Wird Hirscher in St. Moritz zum "Mister Ski-WM"?
LINZ. Volles Programm: Der Salzburger Weltcup-Seriensieger wird ab Montag bei der Weltmeisterschaft zur Allzweckwaffe des ÖSV.
"Jede Startnummer, die mir der Teamchef gibt, werde ich anziehen und voll da sein!" Dieses Versprechen von Marcel Hirscher klingt für seine Konkurrenten vor der am Dienstag in St. Moritz beginnenden Ski-WM wohl wie eine gefährliche Drohung. Obwohl der 27-jährige Salzburger nach fünf Weltcup-Gesamtsiegen auch die sechste Kristallkugel in Reichweite hat, ist sein Erfolgshunger lange nicht gestellt. Hirscher könnte in St. Moritz zum "Mister Ski-WM" werden.
Nach seinem frühen Aus in der ersten Runde des Parallelslaloms von Stockholm am Dienstag hat sich der Salzburger eine Auszeit gegönnt und hat die Ski in den Keller gestellt. Regeneration war wichtiger als das Training. In den nächsten Tagen wird Hirscher in St. Moritz zum Marathon-Mann. Geplant sind Starts im Super-G, der Super-Kombination, im Teambewerb und in den Paradedisziplinen Riesentorlauf und Slalom.
Am Sonntag wird er mit seinem Team im Nobel-Skiort sein Quartier beziehen, am Montag fällt beim ersten Abfahrtstraining gleich eine wichtige Entscheidung. "Sollte ich in der Abfahrt fünf Sekunden hinten liegen, nützt mir das für die Super-Kombi wenig, weil ein solcher Rückstand auf dem leichten Slalomhang nicht aufzuholen wäre", sagt Hirscher. Offiziell werden nach dem Training von der ÖSV-Teamführung die restlichen drei Startplätze für den Super-G am Mittwoch vergeben (nur Hannes Reichelt als Titelverteidiger und Matthias Mayer als Kitzbühel-Sieger sind gesetzt). Inoffiziell hat wohl auch Hirscher eine fixe Startzusage, sollte er das Rennen fahren wollen. ÖSV-Cheftrainer Andreas Puelacher weiß genau, dass er mit dem Salzburger eine Allzweckwaffe hat, egal auf welcher Piste um Medaillen gekämpft wird. Im Vorjahr war Hirscher in St. Moritz beim Weltcupfinale im Super-G als Fünfter jedenfalls der beste ÖSV-Mann.
Ski-Fest mit 140.000 Fans
Die WM-Organisatoren in St. Moritz sind startklar. Der Heimatort von FIS-Präsident Gian Franco Kasper hat ein Budget von 65 Millionen Franken (60,80 Mio. Euro) in die Hand genommen und verspricht eine stimmungsvolle WM. Insgesamt 30 TV-Stationen werden die Rennen übertragen, 1500 MedienVertreter sind akkreditiert. 600 Aktive aus 77 Nationen nehmen teil. Die Veranstalter rechnen in den beiden WM-Wochen mit 140.000 Zuschauern.
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