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Eine WM der Kontraste

17. Februar 2015, 00:05 Uhr
Anna Fenninger  Bild: (GEPA pictures)

VAIL/BEAVER CREEK. Die Ski-WM in Vail und Beaver Creek hatte nicht nur für Österreichs Team Licht und Schatten zu bieten - Eine Analyse.

Licht

Salzburger Paarlauf: Marcel Hirscher und Anna Fenninger, beide 25 Jahre alt und aus dem Salzburger Tennengau, wurden in Vail ihrer Favoritenrolle gerecht. Zu zweit hatten sie mit vier Gold- und zwei Silbermedaillen die Nationenwertung gewonnen.

US-Happy-End: Mikaela Shiffrin mit Gold im Slalom und Ted Ligety als Riese im Riesentorlauf retteten im letzten Moment den US-Amerikanern ihre Heim-WM. US-Alpindirektor Patrick Rieml durfte spät, aber doch erleichtert aufatmen.

Comeback-Helden: Bode Miller und Aksel Lund Svindal haben zwar in Vail bei ihren Comeback-Rennen nicht den Sprung auf das Stockerl geschafft, sie verdienen aber Tapferkeitsmedaillen. Millers Sturz im Super-G erregte in den US-Medien mehr Aufmerksamkeit als so mancher Siegeslauf. Wäre schade, wenn das die letzte Nummer des 37-jährigen US-Amerikaners im Skizirkus gewesen wäre.

Tinas Teamwork: Gemeinsam mit Anna Fenninger war Tina Maze mit zwei Goldmedaillen und einer Silbernen die erfolgreichste Rennläuferin der WM. Das Privatteam hinter der Slowenin hat perfekt gearbeitet. Am Ende ging der 30-Jährigen in der dünnen Höhenluft die Puste aus. Bei den nächsten Weltcuprennen in ihrer Heimat kann sie am Wochenende in Marburg tief durchatmen.

Schweizer Tempo-Macher: Viel hat die Schweiz bei der WM nicht gewonnen, ausgerechnet in der Königsdisziplin, der Herren-Abfahrt, schlugen die Eidgenossen zu. Patrick Küng wurde Weltmeister, Beat Feuz holte Bronze – gefeiert wurde in Beaver Creek unter anderem in der Arlberg-Lounge. Österreich glänzte auch in der ungewohnten Rolle des fairen Verlierers.

Frühlingsgefühle: Nach Startproblemen steigerte sich das Wetter in der WM-Region zur Hochform. Vor allem in der zweiten Woche gab es Frühlingstemperaturen. Jene Journalisten, die bei der WM sehr beschäftigt waren, kommen wie braungebrannte Sommerurlauber heim.

Steh-auf-Mann: Der Tscheche Ondrej Bank versetzte die Zuschauer im Stadion mit seinem Sturz in der Herren-Abfahrt in eine Schockstarre. Dass er noch am selben Tag das Krankenhaus verlassen konnte, grenzte an ein Wunder.

Grafik: Die Sieger von Beaver Creek

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Sieger Ski WM

PDF-Datei vom 16.02.2015 (1.429,36 KB)

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Schatten

Hymnischer Singsang: Da hat doch der Kinderchor von Vail glatt den alten Text der österreichischen Bundeshymne einstudiert und auf die großen Töchter unseres Vaterlandes gepfiffen. Die politische Debatte im Land der Berge war nicht nur lächerlich, sondern auch überflüssig.

Millionenshow: Der Skisport ist in den USA ein noch elitäreres Vergnügen als das Golfspielen. Die Lift-Tageskarte für einen Erwachsenen kostet 145 Dollar (128,60 Euro). Eine Nacht im Hotel "Charter", wo die ÖSV-Stars wohnten, bekommt man ab 315 Dollar (279,38 Euro). Im Pressezentrum legte man für einen Cheeseburger, Pommes und ein Getränk 35 Dollar (31,04 Euro) ab.

Schwarz-weiß-Denken: Okay, die Herren-Abfahrt ist für Österreich wirklich ganz, ganz schlecht gelaufen. Matthias Mayer belegte als bester ÖSV-Athlet Rang zwölf – das war das schlechteste WM-Ergebnis der Geschichte in der Königsdisziplin. Natürlich tut das weh, aber vom himmelhohen Jubel nach Super-G-Gold gleich so tief in den Keller zu fallen und ein verhautes Rennen als Desaster oder Katastrophe zu bezeichnen, ist schon etwas heftig.

Mamma mia: Eher ein Desaster war die WM für das italienische Skiteam. Es musste ohne Medaille die Heimreise antreten, obwohl Italien im aktuellen Winter im Nationencup auf Platz zwei hinter Österreich liegt.

Slalom-K. o.: Wie bei der Herren-Abfahrt gab es auch im Herren-Slalom für das ÖSV-Team einen Tiefschlag. Nach Marcel Hirschers Ausfall vor dem Ziel war der zwölfte Platz von Reinfried Herbst nur ein schwacher Trost. Dass mit Fritz Dopfer und Felix Neureuther zwei Deutsche aufs Podest fuhren, hob die Stimmung auch nicht.

Eigentor: Was die TV-Einschaltquote betrifft, ist der alpine Skisport in Österreich kaum zu überbieten. Die WM-Rennen sahen regelmäßig mehr als eine Million TV-Schauer. Und gerade in einer Zeit, in der die Nation gebannt auf Marcel Hirscher, Anna Fenninger und Co. schaut, startet die österreichische Fußball-Bundesliga ihre Frühjahrsmeisterschaft. Tolles Timing, da kann man nur den Kopf schütteln.

Ski-Hype: Die alpine WM im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, so schön sie auch war, hat in den USA keinen Ski-Hype ausgelöst. Die Sport-Schlagzeilen bestimmten wie immer Football, Basketball und Eishockey.

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