„Wenn Hirscher keine Medaille holt, ist das tragisch“
Ski-Weltmeisterschaft: Vier Fernsehmoderatoren aus Oberösterreich berichten für den ORF aus Schladming.
„Beim Fußball ist man als Kommentator mit schuld, wenn die bevorzugte Mannschaft des Fernsehzuschauers verliert, beim Ski- fahren reagiert das Publikum so gut wie immer positiv“, sagt Oliver Polzer im OÖN-Gespräch.
Der 40-Jährige wird bei der Ski-WM in Schladming (4.–17. Februar) die Abfahrt, den Super-G, den Riesentorlauf und den Slalom der Herren kommentieren, außerdem im Zielraum keuchende Sieger wie Verlierer befragen und nach Hintergrund-Geschichten stöbern.
Im Studio wechselt sich Polzer mit Ernst Hausleitner (44) ab. Der gebürtige Grieskirchner und ehemalige OÖN-Mitarbeiter erlebt in Schladming seine fünfte Ski-WM. Aus dem Ennstal wird er den Riesentorlauf und den Slalom der Damen kommentieren, bei allen anderen Rennen fängt er Athleten-Stimmen im Zielraum ein. Mit seiner feinen Balance zwischen Unterhaltung und Experten-Wissen hat Hausleitner die Einschaltquoten bei Formel-1-Übertragungen gesteigert, „in der Formel 1 bekommt man allerdings mehr Publikumsresonanzen“, sagt er. Hausleitner bangt, ob die WM die richtigen Sieger küren wird. „Es sollen die vorne sein, die die ganze Saison über dominieren. Wenn etwa Marcel Hirscher keine Medaille holt, ist das tragisch.“
Peter Brunner (38) kommentierte als Teenager Trabrennen in Wels, bei Ski-Weltmeisterschaften ist er seit 1999 (Vail/USA) dabei, in Schladming teilt er sich die Damen-Rennen mit Hausleitner. Eine Ski-Übertragung werde von besonderer Dynamik getragen, sagt Brunner, „weil es eine Zeitsportart ist – im Gegensatz zum Fußball oder zu Radrennen, wo der Kommentator eine Taktik lesen muss“.
Der Vater war Skilehrer
Christian Diendorfer wuchs in der Gegend um den Hochficht auf. Sein Vater Karl war Sport- und Skilehrer, der den Parallelschwung beim ehemaligen ÖSV-Cheftrainer Charly Kahr erlernt hat, „also bin ich auch schon als Dreijähriger auf Ski gestanden“, sagt Diendorfer. Schladming ist seine zweite WM, dort ist der 38-Jährige ORF-Beauftragter für alle Interviews aus dem heimischen Herren-Lager. „Ich bin der Wasserstandsmelder“, sagt Diendorfer – freie, flexible Interviewführung entspreche exakt seinen Talenten.
Ihre WM-Premiere beim ORF gibt die 25-jährige Linzerin Alina Zellhofer. Sie ist Mitarbeiterin im Reporterpool, sie versorgt ZiB-Sendungen und andere Formate des Aktuellen Dienstes sowie der Information mit Beiträgen. Sportlich kommt die Tochter des ehemaligen Bundesliga-Trainers Georg Zellhofer aus der Fußballbranche, aber „Ski- fahren geht auch ganz gut“. Die beiden kritisieren einander gerne gegenseitig: „Als mein Vater noch Fußball-Experte bei Sky war, hat er mich um meine Meinung zu seinen Fernseh-Auftritten gefragt, und ich frage ihn um seine Einschätzung.“ Das sei auch unter dem Aspekt der rivalisierenden Sender ORF und Sky passiert, sagt Zellhofer und lacht. In Schladming hat sie Glück: Sky überträgt keine Skirennen.
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Für wen???
I z.B. sähe das ziemlich entspannt!
Ich bin begeisterte Skifahrerin und vervolge nahezu jedes Weltcuprennen. Freue mich natürlich wenn am Stockerl Österreiche/innen stehen. In der heutigen Zeit es als tragisch zu bezeichnen wenn das einmal nicht so ist - da fehlen mir die Worte. Es sollte mal ein wenig über die Wertigkeit nachgedacht werden.
Tragisch?
Eine Nationale Katastrophe wär das.
Nun ja-sie kennen ja die Medien...
Es sollte mal ein wenig über die Wertigkeit nachgedacht werden.
wie recht du hast ...
tragisch ist für mich das was in Syrien ; Mali , Egypt passiert wo unschuldige menschen zu tode kommen , dauerhaft invalide werden und familien mitglieder sowie freunde verlieren...
mitunter weil sich immer wieder fremde staaten in angelegenheit einmischen nur um ihre wirtschaftliche gier zu decken ... KOLONIALISMUS PUR !
ich haben!
aber ich bin auch in meiner vefassung nicht von dritten abhängig!
man immer schauen, das man's hat wenn man's braucht!