Schulen. Der eine Ausbildungszweig ist Bautechnik, zu dem Hoch-, Tief- und Holzbau sowie Bauwirtschaft gehören. Die zweite Sparte ist Grafik und Kommunikations-Design. 150 Schülerinnen und Schüler haben heuer den Bautechnik-Zweig abgeschlossen und 50 Grafik und Design.

Auch Kollegs und Fachschule

Zusätzlich zum klassischen Schulbetrieb gibt es auch mehrsemestrige Kollegs für Hoch- und Tiefbau, Grafik und Design, für Innenarchitektur und die dreieinhalbjährige Bautechnik-Fachschule mit Praxis-Schwerpunkt.

Im Grunde ist die HTL Goethestraße 125 Jahre alt. „Sie wurde 1889 an diesem Standort als k. u. k. Staats-Handwerkerschule gegründet“, sagt Direktor Armbruster. Die Schule ist einzigartig in Oberrösterreich. Denn im ganzen Bundesland gibt es keine andere Bautechnik-HTL. Die nächsten sind in Salzburg und in Krems.

Die Berufsaussichten vor allem der Bautechnik-Absolventen sind ausgezeichnet. „Eine Bautechnik-Matura ist geradezu eine Job-Garantie“, sagt Direktor Armbruster.

Wärmestube

Caritas Wärmestube Goethestraße Ecke Dinghoferstraße Bild: VOLKER WEIHBOLD

Interview mit Klaus Schwarzgruber

Ein Platz für Menschen, die wenig bis nichts haben: Für den 49-jährigen Leiter der Wärmestube und der Fraueneinrichtung „Frida“ der Caritas ist dieser Umgang tägliches (Arbeits-)Brot. Er leitet die Einrichtungen seit Februar dieses Jahres.

  1. Welche Schicksale haben Menschen, die zu Ihnen in die Wärmestube kommen?

    Es sind ganz einfach Menschen in Not. Ohne Essen, ohne Wohnung, ohne Arbeit. Die Wärmestube ist für gemischtes Publikum, die Einrichtung Frida ist ein Schutzraum für Frauen, die auch ihre Kinder mitnehmen können. Bei uns gibt es Essen, Getränke oder aber auch eine warme Dusche und eine kleine Wäscherei. Unsere Klientel ist von 17 Jahren bis über 80 Jahre alt.
  2. Ihre Arbeit ist nicht immer leicht – was sind die schönen Momente?

    Das Schicksal einer Frau etwa, die jetzt gut zwei Jahre bei uns war. Sie hat häusliche Gewalt erlebt und ist dann mit Alkohol völlig abgestürzt. Vor kurzem hat sie sich bei uns verabschiedet – sie hat Arbeit gefunden und eine Wohnung. Wir haben sie begleitet und ihr helfen können.
  3. Vor etwa einem Jahr gab es Aufregung, weil Menschen abgewiesen worden sind.

    Wir haben 60 Plätze und oft sind 80 Menschen bei uns. Damals waren es bis zu 200 und es kamen viele aggressive Leute, hauptsächlich aus Osteuropa. Wenn wir Menschen abweisen müssen, ist das sehr schlimm, aber seither ist wieder Ruhe bei uns eingekehrt.
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