Gleiche Zeit: Kriechmayr und Mayer gewinnen Aare-Abfahrt

Von nachrichten.at/apa   14.März 2018

Mit einem Ex-Aequo-Sieg haben Österreichs Abfahrer Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr die Weltcup-Saison abgeschlossen und damit eine lange Durststrecke beendet. Die beiden setzten sich beim Finale in Aare 0,04 Sekunden vor dem Schweizer Beat Feuz durch, der damit die erste Kristallkugel seine Karriere klar machte. Der letzte verbliebene Kontrahent Aksel Lund Svindal wurde Tagesvierter (0,12).

Die ÖSV-Herren warteten seit dem Erfolg von Hannes Reichelt am 28. Jänner 2017 in Garmisch-Partenkirchen auf einen neuerlichen Sieg in der schnellsten Disziplin. Für den Mühlviertler Kriechmayr war es der erste Abfahrtsieg seiner Karriere, für den Kärntner Mayer der dritte, der erste seit 2015.

Video: Einen Doppelsieg hat es in der letzten Weltcup-Abfahrt der Saison in Are gegeben. Olympsieger Max Franz und der Mühlviertler Vincent Kriechmyer jubelten ex aequo über den einzigen Abfahrstsieg in dieser Saison.

Geteilte Freude ist doppelte Freude

"Das freut mich mehr, als wenn ich alleine gewonnen hätte", sagte Kriechmayr. "Als Matthias im Ziel war, habe ich das grüne Licht gesehen und gedacht, ich bin Zweiter. Aber dann habe ich gesehen, dass wir die selbe Zeit haben. Ich bin sehr stolz drauf, auch Erster zu sein." Er sei in der ganzen Saison eigentlich in der Abfahrt schneller gewesen als im Super-G, habe aber die Chancen oft nicht genutzt. Ebenfalls in diesem Winter hatte er im Dezember in Beaver Creek erstmals einen Super-G für sich entschieden.

Für Mayer war es der insgesamt fünfte Weltcupsieg der Laufbahn. "Das taugt mir mehr, als wenn ich eine Hundertstel vorne gewesen wäre", jubelte auch er über den Gemeinschaftserfolg. "Am Start habe ich gehört, dass Vincent führt, das hat mich gefreut. Ich habe versucht, so schnell wie er zu sein. Und ja, ich war es." Die Piste sei im Vergleich zum Training am Vortag sehr gut präpariert und auch die Bedingungen fair gewesen.

Gleich viele Siege wie Deutschland

ÖSV-Sportdirektor Hans Pum sprach von einem überfälligen Sieg. "Dass die zwei schnell fahren, hat man die ganze Saison schon gesehen. Es waren oft halt Kleinigkeiten. Dass es jetzt so aufgeht, ist erfreulich, dass alle zwei oben stehen, die die Stärksten in der Saison waren im Abfahrtsbereich. Das ist ein guter Abschluss. Und auch im Hinblick auf die WM im nächsten Jahr hier positiv. Die Abfahrt ist gewaltig."

Pum merkte schmunzelnd noch an: "Vinc hat gesagt, jetzt haben wir gleich viele Siege wie die Deutschen." Der am Mittwoch fünftplatzierte Thomas Dreßen hatte ja in Kitzbühel und zuletzt in Kvitfjell für den DSV gewonnen.

Als Siebenter hatte Max Franz in dem verkürzten Rennen ab Super-G-Start nur 0,32 Sekunden Rückstand. "Es ist eine ganz enge Partie, die eine oder andere Kurve hätte vielleicht ein bisschen sauberer sein können. Aber sonst war es okay." Mit den Kollegen freute er sich mit. "Statt keinen gibt es jetzt zwei Sieger. Dass es sich so genau ausgeht, das ist cool, das war richtig lässig. Es ist geil, dass dieser Sieg da ist, der war fällig. Die ganze Mannschaft hat in der Saison ein gutes Auftreten gehabt. Nur hat es nicht immer ganz rund funktioniert."

Erstes Kristall für Feuz

Weltmeister Feuz war mit einem 60-Punkte-Vorsprung auf Olympiasieger Svindal in die finale Abfahrt gegangen. "Der Wunsch nach dem Kristall war immer groß. Ich habe nach meiner Knieverletzung gesagt, bei mir geht sich das nicht mehr aus, die ganze Saison mitzufahren. Da habe mich getäuscht, es geht noch. Das bedeutet mir also extrem viel", meinte Feuz, dessen Tiroler Lebensgefährtin Katrin Triendl in Aare mit dabei ist. Sie erwarten im Sommer ihr erstes Kind.

Svindal holte 2013 und 2014 bereits Abfahrtskristalle und zeigte sich als fairer Verlierer. "Es war trotzdem eine sehr gute Saison, es war über das ganze Jahr sehr, sehr eng." Erstmals hat der Norweger aber eine Abfahrt im Elitebereich in Aare nicht gewonnen, er wurde dort 2007 Abfahrts-Weltmeister und gewann 2006 und 2009 die Weltcup-Abfahrten.

Hannes Reichelt kam auf Platz 14 und machte noch Punkte, Romed Baumann blieb als 22. ohne Zähler.