Noch nicht schön, aber erfolgreich

Von Alexander Zambarloukos   10.September 2017

"Das erste Saison-Heimspiel ist immer knallhart, alle sind nervös, stehen unter Druck. Diesmal zählt nur das Ergebnis." Und das passte für den Eishockey-Manager der Black Wings, Christian Perthaler, der nach dem 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)-Sieg über Bozen sehr zufrieden war. Auch mit der Kulisse. 189 Tage nach dem Play-off-Viertelfinal-K.o. gegen die Südtiroler und dem Ende der Ära Rob Daum eroberte Neo-Coach Troy Ward vor 4800 Augenzeugen in der Keine-Sorgen-Eis-Arena seinen ersten Erfolg in der Erste Bank Liga.

Am Freitag in Runde eins hatten die Linzer noch 2:3 nach Verlängerung in Znojmo verloren und den ersten Verletzten zu beklagen. Allerdings nicht auf dem Eis. Zeugwart Wolfgang Janout hatte sich bei einem falschen Schritt einen Kapseleinriss und eine Innenbanddehnung im Knie zugezogen. Kein Beinbruch für den "eisernen Wolfi", der sich keinen Gips anlegen ließ: "Dafür habe ich jetzt keine Zeit."

Ein bisschen Schützenhilfe

Unrund lief nicht nur der Zeugwart, sondern auch über weite Strecken das Spiel der Wings, die sich bei einem Gegner bedanken durften, dass sie in die Erfolgsspur schlitterten. Und zwar bei Bozen-Goalie Marcel Melichercik, der die Wings in den Play-offs zur Verzweiflung gebracht hatte. Am Sonntag griff der Slowake zwei Mal daneben. Zuerst beim 1:0 (8.) durch Brian Lebler, der aus spitzem Winkel ansatzlos abgezogen hatte. Dann in der kritischsten Phase der Partie beim Stand von 1:1. Melichercik ließ einen eher harmlosen Schuss von Sébastien Piché zum 2:1 durch die Schoner gleiten (37.). Nach Dan DaSilvas 3:1 (43.) war Erik Kirchschlägers 4:1 (55.) die umjubelte Vorentscheidung an einem Abend, der noch einige Wünsche offenließ. Die Black Wings kassierten zu viele Strafen, hatten Probleme im Spielaufbau und den einen oder anderen Leerlauf.

Das ist verzeihlich. Die "junge" Tabelle sieht nicht schlecht aus: Der EHC ist mit vier Punkten Vierter – hinter Meister Wien, Villach (je 6) und Znojmo (5).