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"Habe mich noch nie so sehr auf ein Spiel gefreut"

Von Markus Prinz, 17. November 2017, 00:04 Uhr
"Habe mich noch nie so sehr auf ein Spiel gefreut"
Andreas Kristler Bild: prinz

LINZ. Andreas Kristler feiert heute gegen den KAC sein Comeback nach Verletzungspause und sein Debüt für die Linzer.

Für den 27-jährigen Eishockeycrack Andreas Kristler endet heute ein Leidensweg. Der Kärntner feiert sein Comeback nach achtmonatiger Verletzungspause und gleichzeitig das Debüt im Dress der Black Wings. Wie fit der Stürmer ist, was ihn zum Wechsel nach Linz brachte und warum es heute ein ganz besonderes Spiel für ihn wird, verriet er uns vorab im Interview.

 

OÖN: Die allerwichtigste Frage zuerst: Wie geht es Ihnen?

Kristler: Ich muss sagen, dass ich mich sehr wohl fühle, und das ist das allerwichtigste. Die Teamkollegen sind sehr coole Typen, wir haben eine Super-Mannschaft und ich konnte in Ruhe acht Monate trainieren. Jetzt fühle ich mich so fit und so stark wie noch nie in meiner Karriere.

Wie geht’s dem lädierten Knie im Speziellen?

Ich bin auf jeden Fall bereit, wieder in den Spielbetrieb einzusteigen. Es fühlt sich noch nicht ganz so an, wie davor. Aber das Knie hält. Ich hatte schon einige Verletzungen und weiß, wie man damit umgehen muss.

Sie gelten als Spieler, der Zweikämpfe nicht scheut und sehr viel Physis in das Spiel bringt. Verändert die Verletzung Ihren Spielstil?

Nein, ich glaube nicht. Ich war immer einer, der die Zweikämpfe gesucht hat und das wird sich nicht ändern. Sonst kann ich eh mit dem Eishockeyspielen aufhören. Ich denke nicht, dass ich technisch gut genug bin, um ohne Körperspiel der Mannschaft weiterzuhelfen. Mein Job ist es, Energie ins Spiel zu bringen und Lücken für meine Mitspieler aufzureißen.

Ihr Ex-Kollege Daniel Welser hat gestern sein Karriereende nach einem Schlaganfall bekannt gegeben. Wie haben Sie die Verletzung des Salzburg-Cracks miterlebt?

Ich habe mit ihm davor geschrieben und gefragt, warum er nicht spielt. Darauf hat er geantwortet, dass ihn Nackenprobleme plagen würden. Dann habe ich länger nichts von ihm gehört. Und irgendwann habe ich erfahren, was passiert ist. Mir ist im ersten Moment direkt schlecht geworden. Man kann ihm nur das Beste wünschen. Gott sei Dank geht es ihm mittlerweile besser. Die eigene Verletzung rückt dann ganz weit in den Hintergrund. Man sieht, was im Leben wichtig ist – nämlich die Gesundheit.

Sie stehen unmittelbar vor dem Comeback und gleichzeitig dem Debüt für die Black Wings. Wie sehr brennen Sie auf das Spiel?

Ich muss echt sagen, dass ich mich in meiner gesamten Karriere noch nie so sehr auf ein Spiel gefreut habe. Man muss so lange Ruhe bewahren und hart trainieren, um wieder zurückzukommen. Ich freue mich schon sehr, vor allem auf das Publikum.

Noch dazu kommt mit dem KAC der Erzrivale des VSV. Ist das eine Art von Derby für Sie?

So etwas kann man nicht planen. Die Rivalität mit Klagenfurt ist in Salzburg ziemlich groß. Aber für einen Villacher ist es das Spiel der Spiele. Du kannst sieben Spiele hintereinander verlieren und wenn du dann gegen den KAC gewinnst, ist wieder alles in Ordnung. Klagenfurt – Villach, die Rivalität bleibt. Für mich ist das ein Derby.

Was erwarten Sie sich von diesem Spiel?

