Der steinige Weg zurück an die Spitze
LINZ. Thomas Mayrpeter und Andrea Limbacher sind mit Kreuzbandrissen außer Gefecht.
Mit Ausnahme von Michael Hayböck (UVB Hinzenbach) und Jacqueline Seifriedsberger (SC Waldzell), die bei der Nordischen WM in Lahti Medaillen im Skisprung erobert haben, sind Oberösterreichs "Schneekönige" in diesem Winter nicht vom Glück verfolgt.
Alpin-Ass Vincent Kriechmayr hatte bei der WM in St. Moritz an Edelmetall geklopft, wurde aber im Super-G von der Konkurrenz abgefangen und in der Abfahrt seiner Co-Favoritenrolle nicht gerecht, weil er mit niedriger Startnummer keine Chance haben konnte.
Deutlich schlimmer erwischte es den Super-G-Junioren-Weltmeister von 2013, Thomas Mayrpeter (SK Steyr), der nach einem Kreuzbandriss im rechten Knie – erlitten in seinem zweiten Weltcup-Rennen am 28. November 2015 in Lake Louise – drauf und dran war, zu alter Stärke zurückzufinden.
Doch am Mittwoch schlug das Schicksal erneut zu: Sturz im FIS-Super-G in Innerkrems, der nächste Kreuzbandriss, diesmal im linken Knie.
"Jetzt beginnt das Comeback"
Der 24-jährige Mayrpeter meldete sich gestern nach der Operation im Klinikum Hochrum, wo etwa auch Anna Veith Ärzte ihres Vertrauens um sich herum schart, via Facebook zu Wort: "Jetzt beginnt das Comeback" war da zu lesen. Und: "Same place, another year, other knee". Zu Deutsch: Gleicher Ort (Hochrum), ein anderes Jahr, das andere Knie. Mayrpeter streckt den rechten Daumen nach oben. Der Eingriff ist gut verlaufen, bald kann er mit ersten Reha-Maßnahmen beginnen. Wohl wissend, dass der Weg zurück steinig sein wird.
Eine, die das unterschreiben kann, ist die Ski-Cross-Weltmeisterin des Jahres 2015, Andrea Limbacher (Askö Bad Goisern), die ebenfalls von zwei aufeinander folgenden Kreuzbandrissen aus der Spur geworfen wurde. Anfang März 2016 im rechten Knie, im Jänner 2017 im linken. Die Leidensgeschichte der Athletin aus St. Wolfgang ist demnach praktisch ident mit jener von Mayrpeter.
Auch für "Limbo" war Aufgeben nie ein Thema. Die 27-Jährige ist eine ehrgeizige und unermüdliche Kämpferin, die bereits seit Februar 2016 auf ihr Comeback im Weltcup wartet.
"Natürlich ist diese Zeit nicht einfach, weil ich Rennen fahren will, aber nicht kann. Ich muss jetzt einfach geduldig sein und optimistisch bleiben", sagt Limbacher. Die Konkurrentinnen schreiben die "wilde Henne" (Eigendefinition) sicher nicht ab.
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