Die glänzende Flugshow der ÖSV-Adler
„Hauptsache vor Deutschland“: Im Einzelbewerb von der Normalschanze ging Stefan Krafts Wunsch in Erfüllung, im Mixed-Bewerb waren die DSV-Adler nicht zu biegen.
Gold im Einzel auf der Normalschanze durch den Salzburger Stefan Kraft, Silber mit den Oberösterreichern Jacqueline Seifriedsberger und Michael Hayböck im Mixed-Bewerb – Österreichs Skispringer boten am ersten Flug-Wochenende der Nordischen Weltmeisterschaft in Lahti eine glänzende Show. Das macht Lust auf mehr, zwei Bewerbe auf der Großschanze (Donnerstag Einzel und Samstag Team) stehen noch an.
„Hauptsache vor den Deutschen, die haben schon so viele Medaillen gewonnen“, sagte Kraft am Samstag nach seinem ersten WM-Titel seiner Karriere mit einem Augenzwinkern. Die Athleten aus dem Nachbarland räumen in diesen Tagen in Lahti gehörig ab, vier Goldene haben sie bereits erobert, sie führen damit die Medaillenwertung an. Auf der Normalschanze konnte der 23-jährige Pongauer aber den Angriff der DSV-Flugstaffel abwehren, Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler landeten auf den Plätzen zwei und drei.
Die Freude über den Titel war riesig, auch wenn Kraft sich Gold erträumt hatte: „Dass das wahr geworden, da muss ich relativ brav gewesen sein“, sagte das 1,70 Meter große Leichtgewicht in seiner typisch bodenständigen Art. Die Ziele gehen dem Vierschanzentournee-Sieger von vor drei Jahren freilich nicht aus: „Olympia, Gesamt-Weltcup, die Heim-Weltmeisterschaft in zwei Jahren in Seefeld, da fällt mir noch so einiges ein, was ich erreichen will.“
Jubel bei den Oberösterreichern
Krafts Appetit nach Medaillen ist also noch lange nicht gestillt, wie sich gestern Abend beim Mixed-Bewerb zeigte. Bei dichtem Schneefall waren die Deutschen aber dieses Mal nicht zu schlagen, das Team des österreichischen Trainers Werner Schuster feierte quasi einen Start-Ziel-Sieg. Mit Daniela Iraschko-Stolz, Michael Hayböck und Jacqueline Seifriedsberger schnappte sich der 23-Jährige Kraft WM-Silber.
Ihm war es auch vorbehalten, als verlässlicher Schluss-Springer im ersten Durchgang Japan vom zweiten Platz zu verdrängen. Den Silber-Rang gaben die Österreicher nicht mehr ab. Danach war die Freude groß. „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Mixed-Team hat schon was“, sagte die 33-Jährige Iraschko-Stolz. Sie sprach von einer sensationellen Teamleistung: „Jeder hat das gezeigt, was er drauf hat.“
Auch die zwei oberösterreichischen Athleten waren in Feierlaune. Michael Hayböck, Sechster im Einzelbewerb, zeigte eine weitere Steigerung. Der Lohn: Seine zweite WM-Medaille, vor zwei Jahren war der 25-Jährige vom UVB Hinzenbach schon mit dem Herren-Team Zweiter geworden: „Für mich ist es eine Genugtuung, weil ich in Falun den Mixed-Teambewerb ziemlich vergeigt habe.“
Jacqueline Seifriedsberger hat nun bereits drei WM-Medaillen (Silber Mixed, Bronze Einzel jeweils 2013): „So eine Medaille macht sich immer gut. Ich bin voll zufrieden mit meiner Leistung.“ Für die Innviertlerin ist das Großereignis nun zu Ende, für die Herren beginnt bereits heute das Training für die Bewerbe auf der Großschanze. Gut möglich, dass es wieder zu einem Duell Österreich – Deutschland kommt.
14 Länder WM. Und das begeistert...??
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