Deutsches Ski-Talent Max Burkhart starb nach Sturz in Abfahrt
LAKE LOUISE. Der 17-jährige deutsche Nachwuchs-Fahrer Max Burkhart verstarb am Mittwoch, nachdem er in einem Nor-Am-Cup-Rennen schwer gestürzt war.
Der Skisport trägt erneut Trauer. Erst am 22. November verabschiedeten sich die Weltcupathleten am See in Lake Louise in einer Zeremonie von dem eineinhalb Wochen zuvor beim Training in Nakiska tödlich verunglückten französischen Speedfahrer David Poisson. Am Dienstag kam auf der Strecke dort der Deutsche Max Burkhart in einer Nor-Am-Cup-Abfahrt zu Sturz und erlag im Spital den Verletzungen.
Der erst im September 17 Jahre alt gewordene Burkhart gehörte dem bayrischen Landeskader an und war Mitglied des Skiclub Partenkirchen. Seit August studierte er an der Sugar Bowl Academy. Sein Ziel war es, in die DSV-Nationalmannschaft aufgenommen zu werden. Für sein US-Collegeteam war er auch bei dem Rennen am Start. Auch zahlreiche österreichische Athleten hatten sich an dem Pendant zum Europacup beteiligt, auf den Sieg von Markus Dürager und Platz drei durch Daniel Hemetsberger fielen aber dunkle Schatten.
"Wir sind tief bestürzt, die gesamte Skifamilie trauert um Max Burkhart", wird Wolfgang Maier, der Sportdirektor Alpin des Deutschen Ski Verbandes, auf der DSV-Homepage zitiert. "Unsere Gedanken sind bei Max Burkharts Familie, seinen Freunden und Kameraden. Wir stehen mit allen Betroffenen in Kontakt, um in diesen schweren Stunden zu helfen und zu unterstützen."
Burkhart hatte die hohe Startnummer 68. Er krachte bei seinem schweren Sturz am Dienstag auf jener (verkürzten) Strecke, auf der an den Wochenenden zuvor im Weltcup die Herren und Damen ihre Speedbewerbe ausgetragen hatten, in ein Sicherheitsnetz. Nach Bergung und Hubschrauber-Transport ins Foothills Hospital nach Calgary wurde der junge Athlet operiert, am Mittwoch erlag er jedoch den schweren Verletzungen.
"Und wieder ist die alpine Familie von einem tragischen Verlust betroffen", schrieb der Internationale Skiverband (FIS) auf seiner Homepage. "Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner Familie, seinen Teamkollegen und seinen Lieben." Alpine Canada und Alpine Alberta teilten in einer Stellungnahme mit, dass die Notfallmaßnahmen sofort gegriffen hätten, das Leben trotz aller Bemühungen aber nicht zu retten war. Man sei ob des tragischen Verlustes zutiefst erschüttert und spreche der Familie und den Teamkollegen das herzlichste Beileid aus.
Ich bin fassungslos über den Tod von Max Burkhart. Meine Gedanken sind bei seinen Eltern und bei seiner Familie. Ich weiß, dass die Menschen in meinem Heimatort und beim SC Partenkirchen für sie da sein werden, aber das ist in solch einer Situation nur ein schwacher Trost. pic.twitter.com/k3SVQQzPPV
— Maria Höfl-Riesch (@Maria) 7. Dezember 2017
Tödliche Unfälle im Rennsport
1959: Toni Mark (AUT) Wallberg/BRD (Riesentorlauf) 1959: John Semmelinck (CAN) Garmisch (Abfahrt) 1964: Ross Milne (AUS) Innsbruck (Abfahrtstraining Patscherkofel) 1964: Walter Mussner (ITA) Cervinia (Geschwindigkeitstests) 1969: Silvia Suter (SUI) Sportinia (FIS-Abfahrt) 1970: Michel Bozon (FRA) Megeve (Weltcup-Abfahrt) 1972: David Novelle (USA) Winter Park (Abfahrt) 1975: Michel Dujon (FRA) Tignes (Skitests) 1975: Markku Vuopala (FIN) Lienz (Junioren-EM) 1979: Leonardo David (ITA) Lake Placid (Abfahrt) (erlag erst 1985 seinen schweren Kopfverletzungen) 1991: Gernot Reinstadler (AUT) Wengen (Abfahrtstraining) 1994: Ulrike Maier (AUT) Garmisch-Partenkirchen (Abfahrt) 2001: Regine Cavagnoud (FRA/Super-G-Weltmeisterin) stößt beim Abfahrtstraining in Pitztal mit dem deutschen Trainer Markus Anwander zusammen und erliegt zwei Tage später in der Uni-Klinik von Innsbruck ihren schweren Verletzungen. 2002: Werner Elmer (SUI) Verbier (FIS-Rennen) 2017: David Poisson (FRA) Nakiska/Kanada (Training) 2017: Max Burkhart (GER) Lake Louise/Kanada (Nor-Am-Cup-Abfahrt)
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Höher, schneller, weiter....solange die Redkordgier nicht endet, werden leider Todesfälle dieser Art nie aufhören.
Ein Drama .... 😥
Wie lange wird dieser Irrsinn wie Schiabfahrten noch weitergehen? Es gibt ja auch keine Gladiatoren- und Löwenkämpfe mehr? Wer braucht so etwas? Was wird heir bedient? Darf man rein aus kommerziellen Gründen wirklich alles tun, auch junge Menschen opfern? Die Toten sind ja nur die Spitze eines Eisberges, tausende Jugendlich werden geopfert, damit einer die kommerziellen Erwartungen erfüllen kann!
...wenn einer bei Zwischenzeit sich zwanglos von sei'm Ski befreit.... es lebe der Sport
Die Zuschauer kriegen, was sie erwarten, was ihnen ein Kribbeln bringt. Die modernen Gladiatoren sind die Opfer. Und sie haben ja nicht einmal mehr die Rüstungen ihrer Gegenstücke im alten Rom.