Eis-Helden gewannen denkwürdigen Play-off-Hit
LINZ. Die Black Wings haben das denkwürdige vierte Eishockey-Semifinale gegen Znojmo nach 1:2- und 3:4-Rückstand sensationell mit 7:5 (1:0, 2:3, 4:2) für sich entschieden und in der Best-of-7-Serie auf 2:2 gestellt. Morgen (19.40 Uhr) geht es in Südmähren weiter.
Herzinfarkt-Alarm in der mit 4865 Fans restlos ausverkauften Keine-Sorgen-EisArena: Die Referees Berneker/Stolc tobten sich mit Sanktionen aus, die Emotionen schwappten über. Nicht nur auf den Rängen, sondern auch im Rink. Allein das zweite Drittel war spektakulär – mit fünf Toren und 43:2 Strafminuten zu Lasten der Linzer, die ihren Topscorer Andrew Kozek wegen eines Bandenchecks gegen Tomas mit Spieldauer-Pönale verloren (28.). Ein Schock? Nein, der EHC warf alles hinein, was er hatte.
Das Feuer loderte
"Kampfgeist brutal, Unterzahl brutal", applaudierte Manager Christian Perthaler, der durch Wechselbäder der Gefühle ging. 1:0 (18.) durch Olivier Latendresse, 1:1 (21.), 1:2 (35./pp), 2:2 (36.) durch Marc-André Dorion, 3:2 (38.) durch Daniel Oberkofler, 3:3 (39.) und dann 3:4 (44.).
Die Kraft drohte zu schwinden – diese Pfiffe der Refs gingen an die physische und psychische Substanz und waren teilweise nicht nachvollziehbar. "Das ist zu viel", befand Perthaler.
"Schande der Liga", "Schiebung", "Skandal" – die Massen waren richtig sauer, aber auch irgendwie stolz auf ihre Cracks, die zwei zweiminütige 3:5-Situationen (die zweite beim Stand von 3:4) unbeschadet überstanden hatten. Dieser unbändige Wille und Keeper Mike Ouzas hielten den EHC im Match, das Latendresse mit einem gewonnenen Fight mit Tomas so richtig angeheizt hatte (33.). Das Feuer loderte, der Kessel bebte.
Die Linzer fanden einen Weg, um diese Partie, in der alles gegen sie zu laufen schien, zu drehen. Das zeichnet echte Champions aus. "Ein absoluter Wahnsinn", schüttelte Perthaler ungläubig den Kopf. Das war Eishockey in Reinkultur – intensiv, hart, richtig cool. Allen voran die Reaktion des EHC, der eine atemberaubende "Auferstehung" zelebrierte.
Woher nehmen diese Eis-Helden die Power her? Von 3:4 auf 6:4 – und das binnen 217 Sekunden. Allen blieb der Mund offen stehen, so etwas muss man gesehen haben. Fabio Hofer traf zum 4:4 (49.), Dan DaSilva schoss das 5:4 (50.), beim 6:4 durch Brett Mc Lean (52.) gab’s kein Halten mehr. Detto beim 7:5 von Latendresse 67 Sekunden vor der Sirene.
EBEL-Halbfinale - Ergebnisse
Black Wings Linz - HC Znojmo 7:5 (1:0,2:3,4:2).
Linz, Keine-Sorgen-Eisarena, 4.865.
Tore: Latendresse (17., 59.), Dorion (36.), Oberkofler (38./SH), Hofer (49.), DaSilva (50./PP), McLean (51.) bzw. Tomas (21.), Yellow Horn (35./PP), Corey (39.), Boruta (44.), Rehus (59.).
Strafminuten: 21 plus Spieldauerdisziplinar Kozek plus 10 Latendresse bzw. 8
Stand in der Serie: 2:2 - nächstes Spiel am Dienstag (18.30 Uhr) in Znojmo
Villacher SV - Red Bull Salzburg 1:2 n.V. (0:0,0:1,1:0/0:1).
Villach, Stadthalle, 4.500 (ausverkauft).
Tore: Johner (47./PP) bzw. Trattnig (23.), Rauchenwald (69.).
Strafminuten: 6 bzw. 14.
Stand in der Serie: 2:2 - nächstes Spiel am Dienstag (19.15 Uhr) in Salzburg
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Da ich als Wahlwiener nur selten die Gelegenheit habe, "meine" Wings live zu sehen, gab's die "Konferenz-Schonkost" von ServusTV.
Vorab: Man merkt, wem der Sender gehört - da tröpfelt das eine Spiel bei 0:1 bzw. 1:1 der Verlängerung entgegen, und läuft im Dauerübertragungsmodus, während beim anderen Tore im Sekundentakt fallen, doppelte Penaltys gekillt werden, Fights ablaufen - und all das gibt's maximal via Wiederholung... Schade irgendwie.
Zum Spiel: im TV sieht man dann manche Situation drei-, viermal - und dadurch vielleicht manches anders. Die Kozek-Strafe war okay. Vollkommen unverständlich aber die gegen Latendresse (wenn, dann sollten zumindest beide in die Box - ich hätte aber eher den Znaimer mit 2+10 gesehen aufgrund a) seiner Initiative und b) der blutenden Lippe von Latendresse). Ebenso wurden einige Haxelsteller der Znaimer nicht geahndet, während jede Aufregung auf Linzer Seite mit 2 Minuten "belohnt" wurde.
ABER: ich denke, die Refs waren gestern kein Nachteil....
..... denn mit diesen zum Teil fragwürdigen Entscheidungen haben sie das Team so richtig heiß gemacht. Insofern sehe ich die Refs fast schon als mentale Unterstützung für Linz - der "Jetzt-erst-recht"-Modus wurde, wenn schon nicht aktiviert, dann jedenfalls auf Vollgas geschaltet (beste Beispiele der Shorthander zum 3:2 bzw. der Triple-Knaller von 3:4 auf 6:4).
Das war Playoff-Eishockey vom Feinsten - von Linzer Seite vielleicht etwas überhart (21 Minuten Unterzahl sollte man eigentlich nicht zwingend kassieren) - aber mit einem unbändigen Siegeswillen und unglaublichen Kampfgeist.
Wollen wir mal hoffen, dass DOPS nicht zu massiv durchgreift. Das Momentum ist in Linz - morgen sollten wir die Schnur um den Sack legen, und am Donnerstag zubinden.
Hoffentlich.
Jetzt gilt's. Ihr habt das Momentum auf eurer Seite. Legt auswärts vor und zuhause macht ihr den Finaleinzug fix.
Supa Linzaaaaaa.
aufgehts Linza!!! gibt's in Linz irgendwo ein vernünftiges public viewing als alternative zur auswärtsfahrt bzw wenn man keine heimtickets mehr bekommt?
Schande über mich, ich hab's nicht gesehen! Umso herzlicher meine Glückwünsche! Black-Wings sind einfach Magic. Daher kommt jetzt Queen mit "A Kind of Magic" auf den Plattenteller. Passt hervorragend.
Einmal Unparteiische wäre schön,aber die schwarz-weissen Kasperle haben anscheinend eine Antipathie gegenüber den Black Wings.
Hut ab vor dieser Leistung der gesamten Mannschaft - trotz der teilweise nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der Refs. Aber die Zebras im Glashaus haben ja die Rückendeckung der Liga beauftragten - sie machen immer alles richtig.
Die Wings standen trotzdem immer wieder auf und haben ein grandioses Spiel geliefert.
Nun haben wir es in Znojmo in der Hand, den Matchpunkt zu holen. Wird nicht einfach, aber wer die Wings kennt, weiß, das alles möglich ist.