Ich erwarte mir nicht zu viel. Ich habe heuer ein neues System gelernt und das möchte ich bestmöglich umsetzen. Wenn du als Linie defensiv gut arbeitest, kommt man automatisch in der Offensive zu Chancen. Und wenn dann  eine Chance kommt, würde ich die Scheibe natürlich gern reinhauen. Eh klar.

War die Umstellung auf das System Ward auch für Sie gänzlich neu?

Nicht ganz. Ich kenne schon ein paar Abläufe, aber jeder Trainer hat irgendwo seine individuellen Vorlieben, was Bewegungsabläufe betrifft. Ich habe viele Videos angeschaut und mich gut vorbereitet.

Wie kommen Sie mit dem neuen Trainer zurecht?

Ich habe vor meinem Engagement in Linz nur gutes von ihm gehört. Bernd Brückler, mein Manager, hat ja unter ihm gespielt und von ihm geschwärmt. Er war sicher ein Grund, warum ich hierher gekommen bin.

Und wie war die Umstellung in der Kabine?

Die Umstellung war gar nicht schwierig. Ich bin ein eher lockerer Typ und gehe ohne Vorbehalte an die neuen Menschen im Umfeld zu. Die Kameradschaft stimmt. Ich bin sehr dankbar für die Chance hier.

Nach elf Jahren in der Bundesliga und zwei gewonnenen Meistertiteln – hat Sie das Ausland nie gereizt?

Doch. Aber meistens haben mich im entscheidenden Moment Verletzungen zurückgeworfen. Einmal habe ich mich im letzten Finalspiel verletzt, obwohl die Gespräche mit einem ausländischen Klub schon liefen. Aber so etwas passiert einfach. Und wer weiß, ob ich sonst in Linz gelandet wäre.

Ihr Geburtsort Lienz gilt nicht unbedingt als Eishockey-Hochburg. Wie kamen Sie zum Kufensport?

Durch meine Familie. Bruder, Vater, Onkel, Cousin – alle spielen Eishockey, zumindest auf Hobby-Niveau. In Irschen, da wo ich meine Kindheit verbracht habe, gibt es einen kleinen Eislaufplatz. Mein Vater hat dort das Eis gemacht und ist oft schon in den Morgenstunden aufgebrochen, um die Spielfläche aufzubereiten, damit wir Kinder am Nachmittag nach der Schule dann spielen konnten. Und sonst gab es in diesem kleinen Örtchen halt nix. Mit etwa acht Jahren habe ich dann in Lienz begonnen, Eishockey zu spielen. Und nach eineinhalb Jahren hat es mit zu einem Probetraining beim VSV verschlagen. Da möchte ich mich bei meinen Eltern bedanken, dass sie mir das alles ermöglicht haben.

Ihre Eltern verlegten ja später auch den Lebensmittelpunkt der Familie nach Villach. Wie kam das zustande?

Ja, das stimmt. Mein Bruder ging damals in Villach in die HTL, ich spielte beim VSV und meine Eltern wollten uns dabei bestmöglich unterstützen. Meine Mama hat schnell einen Job im Einzelhandel gefunden, mein Papa pendelte das erste Jahr als Fliesenleger täglich nach Lienz. Dann hat er auch einen Job in Kärnten gefunden. Und es hat uns dann immer besser gefallen. Meine Eltern haben am Ossiacher See dann sogar ein Haus gebaut. Ich freue mich immer, wenn ich nach Villach zurückkomme.

Sie waren fünf Jahre bei den VSV-Profis, sechs Jahre in Salzburg. Folgen jetzt sieben Jahre in Linz?

Ja, hoffentlich. In den paar Monaten, die ich nun hier bin, gefällt es mir sehr gut. Ich habe schon viele nette Menschen kennengelernt. Aber letztendlich entscheiden meine Leistungen, wie lange ich bleiben darf.

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1  Kommentar
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Schuno (6.582 Kommentare)
am 17.11.2017 17:09

Alles gute Andreas und vor allem verletzungsfrei bleiben.

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